Vorbericht

9. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2002/2003
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
2:2
FC Erzgebirge Aue
FC Erzgebirge Aue

Auf zur Schlacht gegen das "gallische Dorf" im Erzgebirge...

von Timo Görner

...denn wie damals gegen die Römer stemmt sich der Verein aus dem Westerzgebirge gegen die vermeintliche Übermacht einiger anderer Vereine in dieser Staffel, wobei hier ja das Zauberwort "Etat" gilt. Da liegt der FC Erzgebirge mit seinen 1,6 Mio. EUR bei den "normalen Vereinen" (Also ausgenommen die Amateurmannschaften, welche keine Angaben machten. Man munkelt aber bei allen 5 Reserveteams von etwas mehr als 2 Millionen.) nur an drittletzter Stelle gemeinsam mit dem SC Preußen Münster, welcher ebenfalls diese Summe für die neue Saison veranschlagte. Im vergangenen Jahr gönnten sich die Erzgebirgler immerhin noch knapp 1,8 Millionen der mittlerweile nicht mehr so neuen Währung, allerdings war man von Seiten des Vereins im Laufe der letzten Saison eher noch skeptischer. So kann es durchaus als kleiner Erfolg gesehen werden, dass der Etat wenigstens "ungefähr gehalten werden konnte". Verantwortlich für das einigermaßen stabile wirtschaftliche Umfeld in einer nicht gerade reichen Region rund um das Lößnitztal ist u. a. wohl der Hauptsponsor im Existenzdasein einer Düsseldorfer Versicherung, welche ja bekanntermaßen auch den königsblauen Verein im Pott ein paar Euro jede Saison "rüberschiebt". Allein von regionalen Geldgebern kann der Verein wohl zumindest in der Regionalliga schwer überleben, denn das potentielle Umfeld an Sponsoren im Raum Aue ist laut Vereinschef Leonhardt "fast vollständig abgegrast.".

