Spielbericht

Rekordkulisse auf der Fischerwiese! 6.300 Zuschauer freuten sich auf das ewig junge Duell der Himmelblauen gegen die Veilchen aus dem Lößnitztal. Doch die Erwartungen konnten nur teilweise erfüllt werden.
Die Partie begann im Nebel. Wie bereits vor dem Sachsenpokalfinale brannten CFC-Fans vor der Südkurve ein Feuerwerk ab. Die Himmelblauen machten von Beginn an Druck blieben aber weitgehend wirkungslos, da Aue sehr kompakt in der von Tautenhahn organisierten Deckung stand. Beide Teams lieferten sich im Mittelfeld packende Duelle doch Torchancen blieben Mangelware. Eine der besten Möglichkeiten für den CFC hatte Jörg Schmidt, dessen schöne Direktabnahme jedoch von Beuckert pariert wurde. Dann die 38. Minute: Oldie Köhler faßte sich aus 20 Metern ein Herz und hämmerte aufs Tor. Beuckert bekommt den tückisch aufsetzenden Ball nicht zu fassen und es heißt 1:0 für den CFC.
Nach der Pause setzte ein Auer das erste "Highlight". Schmidt, in der ersten Halbzeit bereits wegen Foulspiel verwarnt, hatte einen schweren Blackout. Nach einem Einwurf von Bittermann ging er mit der Hand zum Ball - der Schiri konnte nicht anders: GELB-ROT! Als Alexander Tetzner 2 Minuten später mit einem gefühlvollem Heber über Beuckert das 2:0 markierte, schien alles gelaufen. Doch zunächst hatte Aue noch die große Chance zum Anschluß. Barth kam frei vor Ananiev zum Schuß, drosch die Kugel aber aus 5 Metern Entfernung über den Kasten (55.). 23 Minuten vor Schluß waren die Auer gar nur noch zu neunt, als auch Hasse nach Foulspiel mit gelb-roter Karte vom Platz mußte. Einige Auer "Fans" verkrafteten daß nicht so ganz und lieferten sich kleinere Scharmützel mit der Polizei. Was sich allerdings danach auf dem Rasen abspielte war eigentlich kaum zu glauben. Wie bereits in Erfurt waren die Himmelblauen nach der Dezimierung des Gegners völlig von der Rolle. Es kämpfte und spielte nur noch Aue. War da eine psychische Blockade bei den Himmelblauen? Wie kann es sein, daß man gegen elf Auer besser spielt als gegen neun? Das werden die Spieler wohl nur selbst beantworten können. Glücklicherweise bissen sich die Veilchen an der von Laudeley wieder einmal gut organisierten Deckung die Zähne aus. Bei dem einzigen gefährlichen Konter, gut herausgespielt von Tetzner, handelte Jörg Schmidt zu eigensinnig. Anstatt auf den besser postierten Kunze zu passen, suchte er selber den Abschluß und schoß am Tor vorbei.

Fazit: Der CFC holt 3 Punkte und bleibt weiter an Tabellenführer VfB Leipzig dran. Das ist das wichtigste Ergebnis des 24. Spieltags. Trotzdem war die Leistung im Derby nicht gerade eine spielerische Offenbarung. Und warum die Franke-Elf bei Herausstellung eines Gegenspielers ständig das große Nervenflattern bekommt, ist nur schwer zu verstehen.

Wertung: 3,5 (Kampf und leider auch viel Krampf prägten das Spiel)

Beste Himmelblaue: Laudeley, Jan Schmidt, Tetzner