Vorbericht

37. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
0:2
Rot-Weiß Oberhausen
Rot-Weiß Oberhausen

Duell zweier zukünftiger Oberligisten

von Pierre Schönfeld

Wenn sich die Fans des CFC am Samstag zum Trauermarsch durch die Chemnitzer Innenstadt aufmachen, dann könnten sich die Anhänger von RWO im Grunde gleich anschliessen. Denn auch der Traditionsclub aus dem Ruhrgebiet muß am Ende der Saison in den sauren Abstiegs-Apfel beißen. Wobei der Absturz des ehemaligen Bundesligisten kaum krasser sein kann. Noch vor drei Jahren stand man an der Schwelle zur ersten Liga, als man damals noch unter Jörn Andersen inoffizieller Herbstmeister in der zweiten Liga wurde. Am Ende dieser Spielzeit wurde man immerhin beachtlicher Fünfter. Doch in Folge ging es nur noch bergab. In der letzten Saison musste man als 16. aus der zweiten Bundesliga absteigen und am Ende dieser trostlosen Spielzeit werden die Rot-Weissen erneut unter dem Strich stehen.

Dabei sah es zur Winterpause noch gar nicht so schlecht für RWO aus. Nach turbulenter Hinrunde, inkl. Rücktritt des kompletten Vorstandes, stand man immerhin auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Auf großartige Verstärkungen mußte man allerdings - auch aus finanziellen Gründen - verzichten, so holte man lediglich die Mittelfeldspieler Jens Robben von Eintracht Trier und Marc-André Narewsky vom Wuppertaler SV. Ein Testspiel gegen den Chemnitzer FC im türkischen Trainingslager lehnte der damalige RWO-Coach Harry Pless bekanntlich ab, da man ja am vorletzten Spieltag aufeinandertreffen würde. Wer konnte damals ahnen, dass die Begegnung beider Teams am Samstag nur noch für die Statistiker von Interesse sein würde?
Der Rückrundenstart der Rot-Weissen verlief zunächst verheißungsvoll für das bereits zu Saisonbeginn ausgegebene Ziel Klassenerhalt. Gegen die Amateure von Köln und Bremen wurde jeweils mit 1:0 gewonnen, in Essen, gegen Pauli und in Erfurt holte man jeweils einen Punkt (jeweils 0:0). Doch die Ergebnisse zeigen auch die Hauptschwäche der Rot-Weißen. Mit dem Toreschießen hat man es bei RWO nicht ganz so, nur 27 Treffer sind mit Abstand die schlechteste Quote der Liga. Am "torgefährlichsten" erwies sich am ehesten noch der Bosnier Sead Mehic, welcher immerhin sechs mal ins Schwarze traf.
Dann jedoch erfolgte der Absturz, aus den folgenden fünf Spielen sollte man nur einen einzigen Punkt holen (1:1 in Wattenscheid). Dafür setzte man die Heimspiele gegen Emden (0:1) und Düsseldorf (0:2) ebenso an die Esse wie die Auswärtspartie bei den HSV-Bubis (0:1). Eine richtig deftige Klatsche musste man beim "Aufsteiger der Herzen" in Lübeck einstecken, als man am dort am 1. April mit 0:4 unterging. Hoffnung keimte wieder auf, als man am 33. Spieltag mit 2:1 in Wuppertal gewinnen konnte. Alles oder nichts hieß es am Spieltag darauf gegen den direkten Mitabstiegskonkurrenten aus Leverkusen, doch am Ende wurde man mit 0:4 von den Pillendrehern gedemütigt. Damit war auch das Schicksal von Trainer Harry Pleß besiegelt, der in Folge zusammen mit seinem Assi Michael Lusch den Hut nehmen durfte. Für ihn übernahm der Coach der RWO-Verbandsliga-Reserve, Günter Abel, das Ruder. Der Trainerwechsel hatte allerdings einen ähnlichen Effekt wie beim Club - das erste Spiel von Abel wurde gegen die Zweite der Hertha erneut mit 0:4 verloren.
Die letzte Mini-Chance auf den Klassenerhalt verspielte man am letzten Sonntag, als das Heimspiel gegen Preußen Münster mit 1:2 verlorenging.

So heisst die sportliche Zukunft der Rot-Weißen nun definitiv Oberliga Nordrhein. Hier hat man das Ziel des sportlichen Wiederaufstieges ausgelobt. Ein Großteil des Kaders soll dabei an Bord bleiben, so hat ein Dutzend der Spieler bereits einen gültigen Vertrag für die neue Spielklasse. Ob Günter Abel weiterhin Chefcoach bleiben wird, ist derzeit allerdings ungewiß.

Hoffen wir auf ein torreichere Begegnung als im Hinspiel und wünschen wir den Fans von RWO eine bessere sportliche Zukunft und dass man sich möglichst bald wieder in einer gemeinsamen Liga begegnen möge.
37. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
Samstag, 20. Mai 2006, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 1.625
Schiedsrichter: Schriever (Otterndorf)


Tore

Der Vergleich


Chemnitzer FC Rot-Weiß Oberhausen
19Tabellenposition17
21
34
0,62
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
33
34
0,97
5 (14,71 %)
23 (67,64 %)
Siege
Niederlagen
8 (23,53 %)
17 (50,00 %)
34:73
1,00:2,15
Tore
Tore pro Spiel
27:53
0,79:1,56
3:0 gegen Hamburger SV II (H)Höchster Sieg3:0 gegen VfL Osnabrück (H)
0:5 gegen BSV Kickers Emden (A)Höchste Niederlage0:4 gegen Hamburger SV II (H),
Bayer Leverkusen II (H),
VfB Lübeck (A), Hertha BSC II (A)
5 Niederlage,
7 Spiel nicht gewonnen
Aktuelle Serie3 Niederlagen,
seit 3 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele50232:7
Heimspiele20111:2
Auswärtsspiele30121:5
Ligaspiele50232:7
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

1999/20002. Bundesliga13. SpieltagRot-Weiß Oberhausen - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
1999/20002. Bundesliga30. SpieltagChemnitzer FC - Rot-Weiß Oberhausen1:1 (0:0)
2000/20012. Bundesliga6. SpieltagRot-Weiß Oberhausen - Chemnitzer FC4:1 (2:0)
2000/20012. Bundesliga23. SpieltagChemnitzer FC - Rot-Weiß Oberhausen0:1 (0:0)
2005/2006Regionalliga Nord18. SpieltagRot-Weiß Oberhausen - Chemnitzer FC0:0 (0:0)