Zur Folge hatte dies schon in den letzten beiden Spielzeiten das Backen "kleinerer Brötchen" und die Erkenntnis für alle Beteiligten, dass ein Sprung in die 2. Bundesliga eher einer größeren Sensation gleich käme. So wurde sich mittelfristig darauf orientiert, den "Regionalliga-Standort Aue" zu erhalten, auch auf die Gefahr vermehrter Spielerabgänge, was sich in den letzten 2 Jahren ja auch bewahrheitete.
Für diese Saison musste der bereits zweitligaerfahrene und im Nordosten allseitig geschätzte Gerd Schädlich (am 30.12. seinen 50. begehend) wieder Spielerabgänge registrieren, die man lieber vermieden hätte. Den Sprung in die 2. Bundesliga schafften Abwehrchef Holger Hasse und Torjäger (8 Tore) Maik Kunze, welche sich zum VfB Lübeck an die dortige "Lohmühle" begaben, beides zum Verdruss der lila-weißen Macher jeweils ablösefrei. Mit Borislav Tomoski wechselte der Spielmacher ablösefrei zum Ligakonkurrenten Rot-Weiß Essen, um dort am Ziel Aufstieg mitzuarbeiten, wobei dort die Perspektiven vor der Saison vermeintlich besser waren. Der Mazedonier erinnerte sich ja auch seiner Vergangenheit am 3. Spieltag an der Gellertstraße zum Leidwesen der CFC-Fanatiker. Mit Radek Sionko kehrte einer der tschechischen "Legionäre" dem FCE den Rücken und ging in seine Heimat zum Prager Erstligisten Viktoria Zizkov. Übrigens eine Folge der Sparmaßnahmen, da man sich mit ihm nicht über finanzielle Modalitäten einer Vertragsverlängerung einigen konnte.
Von der "medienwirksamen Tribüne" des sächsischen Fußballs verabschiedete sich zudem Udo Tautenhahn (36), welcher zum Abtrainieren in die Zwickauer Provinz zum SV Vielau wechselte, übrigens der Ex-Verein des jetzigen FSV Zwickau-Coaches Robby Doege. Marian Pagels Abgang war aus gesundheitlichen Gründen (Sportinvalidität) schon einige Zeit vor Ablauf der Saison 2001/2002 beschlossene Sache, zumal der Ex-Lübecker sowieso seit Monaten kein Thema mehr in Aue war. Mit Stürmer Sven Dreyer (30)ging der Flop der Saison zurück zum FC Anhalt Dessau in die Oberliga Nordost Süd. Bemerkenswert dabei, dass der ehemalige Torschützenkönig dieser Staffel (2000/2001) auch beim Chemnitzer FC vor der letzt jährigen Saison durchaus ein Thema war, von Dirk Karkuth damals aber abgelehnt wurde. Das mal nur am Rande. Ebenfalls eher enttäuscht von seiner sportlichen Entwicklung bei den "Violetten" ging Keeper Dirk Böhme zum Chemnitzer Landesligisten BSC Rapid Kappel, der eine oder andere wird sich an seine etwas unglückliche Leistung im "legendären Derby" vom 22.09. "im Schacht" erinnern. Auch nicht den endgültigen Durchbruch beim FC konnte Mittelfeldkicker Roman Müller (33) schaffen, welcher wieder zurück zum FC Sachsen Leipzig ging, diesmal aber nur in die Oberliga. Insgesamt 9 Abgänge, von denen 4 durchaus erstmal ein "Loch ins Kontor" rissen, denn immerhin gingen hier Abwehrchef (Hasse), ein solider Defensivakteur (Sionko), Spielmacher (Tomoski) und Torjäger (Kunze), ohne entsprechenden Ersatz wäre die neue Saison für die Schädlich-Truppe sportlich gesehen wohl ein Abenteuer geworden.
Die 2. Liga oder gar 1. nach derartiger Blutauffrischung zu durchforsten dürfte bei den gegebenen Verhältnissen für den Verein aus dem Süden des Freistaates eher ein Unding sein, so sah sich der für sein "Auge bei guten, aber billigen Spielern" bekannte Schädlich mal wieder in der gleichen Spielklasse und eine drunter um und wurde fündig, was die momentane Position als Nr. 1 der Regionalliga Nord und - viel schlimmer - Sachsens wohl bestätigt. Für die Abwehrposition holte man sich mit Thorsten Görke (am 22.09. 26 Jahre) eines der "Steffens-Jungs" vom Oberligisten VfB Leipzig. Ebenfalls aus der Oberliga kommt der Ex-Chemnitzer Gregor Berger (1996/1997 in der Regionalliga-Mannschaft) vom Oberliga Süd-"Meister der Herzen" VFC Plauen und mit einigem Querelen wurde schließlich ausgerechnet vom "befreundeten FSV Zwickau" der Georgier Hvicha Shubitidze verpflichtet, nominell für den Angriff, er soll aber wohl auch Tomoski in der "Schaltzentrale" ersetzen. Als "Einstand" verschoss er schon mal den entscheidenden Elfmeter im diesjährigen Sachsenpokal-Finale gegen seine neuen Kollegen, als die Verlängerung keine Entscheidung brachte. Grund für die Auseinandersetzungen mit dem ungeliebten Nachbarn war die einseitige Kündigung des Vertrages durch den Ex-Stendaler, da er vom FSV angeblich oder tatsächlich seit einem bestimmten Zeitraum nur unregelmäßig oder gar kein Gehalt bekommen hatte. Somit sah der FC Erzgebirge und der Spieler selbst keine Berechtigung für eine Ablösesumme, die der chronisch finanzschwache FSV in Höhe von 50.000 €. forderte. Am Ende einigte man sich auf Zahlung einer Summe, über die das berühmte "Klappe halten!" vereinbart wurde und die Rot-Weißen aus der Zwickauer Geinitzstraße ließen ihn ziheen, wenn auch mit einigem Zähneknirschen und Stirnrunzeln.
Wesentlich unspektakulärer und konfliktfreier lief der Wechsel von Neu-Libero Jörg Emmerich ab, der vom Süd-Regionalligisten FC Rot-Weiß Erfurt kam und eben als Ersatz für den abgewanderten Abwehrchef Holger Hasse gedacht war und ist.
Für den Angriff holte man sich ferner den 3. Tscheche nach Petr Grund und Rotislav Broum ins Boot mit Michal Hampel (26) vom tschechischen Erstligaabsteiger SFC Opava. Und last but not least schließlich kam der "verlorene Sohn" "Bulle Ulle" Mirko Ullmann nach einer kleinen Deutschland-Tournee und einigem Hin und Her doch wieder zurück an die B 169, nachdem er 1996 zum Chemnitzer FC in die Regionalliga ging, diesen dann im Sommer 2000 Richtung Hannover zum dortigen "HSV von 1896" verließ und von dort aus als Mitläufer ohne den Durchbruch als "Hoffnungsträger" zum sportlich auf Talfahrt befindlichen Zweitligisten SV Babelsberg 03 wechselte, dessen sang -und klanglosen Abstieg aber auch nicht mehr verhindern konnte. Wie ein roter Faden zog sich auch eine Serie von Blessuren und ernsthafteren Verletzungen durch die Zeit, was sich momentan ja auch beim FCE wieder fortsetzt. Ganz schlimm hat es allerdings Gregor Berger erwischt, der sich vor Saisonbeginn einen Kreuzbandriss zuzog und damit wohl für die Hinrunde komplett ausfällt. Vom Oberligisten FC Carl Zeiss Jena stieß ferner sein Namensvetter Frank Berger für das Mittelfeld dazu.

