Vorbericht

Viertelfinale - Sachsenpokal - Saison 2013/2014
SSV Markranstädt
SSV Markranstädt
1:2 n.V.
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der RB-Geburtshelfer hängt in der Wartschleife fest

von Erik Büttner

Knapp drei Jahre nach dem letzten Auftritt muss der Chemnitzer FC zum vierten Pokalduell zum SSV Markranstädt. Der Verein, der im Jahr 2009 sein Spielrecht für die Oberliga an ein neugegründetes Fußballunternehmen aus Österreich und damit auch ein Stück Fußballseele verkaufte, strebt in die Regionalliga, muss aber wohl ein weiteres Jahr warten.

Die aktuelle Saison unseres Gegners

Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die Oberliga spielt der SSV Markranstädt in der Spitze dieser Liga. In der vergangenen Saison wurde man Dritter mit 10 Punkten Abstand auf Staffelsieger Nordhausen. Als Aufsteiger kein schlechter Einstand, trotzdem wurde der damalige Trainer Jürgen Raab ersetzt. Aktuell liegt das Team aus Leipzigs Speckgürtel auf Rang drei. 9 Punkte Abstand und ein Spiel mehr als Spitzenreiter Bautzen lassen wohl aber den SSV in dieser Spielzeit noch nicht zum Zug kommen.
Grund dafür ist hauptsächlich eine Auswärtsschwäche in der ersten Saisonphase. Der SSV holte aus den ersten fünf Partien auf fremden Platz nur vier Punkte, beim Sieg in Heidenau und Remis in Neugersdorf. Dazu ging auch das Heimspiel gegen Spitzenreiter Bautzen mit 1:2 verloren. Diese vier Niederlagen und zwei weitere Remis waren gegen den in diesem Jahr super aufgelegten FSV Budissa einfach zu viel des Schlechten. Im letzten Jahr hatte man übrigens am Saisonende eine Niederlage weniger als heute, dafür wurde Markranstädt zusammen mit Dynamo II Remiskönig nach 12 Punkteteilungen in 30 Spielen.
In den letzten Spielen vor der Winterpause lief es für den SSV dann gut, aber für die Spitze nicht gut genug. Zwar wurden die Auswärtsspiele gegen Erfurt II (2:0) und Dynamo II (1:0) gewonnen, doch die Heimspiele gegen den CFC II (1:1) und den Staffelletzten Priesteritz endete nur mit Remis. Zum Start in das Kalenderjahr 2014 gab es letzten Samstag einen 3:0-Sieg gegen den Tabellenvorletzten aus Heidenau mit Dawid Krieger als dreifachen Torschützen.
22 erzielte Tore sind für die Spitze eindeutig zu wenig. Sieben Mannschaften sind hier besser, die besser platzierten aus Bautzen und Neugersdorf haben mit einem Spiel weniger fast doppelt so viel Treffer erzielt (39). Die Defensive mit 15 Gegentreffern ist dagegen im Ligaschnitt gut unterwegs. Nur Staffelprimus Bautzen steht mit neun Gegentoren stabiler.

Im Sachsenpokal marschierten die Blau-Weißen standesgemäß durch die ersten zwei Runden. Beim Meeraner SV aus der Kreisoberliga gab es ein 7:1, beim Dresdner Bezirksligisten Großenhainer FV siegt man 4:0. Eine kleine Überraschung folgte dann im Achtelfinale. Im Heimspiel gegen den gebeutelten Regionalligisten VFC Plauen gewann der SSV glatt mit 3:0.

Die Mannschaft

Vor der Saison wurde der Kader ordentlich durchgemischt. 16 Spieler verließen den SSV, 12 neue Akteure kamen, im Winter wurden noch zwei weitere verpflichtet. Damit sind mehr als die Hälfte der 23-köpfigen Mannschaft Neuzugänge.

