Spielbericht

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Der 'Schmied' schlug auf den Amboß

Mit diesem Schlag hatte kaum jemand gerechnet. Illing nicht, der Steffen Krauß ein wenig zuviel Spielraum ließ, auch das Geburtstagskind Kompalla kaum, der sich zwar mächtig streckte, auch noch an das Leder mit den Fingerspitzen herankam, letztlich aber dessen Einschlag nicht verhindern konnte. Das 2:1 war perfekt, ein neuerlicher Heimerfolg für die Wismut-Elf, die sich damit auch der letzten Sorgen entledigte. "Wer Schmied gelernt hat, wie der Steffen, der muß auch mal richtig auf den Amboß hauen können", kommentierte Trainer Hans Speth hinterher den fulminanten Treffer des Mittelfeldspielers.

Überhaupt die Tore in diesem Spiel - sie waren bei weitem das Bemerkenswerteste! Eine Stunde nämlich gingen beide Kontrahenten in diesem 52. Bezirksderby in den taktischen "Clinch". Viel Tempo, viel Bewegung im Mittelfeld, aber weit und breit niemand, der das pausenlose Hin und Her - von Rhythmus war da wohl nicht zu sprechen - einmal unterbrach, indem er eine Finte ansetzte oder ganz einfach auf den Ball trat. Es spricht für sich selbst, wenn Trainer Heinz Werner später feststellte, daß "eigentlich beide Mannschaften kaum klare Chancen herausspielten".

Der Wendepunkt in dieser Begegnung trat mit dem Führungstreffer des Gastgebers ein. [..] Kunde, der, wie Reypka übrigens auch, wie aufgezogen über das Spielfeld stiebte, stand da endlich einmal an der richtigen Stelle, und sein Seitfallzieher entlockte selbst Auswahltrainer Eberhard Vogel Anerkennung. Bekanntlich waren Schüsse dieser Art eine Spezialmarke des vielfachen ehemaligen Nationalspielers. [..] "Wir wußten nach dem Mittwochspiel gegen Sachsenring nicht genau, wie lange die Kraft reicht, wollten erst einmal vorsichtig beginnen", so Wismut-Trainer Speth. Seine Männer ließen nun nicht mehr so viel Vorsicht walten, und das tat dem Niveau der Begegnung gut.

Der FCK blieb in dieser Partie erheblich unter anderen in dieser Saison gezeigten Auswärtsleistungen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nur an die in der Berliner Wuhlheide. Der Haken lag nicht zuletzt bei beiden Außenverteidigern, die alle Verantwortung für den Spielaufbau Bähringer zuschoben, der dann, weil alles inzwischen genau markiert war, mit weiten Schlägen Glowatzky zu treffen suchte. Aktionen, wie sie Heidrich und Steinmann am Ende der ersten Halbzeit auf dem linken Flügel gelangen, blieben zu selten, um die sattelfeste Abwehr des Gastgebers entscheidend auszumanövrieren.

(Rainer Nachtigall)

FUWO (zum Schiedsrichterkollektiv)

Bei der Vielzahl an Zweikämpfen keine leichte Aufgabe für Prokop. Zwei, drei Fouls gegen FCK-Akteure sah er fälschlicherweise als schauspielerische Einlagen an. Zu loben sein Bemühen, Steinmann gegen allzu forschen Einsatz zu schützen. Kraft und Weiss sahen nach Attacken gegen den Juniorenauswahlspieler die gelbe Karte.