9 Abgänge, 7 Neuzugänge. Damit also auch diese Saison einige personelle Veränderungen und ein relativ kleiner Kader von insgesamt 19 nominierten Aktiven, darunter 2 Torhüter. Zum Vergleich der SV Babelsberg 03 ging offiziell in diese Spielzeit mit 26 Spielern inklusive 3 Torleute. Bemerkenswert am Auer Kader sicherlich auch die Tatsache, dass bis auf Jörg Hahnel im Tor (seit 1993 beim Verein) und Petr Grund in der Abwehr (seit 1999) sämtliche Spieler frühestens seit der Saison 2000/2001 beim FCE gegen den Ball treten, es also im Laufe der letzten 2 Jahre eine doch so was wie eine "Total-Überholung" der Mannschaft gab, zwangsläufig wohl auch oder besonders durch die Spielerabgänge aufgrund der mittelfristig eher bescheidenen Perspektiven auch oder vor allem im finanziellen Bereich. Denn Reichtümer können hier bei einem Etat von angesprochenen rund 1,6 Millionen EUR wohl kaum verdient werden, zumal ja auch der Posten des verdienstvollen und langjährigen Trainers und Managers Lutz Lindemann quasi eingespart wurde. Dessen Aufgaben teilen sich nun Trainer (Schädlich) und Mitarbeiter der Vereinsführung.

