Vorbericht

CFC bei "auf der Stelle tretenden Störchen im Schatten der Zebras"...

...vom Handball-Spitzenclub THW Kiel. Auf der Stelle treten die Kicker des Kieler SV seit 2 Jahren. Statt des ehrgeizigen Ziels an der Spitze mitzuspielen, kämpft man auch diese Saison vor zuweilen magerer - im Vergleich zum THW - Kulisse gegen den Abstieg.

Die Saison 2003/2004 für die Kieler bislang:
Auch diese Spielzeit muss man sich gegen den Sturz in die Oberliga wehren. Vergangene Saison stand der Verbleib in der RL erst nach dem vorletzten Spieltag endgültig fest. Momentan sieht es nach einem ähnlichen Zittern aus, Ende offen.
Erst zweimal konnte man sich im einstelligen Bereich der Tabelle einordnen, dafür wurde insgesamt 4x ein Abstiegsplatz gezeitigt. Nach dem 0:1 im Hinspiel an der Gellertstraße rutschte man auf Rang 15 (12 Punkte). Bis zur Winterpause konnte man sich aber steigern und in den verbleibenden 7 Begegnungen noch 12 Zähler holen und einen einigermaßen beruhigenden Abstand auf die Abstiegsplätze legen, analog zum CFC mit ebenfalls 24 zu 19 Punkten.
Bis dato wurde nur 1 Auswärtssieg verbucht (2:1 in Neumünster) und die drittschlechteste Auswärtsbilanz ausgewiesen. Zu Hause präsentierte man sich besser und mit 21 Treffern in 10 Spielen vor allem torhungrig, bei allerdings auch 18 Gegentoren. Bemerkenswert sind die Heimspiele gegen Essen (4:3) oder auch die Amateure aus Dortmund (3:1) und Köln (5:2). Dagegen stehen die Heimniederlagen gegen den FC St. Pauli (0:5) oder die Werder-Amateure (1:3). Auswärts zählte das 0:3 bei Dynamo Dresden zu den Tiefpunkten der Saison.
So turbulent wie es auf dem Rasen zuweilen zuging präsentierte man sich auch in den Personalfragen. Das 0:5 gegen St. Pauli kostete bekanntermaßen Hans-Werner Moors den Trainerjob beim KSV. Für ihn kam ab dem 11.09.2004 Gerd-Volker Schock wieder zurück. Dieser führte den Club aus Norddeutschland erstmal aus dem Tabellenkeller mit der soliden Bilanz von "14 aus 7". In der Winterpause Mitte Februar 2004 trat Schock dann überraschende zurück aufgrund "diverser Vorkommnisse" im Trainingslager in Portugal, mutmaßlich nach Disziplinverstößen einiger Spieler. Am 26.02.2004 wurde dann mit Peter Vollmann der mittlerweile 3. Trainer dieser Saison präsentiert. Damit erlebten die blau-weiß-roten Spieler in Kiel bereits den 4. Trainerwechsel innerhalb von 2 Jahren.
Skepsis vor dem schweren Gang in die letzten 15 Begegnungen war deshalb durchaus vorhanden und diese wurde zumindest teilweise zum Leidwesen der KSV-Freunde bestätigt. Mit 8 Punkten aus den 9 Spielen weisen die Holsteiner die drittschlechteste Rückrundenbilanz der Nord-Vereine auf, nur die Dortmunder Amateure und der FC Sachsen Leipzig verbuchten in diesem Zeitraum weniger Erfolg. 2 Siegen stehen 5 Niederlagen und 2 Remis bei 8:12 Toren gegenüber. Der Start aus der Winterpause ging mit 2 Heimniederlagen (0:3 Uerdingen, 0:1 Wattenscheid) gründlich daneben, lediglich in Braunschweig holte man beim 1:1 einen Punkt. Punktgleich mit dem "ersten Absteiger" Schalke Am. (25) ging die pure Abstiegsangst mal wieder um. Zuletzt wurde auswärts zweimal jeweils knapp verloren (Münster 1:2, Essen 0:1). Der 2:1-Sieg beim FC St. Pauli und das Heim-2:0 gegen die HSV/A. retteten vorerst vor dem Sturz ganz in den Tabellenkeller. Dennoch bleibt die Lage angespannt.

Gewinner der Saison 2003/2004:
Der junge Dennis Tornieporth (21) konnte in seiner ersten Saison in der dritten Liga seine Tauglichkeit für diese Spielklasse beweisen und sich nach der Winterpause beständig für die Anfangsformationen empfehlen. Stürmer Sebastian Wojcik (25) schaffte nach einer insgesamt wenig befriedigenden Saison 2002/2003 mit Verletzungen und dem Reservistendasein den Sprung zum Stammspieler.

