Vorbericht

25. Spieltag - 3. Liga - Saison 2015/2016
SV Wehen Wiesbaden
SV Wehen Wiesbaden
1:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Anknüpfen an Magdeburg für den ersten Dreier in Wiesbaden...

von Timo Görner

...denn beim Ex-Zweitligisten von 2009 gelang bislang weder ein Sieg noch ein Tor. Ein schmuckloses 0:0 am 08.02.2013 war das bislang beste Ergebnis.

Die aktuelle Saison unseres Gegners

Bis Ende der Herbstrunde im Abstiegskampf gelang dem SV Wehen Wiesbaden zuletzt schrittweise der Sprung ins gesicherte Mittelfeld auf Rang 10. Der Start in die Saison verlief mit vier sieglosen Begegnungen durchwachsen. Gegen Würzburg (0:0) und Mainz 05 II (1:1) blieb man auf eigenem Platz ohne Dreier. Auf Reisen holten die Hessen ein 0:0 in Erfurt, gingen dafür in Halle mit 0:3 unter. Nur ein Tor in 360 Minuten konnte keiner unterbieten. Gegen Bremen II (3:1) durften die ersten drei Punkte bejubelt werden, grau hingegen der folgende Auftritt beim CFC. Bis zur Winterpause ordneten sich die Rot-Weißen im Niemandsland mit 26 Punkten als 12 ein. Das Polster auf die Abstiegszone war mit 5 Zählern einigermaßen solide. Im eigenen Stadion konnte kein Gast gewinnen. Von den 10 Duellen wurden aber auch nur vier gewonnen. Mit Bremen II, Köln (3:0), Kiel (3:1) und zum Finale 2015 Erfurt (3:0) reisten vier nicht zur Spitze gehörende Teams geschlagen ab. Stärkste Mannschaft im Herbst 2015 in der "Brita-Arena" war Tabellenführer Dresden, der kurz vor Ende doch noch das 2:2 markierte. Somit ergaben sich von 30 möglichen Punkten am Ende nur 22. Auf Reisen konnte man höhere Ambitionen nicht unterstreichen, dafür war der erste Sieg beim VfB Stuttgart II Dezember 2015 (2:1) zu wenig, ebenso 6:16 Tore. Fünf Spiele gingen verloren, glücklos verliefen die Spiele im Nordosten in Halle (0:3), Chemnitz und Magdeburg (0:1). In Aue wurde wie gegen Dresden der Sieg (1:1) in der Schlussminute aus der Hand gegeben. Die Pleiten in Halle, Osnabrück (0:4) oder auch Aalen (1:3) enttäuschten. 9 Punkte Abstand blieben auf Relegationsplatz 3 und direkten Aufstiegsplatz 2.

Die Aufholjagd schien noch machbar mit einer ganz starken Frühjahrsrunde. Dafür wurde noch mal in den Kader investiert, ein neuer Stürmer und Mittelfeldspieler geholt. Die Tendenz zeigt sich seit dem positiv, am 24.10.2015 kassierten die Landeshauptstädter in Magdeburg die vorerst letzte Pleite und es folgten sieben Spiele in Folge ohne Niederlage. Allerdings spielte der SVW auch fünfmal Remis, so blieb der große Sprung verwehrt. Der Start 2016 ließ die Serie in Mainz (0:0) und gegen Halle (1:0) ausbauen. Ärgerlich somit das Ende am vergangenen Wochenende in Bremen (0:1).

Mit 12 Punkteteilungen ist man mit Cottbus "Remis-König". Zu Hause ist Wiesbaden weiter unbesiegt, die letzte Pleite datiert mittlerweile vom 11.04.2015 gegen Großaspach (0:1). 10 Gegentore sind defensiv stark, 5 Begegnungen wurden ohne bestritten. Ausbaufähig ist die Auswärtsbilanz mit 9 Punkten aus 13 Spielen. 6:17 Tore sind zudem der schwächste Angriff. 27:27 Tore insgesamt sprechen für eine durchschnittliche Offensive wie Defensive.

Im Landespokal steht unser Gegner vom Samstag im Halbfinale bei Verbandsligist FC Ederbergland. Mögliche Gegner im Finale sind die Regionalligisten Hessen Kassel und Kickers Offenbach.