Die personellen Veränderungen bzw. Abgänge konnte man in der Vorsaison zum Teil gut kompensieren, wo man mit den Neuzugängen Rotislav Broum im Angriff (FSV Hoyerswerda, jetzt FC Lausitz) und dem Mazedonier Nikolce Noveski in der Abwehr (FC Hansa Amateure) durchaus zweimal einen einen "Glücksgriff" tätigte. Die Ex-Chemnitzer Kay-Uwe "Sek" Jendrossek und Alexander Tetzner dagegen im Mittelfeld hatten mehr mit Sperren und Verletzungen zu kämpfen und wurden so nicht unbedingt die erhoffte größere Verstärkung. Dennoch ist die Einkaufspolitik der letzten 2 Jahre seit Sommer 2000 durchaus als solide und überwiegend positiv zu bewerten, da Spieler wie Marko Kurth oder Matthias Heidrich aus unterklassigen Ligen (VfB Leipzig, FSV Hoyersweda) zumindest größtenteils beim FCE als Stammspieler und Leistungsträger zum Tragen kamen und auch momentan am sportlichen Höhenflug ihren Anteil haben. Siehe auch Ronny Jank im Angriff (26, vorige Saison vom FSV Zwickau gekommen), der in der bisherigen Saison 3-mal ins Tor traf, zuletzt beim 1:1 gegen Dynamo im "Sachsen-Derby" des letzten Spieltages.

Die Saison begann für den Club an der B 169 mit zwei wirtschaftlich eher unattraktiven Events gegen "Amateure vom Rhein", zuerst mit einem schwer erkämpften 3:2 bei den "FC-Bubis", fortgesetzt wurde die gelungene Startphase mit einem verdienten 2:0 zu Hause gegen "Publikumsmagnet" Bayer 04 Leverkusen U21. Speziell für die Auer Vereinsführung, welche um jeden Zuschauer kämpfen muss (und das beim "Schalke des Ostens"), stellten die Spiele gegen diese Amateurmannschaften nach eigenen Aussagen ein, wie ich meine berechtigtes, Ärgernis dar. Egal, mit den beiden Siegen setzte man sich erstmal oben mit an die Spitze, nur ein Tor schlechter als der CFC in der internen "Revier-Meisterschaft". Die Grenzen wurden dann beim 1:4 in Osnabrück gegen "wutentbrannte Niedersachsen" (Punktabzug gegen den DSC "durch die bösen Ossis vom NOFV in ihrer Verschwörung" meinten doch tatsächlich ein paar im VfL-Forum. Andere bezeichneten wiederum Gans & Co. als "Trottel, die laufend die Schuld bei anderen suchen.";-) ) aufgezeigt, als man insgesamt chancenlos war und Zweifel angebracht waren, ob man dauerhaft da oben gegen die vermeintlichen Aufstiegsfavoriten aus Osnabrück, Essen, Wattenscheid (damals noch), Uerdingen (siehe Wattenscheid) und "Geheimfavoriten" wie Dynamo Dresden oder den (na ja, ich mach es einfach mal) CFC mithalten kann.
Das interessierte dann letztendlich auch in Aue und Umgebung eine Woche später die Wenigsten. Denn da war ja auch gerade das ehemalige "Otto-Grothewohl"-Stadion an der B 169 ein chancenloses Opfer der "Jahrtausendflut" geworden, welche auch Sponsoren des Vereins bis ins Mark traf, wobei Spieler und Trainer mit einem Arbeitseinsatz bei den "Nickelhütte Aue" als den größten Arbeitgeber der Stadt (320 Beschäftigte und Lehrlinge) ihre Anteilnahme am Schicksal eines ihrer Geldgeber bekundeten, immer auch mit der Furcht im Nacken vor Konsequenzen für den Verein, siehe die Probleme in Dresden beim FV Laubegast 06. Das Spiel fiel vernünftigerweise "ins Wasser" und so blieb es der Schädlich-Truppe vorbehalten, mit einem verdienten 1:0 beim zwischenzeitlichen Tabellenführer (1. bis 3. Runde) SC Paderborn die nächste "Duftmarke zu setzen".
Schadlos hielt man sich auch wenn etwas glücklich durch einen Foul-Elfmeter 5 Minute vor Schluss gegen die starken Werder-Amateure beim knappen 1:0 durch "Alex der Verräter" Tetzner (Achtung Ironie). Das als "Vorspeise" zum Erstrunden-Match im DFB-Vereinspokal gegen den Bundesliga-Spitzenreiter aus dem "anderen Revier drüben" aus Bochum, gegen den man ebenso ausschied, wie Jahre zuvor gegen den Hamburger SV beim 0:3 im Jahr 2000, den FSV Mainz vergangene Saison beim unglücklichen 1:2. Diesmal hieß es nach erneut respektablen Kampf gegen "den VfL und Schiri Strampe", wie man meinte, 1:3 nach wiederum starkem Auftritt, für den man sich aber ja gerade im Pokal nichts kaufen kann. Pech gehabt, vielleicht darf ja nächste Saison jemand anderes mal ran. ;-)
Priorität hat beim knuffigen familiären Verein ja sowieso eher die Regionalliga und da wurde weiter fleißig gepunktet. Beim "Dauertrümmerhaufen" SV Babelsberg 03 setzte man sich souverän mit 3:0 in Szene und damit erstmals seit Saisonbeginn auf einen Aufstiegsplatz (2.). Das Uerdingen-Nachhol-Spiel jetzt nicht mit eingerechnet, denn die Truppe von "Pele" Wollitz und, wenn man den Medien Glauben schenken darf "Insolvenzkandidat", KFC Uerdingen 05 konnte erst am 10.09. mit 2:0 geschlagen werden. Damit stellte man die bemerkenswerte Serie von 4 Spielen mit 4 Siegen und ohne Gegentor auf.
Das nächste Gegentor kassierte man dann erst wieder in der 49. Minute des Sachsen-Derbys gegen Dynamo Dresden beim 1:1 und der glückliche Dresdner hieß dort Thomas Neubert. Was bestehen blieb war die Serie von mittlerweile 5 Spielen in Folge ohne Niederlage, das mit nur 1 Gegentor. Vieles erinnert an die "Premieren-Saison" der "neuen Regionalliga Nord" 2000/2001, als die Veilchen ebenfalls freudig erregt nach 8 Spieltagen mit 7 Siegen und 21 Zählern gesamt souverän vom Zweitligaaufstieg träumen konnten, es aber dann am 9. Spieltag den Beginn einer Niederlagenserie von 4 Pleiten am Stück beginnend mit einem 0:4 zu Hause gegen Wattenscheid gab, das sollte uns Hoffnung machen, aber könnte auch der berühmte "Schnee von Gestern" sein. Die Mannschaft hat sich ja auch im Laufe der letzten 24 Monate verändert.