Verlierer der Saison 2003/2004:
Gerd-Volker Schock (54) kommt beruflich weiter nicht zur Ruhe. Sein Rücktritt im Februar 2004 dürfte angesichts des Aufwärtstrends unter seiner Leitung einen mehr als faden Beigeschmack für ihn hinterlassen.
Andre Breitenreiter (30) als viel versprechender bundesligaerfahrener Neuzugang steht klar im Schatten der Stürmerkollegen Daniel "Texas" Texeira (11 Tore) und Sebastian Wojcik (9). Er erzielte erst 2 Tore in 26 Einsätzen und wird eher als "Mitläufer" gesehen.

Delegierungen seit dem Hinspiel:
Der Schweizer Andreas Kronenberg (29) vom LR Ahlen wurde vor der Saison als Ersatz für den verletzten Alexander Ogrinc (35) geholt, kam aber nur zu 1 Einsatz. Er wechselte mittlerweile am 01.01.2004 zum FC Rot-Weiß Erfurt in die Regionalliga Süd.

Bestarbeiter im Kollektiv:
Daniel "Texas" Texeira (35) als der "Ailton der Regionalliga Nord" trifft auch bei den "Störchen" aus Kiel fleißig. Nach 24 Einsätzen stehen 11 Tore zu Buche, in mittlerweile 86 Regionalliga-Einsätzen traf der Brasilianer für Uerdingen, Union Berlin sowie Eintracht Braunschweig insgesamt 62x. Zuletzt erfolgreich war der Goalgetter beim 2:0 gegen die HSV/A. . Ebenfalls sehr ordentlich präsentiert sich Sebastian Wojcik (25) mit 9 "Buden". In der Abwehr gelten die erfahrenen Jens Dowe (35), Henning Hardt (32) und Carsten Pukaß (26) als Stammkräfte. Im Mittelfeld haben sich Lars Schiersand (28) und seit der Winterpause der bereits angesprochene Dennis Tornieporth (21) festgesetzt. Eine Erwähnung verdient ferner Neuzugang Tibor Nadj (30, Braunschweig). Schiersand zog sich übrigens in Essen einen Achillessehnenriß zu und fällt am Samstag definitiv aus.

Der Trainer:
Mit Peter Vollmann (46) steht dem CFC ein Fußball-Übungsleiter gegenüber, der fast schon "ein alter Bekannter ist" und im Hinspiel noch die Mannschaft der Preußen aus Münster betreute. Der Coach der Kieler kennt den CFC bereits aus den Spielen mit Eintracht Braunschweig in der Aufstiegssaison 2001/2002 und eben Preußen Münster in der Hinrunde dieser Saison. Bemerkenswert ist zudem: Vollmann war bis zum vergangenen November in Diensten von Preußen Münster. Nach seiner Entlassung übernahm dort Hans-Werner Moors, zuvor in Kiel, entlassen den Trainer-Posten. Vollmann gilt nur als Übergangslösung bis zum 01.07.2004. Ab da übernimmt der ehemalige Schalker Coach und Werder-Kicker Frank Neubarth das Amt. Vollmanns Planziel erstmal: Klassenerhalt!

Das Umfeld/Stimmung/Fans:
Knapp 2.450 Besucher konnte der Kieler SV Holstein in den 14 Heimspielen im Schnitt begrüßen, wobei der größte Ansturm beim Nord-Derby gegen St. Pauli mit 9.030 zahlenden Besuchern zu verzeichnen war. Den Tiefpunkt der Fußball-Interessiertheit im "Holstein-Stadion" gab es mit 1.400 Fans gegen die SG Wattenscheid 09. Abgesehen vom Heimspiel gegen Dynamo mit 2.700 Leuten sank der Heimzuspruch zuletzt auf unter 2.000. Für das Spiel am Samstag dürften die reisenden himmelblauen Fußballexperten mit 1.500 - 1.600 Kieler Fußballfreunden rechnen. Verglichen mit der Popularität des mehrfachen deutschen Handballmeisters THW Kiel kann man fast vom "Magdeburg des Nordens" sprechen, wo der dortige Traditionsverein ebenfalls im Schatten eines erfolgreicheren Sportvereins in der eigenen Stadt steht.
In die Saison gegangen war man mit einem Etat von rund 3 Millionen Euro vor allem gedeckt durch Sponsorengelder. Damit zählt man zu den eher gut gestellten Clubs dieser Staffel, nimmt man andere Vereine als Vergleich wie den FC Sachsen (1,9) oder den VfR Neumünster (0,8). Das Ergebnis dürfte aus Sicht der ehrgeizigen Verantwortlichen eher unbefriedigend sein, wieder wird nur um den Klassenerhalt gespielt. Dabei lautet das Ziel für den neuen Coach Frank Neubarth "mittelfristig zweite Liga". Dafür muss aber erstmal der Abstieg vermieden werden und deshalb dürfte die Begegnung am Samstag gegen den Angstgegner CFC (zuletzt 3 Niederlagen in Folge, seit 4 Spielen kein Sieg gegen die Himmelblauen) die immer wieder nette Bezeichnung "richtungsweisend" tragen.