Delegierungen seit dem Hinspiel

Es gab immerhin 8 Änderungen, davon 3 Abgänge und 5 Neuzugänge. Aus dem Sturm zog es den Deutsch-Algerier Soufian Benyamina (30) zum FC Hansa Rostock, er fand nach drei Kurzeinsätzen zu Beginn der Saison keine Berücksichtigung mehr. Er stand im Hinspiel schon nicht mehr im Aufgebot und wechselte 48 Stunden danach an die Küste. Aus dem Mittelfeld ist Jonatan Kotzke (25) nach erfolglosem Vorspielen beim CFC jetzt beim VfR Aalen gelandet.

Für die Abwehr kam Mitte November 2015 Steven Ruprecht (28), zuvor Ende der Saison in Rostock ausgemustert. Neu im Mittelfeld ist erst seit 01.02.2016 Timm Golley (24) von Zweitligist FSV Frankfurt als Ausleihe bis Saisonende. Beim FSV kam er nur dreimal in der Anfangsformation zum Einsatz, bei insgesamt 10 Einsätzen. Die drei weiteren Akteure betreffen mit Torsten Oehrl (30/Braunschweig), Christian Cappek (25) aus unseren Reihen und Saër Sène (29) den Angriff. Der Franko-Senegalese spielte bis Juli 2015 beim englischen FC Blackpool in der dortigen 3. Liga. Er kam dort aber nur einmal zum Einsatz. Er blickt auf eine bewegte Vergangenheit mit Stationen in Frankreich (Paris St. Germain) oder Deutschland in Großaspach und beim FC Bayern München II zurück. 2009/2010 brachte er es bei der Reserve des Rekordmeisters damals noch in der 3. Liga auf 11 Tore. Er hat den Verein aber zum Jahreswechsel wieder verlassen. Oehrl wurde nach 5 Spielen in der 2. Liga wie Benyamina nicht mehr nominiert.

Der Trainer

Sven Demandt (50) hat nach wie vor das Sagen bei der Drittligamannschaft der Hessen. Sein Vertrag läuft noch bis Ende der kommenden Saison.

Die Mannschaft

Klare Nummer eins im Tor ist Markus Kolke (25). Maximilian Reule (22) wartet hingegen auf einen Einsatz wie auch Niklas Reichel (20).
In der Abwehr ist Thomas Geyer (24) die feste Größe überhaupt und "Dauerbrenner", der in allen Spielen auf dem Platz stand. Gesetzt bis auf ein Spiel, wenn er nicht verletzt war, ebenfalls in der Innenverteidigung Niklas Dams (25). Routiner Alf Mintzel (34), bereits im sechsten Jahr bei den Hessen am Ball, konnte sich über weite Strecken der Saison als Stammspieler auf der linken Seite etablieren. Patrick Funk (25) begann im defensiven Mittelfeld, wechselte dann auf die rechte Abwehrseite. November-Neuzugang Steven Ruprecht (28) konnte sich nach dem Wechsel aus der Vereinslosigkeit ebenfalls durchsetzen. Ex-U21-Nationalspieler Michael Vitzthum (23) pendelt hingegen zwischen primär Ersatzbank und Anfangsformation. Daniel Wein (22) war zu Beginn der Spielzeit gesetzt, fiel dann monatelang wegen Verletzung aus. In Bremen begann Demandt mit Patrick Funk (25) - Niklas Dams (25) - Steven Ruprecht (28) - Thomas Geyer (24). Mintzel stand nach Verletzung nicht im Kader.
Herausragend im Mittelfeld ist der erfahrene Kevin Schindler (27) mit den höherklassigen Stationen Bremen, Rostock, Duisburg, Augsburg und FC St. Pauli. Er bringt es auf 5 Tore und 3 Vorlagen. Wie Vitzhum ist er Ex-U21-Nationalspieler des DFB. Hinzu kommen der Ex-Rostocker David Blacha (25), der Top-Vorlagengeber (9) Marc Lorenz (27) und noch mal Erfahrung mit Kapitän Kevin Pezzoni (26). Der Deutsch-Italiener war zuvor bekanntermaßen beim 1. FC Köln aktiv, wurde dort von Teilen der Fans vergrault. Er verdiente später noch sein Geld in Aue und Saarbrücken. Gut läuft die Saison auch für den zweiten Deutsch-Polen Sebastian Mrowca (22), der die 26 Einsätze der Vorsaison wieder erreichen kann. Mit Nils-Ole Book (29) hat ein Eckpfeiler der letzten zwei Jahre diesmal mit Verletzungspech zu kämpfen, er kam erst auf 15 Spiele und wird am Samstag nicht auflaufen.
Im Angriff sind Luca Schnellbacher (21) und Torsten Oehrl (30) die beiden Fixpunkte. Oehrl steuerte seit dem Wechsel aus Braunschweig die solide Quote von 6 Toren bei 15 Einsätzen bei und war mit dem Halle-Siegtor "Matchwinner". Schnellbacher benötigte für seine 6 deren 21 Spiele. Er konnte aber dafür viermal als Vorlagengeber glänzen. Patrick Mayer (27) kommt diese Saison mehr schlecht als recht zum Zug, hatte mit Verletzung und aktuell Trainingsrückstand zu kämpfen. Für Christian Cappek (25) hat sich der Wechsel bislang noch nicht ausgezahlt.
27 Spieler stehen im Aufgebot, knapp 25 Jahre im Schnitt.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen

Daniel Wein (22/Abwehr) befindet sich nach Schambeinentzündung Ende September 2015 noch im Aufbautraining. Im Mittelfeld fehlt Nils-Ole Book (29) aufgrund der 5. Gelben Karte aus dem Bremen-Spiel. Im Angriff muss mit Luca Schnellbacher (21) der erfolgreichste Torschütze gegen den CFC noch aufgrund einer Sprunggelenksverletzung pausieren. Patrick Mayer (27) hat nach Knieverletzung im Dezember 2015 Trainingsrückstand und befindet sich noch im Aufbau. Christian Cappek (25) muss aus einem anderen Grund zuschauen; aufgrund einer Klausel im Vertrag wurde ein Einsatz gegen den Ex-Verein ausgeschlossen. Damit fehlen voraussichtlich gleich 3 der etatmäßigen Stürmer.

Die Einkaufsbilanz

14 Spieler sind bis heute dazu gekommen.
Im Tor hat sich der Wechsel für Maximilian Reule (22) bislang nicht gelohnt. In der Abwehr haben sich Niklas Dams (25/Servette FC Genf) und Steven Ruprecht (28/bis Sommer 2015 Rostock) durchgesetzt. Fabian Franke (26/RB Leipzig) fiel von Juli 2015 bis Jahreswechsel aus (Achillessehnenanriss) und ist noch ohne Einsatz. Michael Vitzthum (23) als zweiter Neuzugang aus der 2. Liga ist "Mitläufer". Im Mittelfeld etablierten sich Kevin Pezzoni (25/FC Wohlen/Schweiz) und Marc Lorenz (27/Bielefeld). Jaroslaw Lindner (27/Kiel) und Sven Mende (22/Hamburger SV II) blieb dies verwehrt. "Winter-Leihgabe" Timm Golley (22/FSV Frankfurt/M.) kam erst zu einem Kurzeinsatz. Saër Sène (29) packte nach nur knapp dreieinhalb Monaten seine Sachen wieder und wurde kein Stammspieler. Patrick Mayer (27/Heidenheim) hatte mehr mit Verletzungen zu kämpfen und muss 2016 neu angreifen. Torsten Oehrl (30/Braunschweig) erwies sich als "Verstärkung" wie auch Lorenz im Mittelfeld. Christian Cappek (25/Chemnitz) wird auch in Wiesbaden kämpfen müssen, um sich in der 3. Liga durchzusetzen. Aktuell kommt er nur auf drei Kurzeinsätze mit 41 Minuten; trotz der Ausfälle von Schnellbacher und Mayer. Fazit: ordentlich eingekauft. Der nach Sandhausen abgewanderte José Pierre Vunguidica (25) als Topstürmer der 3. Liga bei 10 Toren und 11 Vorlagen in 2014/2015 konnte durch Oehrl zumindest teilweise ersetzt werden.

Gewinner der Saison bislang

Thorsten Oehrl (30) verließ Braunschweig wegen fehlender Perspektive, beim SVWW ist er eine feste Größe. Marc Lorenz (27) war beim Zweitligaaufsteiger Arminia Bielefeld nur sporadisch im Stammkader, ist wie Oehrl hier gesetzt und spielt eine starke Saison.

Prognose

Mit dem Abstieg sollte Wiesbaden nichts mehr zu tun bekommen. Für den Angriff auf oben reicht es aber auch nicht. Die notwendigen 42 bis 43 Zähler für den Klassenverbleib wird man bis 2,3 Spiele vor dem Ende "im Sack haben". Mehr wohl nicht, Tipp: Platz 9 bis 12.