Herausragend im bisherigen Saisonverlauf sicherlich der Defensivbereich mit Jörg Hahnel (20) im Tor, welcher sich gegen den Bulgaren Russi Petkov (26) durchsetzen konnte und quasi als "Eigengewächs" und "neuer Beuckert" gilt (vielleicht ja auch was Gegentreffer mit Blick in die Sonne betrifft ;-) ). Hinzu kommt sicherlich als Libero Jörg Emmerich, welcher sich als Stammspieler empfehlen konnte. Ebenso gut bewährt hat sich ein weiterer Neuzugang mit Thorsten Görke (24) im Abwehrbereich, der alle 8 bisherigen Pflichtspiele des FCE absolvierte, jedes Mal in der Anfangsformation. Nicolce Noveski (23) hat seinen Status in der Schädlich-Truppe als solider Manndecker ebenfalls behaupten können. Im Mittelfeld unterstrich Matthias Heidrich (24) seine Veranlagung als kreativer und torgefährlicher Akteur mit seinen 2 Toren (beide gegen Uerdingen). Görke, Heidrich und Noveski sicherlich Spieler, welche zumindest mittelfristig höherklassig bei anderen Vereinen landen könnten.
Alexander Tetzner stellt Schädlich nach wie vor nicht 100% zufrieden, der Ex-Chemnitzer kam bislang zu 5 Einsätzen in dieser Saison, für ihn begann die Saison erst mit dem 4. Spieltag, da noch eine Sperre aus einer Roten Karte am letzten Spieltag der abgelaufenen Serie in Düsseldorf (0:3) vorlag. Tetzner war bislang einmal erfolgreich, dies mit dem erwähnten Elfmeter beim 1:0 zu Hause gegen die Werder-Amateure. Alle 8 Spiele absolvierte dagegen der "zweite Verräter" mit Kay-Uwe Jendrossek, allerdings noch ohne Torerfolg.
Bestnoten im Angriff verdienen sich bislang die Herren Ronny Jank (8 Spiele, 3 Tore), Hvicha Shubitidse (6 Spiele, 2 Tore), wobei Mirko Ullmann hier bei seinen 3 Einsätzen auf einen Treffer wartet. Keine Beurteilung erfährt momentan mit Tobias Preuß ein nachzutragender Neuzugang, Wunschkandidat von "Schulle" für den CFC, der mittlerweile beim FCE angeheuert hat und als torgefährlicher offensiver Mittelfeldspieler von den Amateuren des FC Hansa aus der Oberliga kommt.