Das Stadion

Es tut sich was am Holstein-Stadion! Seit März nun steht ein Kran an der Arena und zeugt weithin sichtbar von Bauaktivität am "Storchennest". Zunächst wird erst einmal ein an das Tribünengebäude angrenzender Hotel-Komplex für ca. 1,4 Mio. EUR zu einem hypermodernen Gastronomie- und Reha-Tempel umgebaut. Dazu gehört auch ein neuer Parkplatz am Stadion, der aber den VIPs vorbehalten bleibt. Sollte das Kreuzen der Bein von Himmelblauen und "Störchen" weniger interessant sein, so können die CFC-Anhänger wenigstens bissel auf die Baustelle schauen, denn das ganze Baugeschehen findet unmittelbar am Gästeblock statt.
Das Ganze soll im Sommer dann abgeschlossen sein. Gerüchteweise will man in Kiel bis 2007 ein reines Fußballstadion fertig haben. Dazu gingen die Kieler Verantwortlichen im Februar schon mal auf Studienreise nach Rostock und Lübeck.
Allerdings redet man in Kiel schon seit Jahren über Neubauprojekte, getan hat sich aber bisher nichts, oder sagen wir jetzt besser: wenig. Man darf also gespannt sein, ob mit den ersten Baggerarbeiten an besagtem Komplex nun rosige Zeiten für das Holstein-Stadion anbrechen...

Der Gästeblock M befindet sich unmittelbar rechts von der Tribüne. Einlass in den Gästeblock des Holsteinstadions wird einem gegen 7,50 EUR oder 6 EUR ermäßigt gewährt. Wer noch keine 18 ist (und das auch glaubhaft nachweisen kann), bekommt auch mit der nur 3 EUR kostenden Juniorkarte eintritt.
An Nahrung gibt es die obligatorische Bratwurst und ein bissel Kleinkram, trinken kann man echtes Bier oder das übliche Zeug ohne Alk. Die menschlichen Bedürfnisse nach dem Verzehr sollte man allerdings unterdrücken, denn Toiletten gibt es zwar, doch keine funktionstüchtigen.

Die Route

In Chemnitz geht es auf die Autobahn und dann in Richtung Dresden. Jaja, richtig gelesen. Allerdings fahren wir nicht in die Stadt der Schwarz-Gelben, sondern biegen weit vorher am Dreieck Nossen (76/30) rechts ab auf die A14 Richtung Leipzig/Magdeburg. Die ganze Länge der A14 kosten wir nun aus. Am Kreuz Magdeburg (102/68) erst verlassen wir sie wieder. Von nun an geht die Reise weiter Richtung Hannover auf der A2.
Vor Hannover wechselt man am Kreuz Hannover-Ost (48/57) auf die A7 Richtung Hamburg. Irgendwann passieren wir die Hansestadt und fahren durch den Elbtunnel. Auch am Dreieck Hamburg-Stellingen verlassen wir die A7 nicht. Dies geschieht erst am Dreieck Bordesholm (12). Von nun an geht es weiter auf der A215 Richtung Kiel. Nun sind es keine 30km mehr bis zum Ziel. Doch vorher müssen wir uns noch durch den Stadtverkehr Kiel winden.
Also los! Zunächst bleiben wir noch auf der A215, auch am Kreuz Kiel-West. Wir verlassen die Autobahn erst an ihrem Ende, dass uns genau auf den Westring (B503) bringt. Diesen befahren wir nun in Richtung Norden. Irgendwann, also nach dem Nordfriedhof, geht der Westring in die Projensdorfer Straße über. Genau auf dieser kann man sich jetz ein lauschiges Plätzchen für sein Vehikel suchen. Der kleine Parkplatz vor der Tribüne ist nähmlich den VIPs (wer auch immer das ist) vorbehalten. Alternativ kann man auch den Parkplatz von HAGENUK (am Wasserturm, rechts vorm Nordfriedhof) nutzen, dann muss man aber ein paar Meter laufen.

Bahnreisende haben die Wahl zwischen den Linien 11, 21, 500, 501, 901 und 901. Alle fahren Richtung Kanal und sollten an der Station Hanssenstraße verlassen werden. Wer sich mit keiner dieser Linien anfreunden kann, hat noch die 91 als Alternative. Dann am Nordfriedhof aussteigen.