Stammtorhüter ist Tom Berger, der aus der Jugend der SG Dresden-Striesen stammt. Sei Vertreter Tom Neukamp kam einmal zum Zug. Den Stamm der Feldspieler bilden Kevin Zimmermann, Pascal Ibold, Robert Zickert, Stefan Ronneburg, Marcel Nüchtern, Pavel Pfeifer, David Haider Kamm Al-Azzawe, Sven Werner und Michael Lerchl sowie Sturmführer Dawid Krieger (6 Treffer). Tommy Kind hat zwar auch 12 Einsätze, wurde aber zehnmal eingewechselt.
Der in Namibia geborene Lerchl ist kein unbekannter Name. Er stand schon im Kader von Dynamo Dresden, Energie Cottbus und Markranstädts „großen Bruder“ aus Leipzig. Zickert bestritt 33 Drittligaspiele für Jena. Sven Werner stammt aus der „Insolvenzmasse“ des FC Sachsen Leipzig. Zimmermann ist eine Überlassung des Blechdosenvereins. Ibold und Ronneburg kamen aus Jena. Nüchtern, Haider und Ronneburg wurden aus der U19 des Halleschen FC nach Sachsen gelockt. Der Pole Dawid Krieger ging in den zwei Jahren vor Sommer 2013 für Regionalligist 1. FC Magdeburg auf Torejagd und davor für Cottbus II. Michael Preuß wechselte im Sommer von den HFC-Profis nach Markranstädt, verließ die Mannschaft aber bereits im September wieder. Die erfolgreichsten Torschützen sind der schon erwähnte Dawid Krieger mit 6 Buden und Pascal Ibold mit 4 Treffern.
Der Kader umfasst 23 Spieler wobei die Akteure im Schnitt 23,5 Jahre alt sind. Beide Werte liegen im Mittelfeld der Staffel, lässt man jedoch die naturgemäß jungen U19-Vertretungen außen vor, hat der SSV das drittjüngste Aufgebot.

Der Trainer

Mit Heiko Weber hat der SSV Markranstädt einen prominenten Namen an der Spitze seines Trainerstabs. Im Jahr 2000 hat der einstige Spieler für Carl-Zeiss Jena und Preußen Münster die Seite gewechselt und agiert nun von Spielfeldrand aus. Über Weida, Jena, Cottbus II und I, dem FC Erzgebirge und noch einmal Jena ging es nach einer Schaffenspause für Weber nach Markranstädt. Zwischendurch, in den Jahren 2009 und 2010 absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Fußballlehrer. Seit Juli 2013 lenkt Weber nun die Geschicke der ersten Mannschaft Markranstädts und das zunächst bis Sommer 2014, aber mit Option auf eine Vertragsverlängerung. Ihm zur Seite stehen Co-Trainer Olaf Brosius, ein Urgstein beim SSV, und Torwarttrainer Michael Schmidel.

Das Umfeld

Der SSV Markranstädt spielt im schmucken Stadion am Bad. 4.950 Zuschauer dürfen die Stadiontore passieren. Für 316 unter ihnen gibt es überdachte Sitzplätze auf der hübschen Tribüne, die übrigens auch schon vor den österreichischen Zeiten errichtet wurde. Dazu gibt es Natur- und Kunstrasenplätze für das Training. Eine Flutlichtanlage im Hauptstadion lässt auch Abendspiele zu.
Die Zuschauerzahlen bewegen sich im Großen und Ganzen bei etwas über 200. Zum Spiel gegen den VfL Halle kamen 335, in den letzten beiden Partien gegen die Schlusslichter Piesteritz und Heidenau jedoch nur 140 beziehungsweise 120 Kiebitze. Das Pokalduell gegen Plauen verfolgten 400 Zuschauer. In diesem Rahmen, dürfte auch die Zuschauerzahl am Dienstagabend liegen.

Offiziell taucht in der Sponsorenriege des SSV Markranstädt der Limofabrikant aus den Alpen nicht mit auf. Dass es dennoch gute Beziehungen, in welcher Form auch immer, gibt, lassen unter anderem die Delegierungen von Spielern aus dem Brause-Nachwuchs nach Markranstädt erahnen.
Viertelfinale - Sachsenpokal - Saison 2013/2014
Dienstag, 25. Februar 2014, 19:00 Uhr
Stadion am Bad, Markranstädt
Zuschauer: 800
Schiedsrichter: Rosenkranz (Plauen)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele541013:4
Heimspiele11002:1
Auswärtsspiele431011:3
Ligaspiele21103:2
Pokal-/Relegationsspiele330010:2

Der Ergebnisrückblick

1997/1998Sachsenpokal1. RundeSSV Markranstädt - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
2002/2003SachsenpokalAchtelfinaleSSV Markranstädt - Chemnitzer FC1:5 (0:1)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd3. SpieltagChemnitzer FC - SSV Markranstädt2:1 (0:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd18. SpieltagSSV Markranstädt - Chemnitzer FC1:1 (0:1)
2010/2011SachsenpokalHalbfinaleSSV Markranstädt - Chemnitzer FC1:3 (1:1)