Alles in allem also mehr als befriedigend die Saison für den Verein aus dem "gallischen Dorf" an der B 169, mit dem uns ja eine "tiefe, ehrliche und herzliche Freundschaft verbindet". Eher mager dennoch weiterhin die Honorierung der Leistungen durch das Publikum, denn der Club hat nach wie vor keine großen Hoffnungen auf entsprechende förderliche Einnahmen im Zuschauersektor, wobei man sich gerade als Fürsprecher der Regionalliga-Reform 2000 mehr Attraktivität für die Fans und neue Reizpunkte versprochen hatte. Freudige Erregung erfahren die Kassierer an den Eingängen im "Erzgebirgsstadion" nach wie vor eigentlich nur bei den Derbys gegen den CFC und jetzt ja wieder Dynamo oder wenn Vereine wie Eintracht Braunschweig mit ihrem in guten Zeiten bekannt zahlenmäßig starkem Auswärtsanhang in Aue anrücken wenn es eventuell den Zweitligaaufstieg zu feiern gibt. Gegen den CFC war "Zahltag" mit rund 8.800 Anwesenden, darunter allerdings auch fast 3.000 Himmelblaue "Asseln" (lt. "Schachtscheißer" ;-) ), gegen die Eintracht 6.700, davon aber wiederum etwa 3.500 Braunschweiger Fanatiker, welche nach dem 0:2 die Aufstiegsfeier erstmal verschieben mussten. Der Gesamtschnitt lag bei 3.321 - zieht man Chemnitz und Braunschweig ab, bei 2.750. (Gesamtschnitt der RL: 3.700), damit platzierte man sich im Mittelfeld der Liga hinter dem CFC mit seinen rund 4.000.
Ein Jahr zuvor strömten im Schnitt 3.406 ins "Erzgebirgsstadion". Diese Saison wollten bislang 16.300 Zuschauer die 4 Heimspiele sehen, macht 4.075 Zuschauer im Schnitt, abzüglich Dresden-Spiel wären es exakt 2.666 gewesen. Und darauf hat sich das momentane "Stammpublikum" wohl eingependelt, denn das Spiel gegen den KFC Uerdingen sahen 2.600. Eigentlich zuwenig für den Verein, um in der Regionalliga auf Dauer zu bestehen, nur mit Hilfe von verlässlichen Sponsoren ist die momentane Position in dieser Staffel wohl zu erhalten. Siehe auch das Umfeld beim SC Verl mit seinen 1.000 Leutchen im Schnitt, dessen Stadionzeitung (netterweise mir von Peggy in der Fan-Halle ausgehändigt) eher einem Werbeprospekt der einheimischen Unternehmen gleicht (Anzeigenvolumen bei, ich würde mal meinen, rund 70 %).