Das Umfeld

Nichts Neues beim Ex-Zweitligisten, der Verein bleibt zuschauertechnisch einer der "Mauerblümchen". Mit 2.723 Besuchern im Schnitt liegt man relativ deutlich unter dem Gesamtwert von fast 7.000. Es ist zudem ein veritabler Rückgang gegenüber den 3.513 aus der Vorsaison. Den größten Andrang an den Stadionkassen erlebte man gegen Dresden mit 5.900, darunter aber circa 2.000 Dynamo-Freunde. Ansonsten bewegte sich der Zuspruch um die 2.500, erinnernd an den CFC zu schlechten Zeiten in der drittklassigen Regionalliga und später gleichen, aber viertklassigen Liga. "Niemandsland in Liga 3" lockt bis auf den Stamm an Fans zu wenig an; es fehlt die "Laufkundschaft", gerade bei einem Verein, der vor wenigen Jahren aus sportlichen und finanziellen Gründen in eine Stadt wie Wiesbaden verpflanzt wurde, die nicht gerade als jahrelange Fußball-Hochburg verschrien ist. Dazu gibt es mittlerweile im Umkreis von nicht einmal 50 km gleich dreimal 1. Bundesliga zu sehen mit Eintracht Frankfurt, dem SV Darmstadt 98 und quasi "um die Straßenecke" Mainz 05. 3 Vereine, die sportlich dort mehr oder weniger erfolgreich agieren. So bleibt ein kritisches Umfeld, was nach wie vor die Rückkehr in die 2. Bundesliga als Ziel sieht. Am Samstag sollten die reisenden Himmelblauen mit 2.000 bis 2.200 einheimischen Freunden des runden Leders rechnen. Viel freier Platz in der offiziell 12.566 fassenden "Brita-Arena", benannt nach dem Unternehmen von Vereinschef Markus Hankammer, welches weltweit agiert und 2014 einen Umsatz von rund 362 Millionen EUR erwirtschaftete. Ende September 2015 wurden Pläne für eine strategische Kooperation mit dem SV Wiesbaden bekannt, ansässig in der fünftklassigen Hessenliga mittels einer "Profifußball GmbH". Teil dabei die Zusammenarbeit im Nachwuchsfußball, die Hessenliga-Mannschaft des SVW sollte dabei als neue II. Mannschaft des SVWW gegen den Ball treten. Erwartungsgemäß stieß dies nicht überall auf Zustimmung, nicht verwunderlich angesichts der tiefen gegenseitigen Abneigung beider Fanlager. Die "Fusion durch die Hintertür" scheint derzeit kein Thema mehr zu sein.
25. Spieltag - 3. Liga - Saison 2015/2016
Samstag, 13. Februar 2016, 14:00 Uhr
Brita-Arena, Wiesbaden
Zuschauer: 2.106
Schiedsrichter: Schmidt (Adelheidsdorf)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

SV Wehen Wiesbaden Chemnitzer FC
10Tabellenposition14
30
24
1,3
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
28
23
1,2
6 (25,0%)
6 (25,0%)
Siege
Niederlagen
7 (30,4%)
9 (39,1%)
27 : 27
1,1 : 1,1
Tore
Tore pro Spiel
26 : 30
1,1 : 1,3
3:0 gegen SC Fortuna Köln (H), FC Rot-Weiß Erfurt (H)Höchster Sieg4:0 gegen FC Energie Cottbus (H)
0:4 gegen VfL Osnabrück (A)Höchste Niederlage2:5 gegen Holstein Kiel (A)
u-S-u-S-nDie letzten SpieleU-n-n-U-S
keineAktuelle Serien2 Spiele in Folge ungeschlagen
2 Spiele in Folge ohne Gegentreffer

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele93248:11
Heimspiele53118:6
Auswärtsspiele40130:5
Ligaspiele93248:11
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2011/20123. Liga16. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC2:0 (0:0)
2011/20123. Liga35. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden1:1 (0:0)
2012/20133. Liga6. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden3:2 (0:2)
2012/20133. Liga25. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2013/20143. Liga16. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden1:2 (1:0)
2013/20143. Liga35. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
2014/20153. Liga16. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2014/20153. Liga35. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden2:1 (1:1)
2015/20163. Liga6. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden1:0 (0:0)