Ausweg aus der eher beschwerlichen, wenn auch einigermaßen sorgenfreien Lage wäre sicherlich der Aufstieg an die "Fleischtöpfe der 2. Liga", der Traum seit der "Fußball-Wiedervereinigung" 1991. Und dazu würde eine Wiederholung unseres "Traumas vom 22.03.2002" passen, allerdings wäre das nach meinen Quellen ein Novum in der Geschichte dieses Derbys. Seit 1997 stehen sich beide Clubs wieder pflichtspielmässig gegenüber, der letzte Kick dürfte von Chemnitzer Seite dabei schwer zu unterbieten sein. Bleibt zu hoffen, dass man sich der Chance zur Rehabilitierung erinnert und es dann nicht in Leverkusen wieder heißt "Rote Karte für Versager!".

In diesem Sinne den Auer Kollegen einen netten Aufenthalt in der Großstadt und genügend Grund zum Frustsaufen nach dem Spiel.
9. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2002/2003
Samstag, 21. September 2002, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 9.963
Schiedsrichter: Steinhaus (Bad Lauterberg)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Chemnitzer FC FC Erzgebirge Aue
41,74 % Chancen gegeneinander 58,26 %
4 Tabellenposition 1
14
8
1,75
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
19
8
2,38
4 (50,00 %)
2 (25,00 %)
Siege
Niederlagen
6 (75,00 %)
1 (12,50 %)
15:13
1,88:1,62
Tore
Tore pro Spiel
14:7
1,75:0,88
3:1 gegen SG Wattenscheid 09 (A) Höchster Sieg 3:0 gegen SV Babelsberg 03 (A) (A)
1:4 gegen Hamburger SV Am. (N) (H) Höchste Niederlage 1:4 gegen VfL Osnabrück (A)
seit 3 Spielen nicht verloren Aktuelle Serie seit 5 Spielen nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele6230131998:66
Heimspiele31207465:27
Auswärtsspiele311061533:39
Ligaspiele5625131881:55
Pokal-/Relegationsspiele650117:11

Rückblick auf die letzten 15 Spiele

1987/1988DDR-Oberliga18. SpieltagBSG Wismut Aue - FC Karl-Marx-Stadt1:3 (0:2)
1988/1989DDR-Oberliga8. SpieltagFC Karl-Marx-Stadt - BSG Wismut Aue4:2 (0:0)
1988/1989FDGB-PokalHalbfinaleBSG Wismut Aue - FC Karl-Marx-Stadt1:2 (0:0)
1988/1989DDR-Oberliga21. SpieltagBSG Wismut Aue - FC Karl-Marx-Stadt1:0 (1:0)
1989/1990DDR-Oberliga10. SpieltagFC Karl-Marx-Stadt - BSG Wismut Aue1:0 (0:0)
1989/1990DDR-Oberliga23. SpieltagBSG Wismut Aue - FC Karl-Marx-Stadt1:1 (1:0)
1996/1997Regionalliga Nordost1. SpieltagFC Erzgebirge Aue - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
1996/1997Regionalliga Nordost18. SpieltagChemnitzer FC - FC Erzgebirge Aue2:2 (0:2)
1997/1998Regionalliga Nordost4. SpieltagChemnitzer FC - FC Erzgebirge Aue3:0 (1:0)
1997/1998Regionalliga Nordost21. SpieltagFC Erzgebirge Aue - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
1997/1998SachsenpokalFinaleChemnitzer FC - FC Erzgebirge Aue5:4 n.E.
1998/1999Regionalliga Nordost7. SpieltagFC Erzgebirge Aue - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
1998/1999Regionalliga Nordost24. SpieltagChemnitzer FC - FC Erzgebirge Aue2:0 (1:0)
2001/2002Regionalliga Nord9. SpieltagFC Erzgebirge Aue - Chemnitzer FC0:3 (0:0)
2001/2002Regionalliga Nord26. SpieltagChemnitzer FC - FC Erzgebirge Aue0:2 (0:2)