Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg II kam der CFC über ein 1:1 - Unentschieden nicht hinaus, wobei sich die 2705 Fachleute auf den Rängen uneins darüber waren, ob man angesichts des Spiels von einem gewonnenen oder zwei verlorenen Punkten zu sprechen habe.
Mit den Wolfsburger Amateuren stellte sich zum Punktspiel eine Mannschaft vor, bei der nicht mal die erste Vertretung Fußballliebhaber von der Ofenbank lockt. Dem passte sich der Rahmen der Partie in Form eines praktisch verwaisten Gästeblockes und einer über nahezu die gesamte Spielzeit beschaulichen, unaufgeregten Atmosphäre an. Offenkundig wollte auch der Unparteiische den Auftritt rasch hinter sich bringen, weshalb er das Spiel schon zwei Minuten vor der Zeit freigab und die Halbzeiten höchst pünktlich beendete - trotz zahlreicher, vom Publikum meist als grundlos erkannter Unterbrechungen.
Schon bei den ersten Aktionen wurde deutlich, dass die in grün gekleideten Wolfsburger den taktisch und technisch saubereren Ball spielen würden, während der CFC nur seine Kampfkraft und hin und wieder eine einzelne gelungene Aktion entgegensetzen konnte. Die Nachwuchsautobauer schlugen daraus jedoch kein Kapital, verzettelten sich vielmehr in fruchtlosem Kleinklein, weshalb das Spiel ohne jegliche Chance bis zur 27.Minute verlief, als sich Kunert auf der rechten Außenbahn einen langen, diagonal übers Spielfeld geschlagenen Ball selbst per Kopf verlängerte und erlief, mit einer perfekten Flanke versah, welche Sonnenberg lehrbuchreif gegen die Laufrichtung des Torwarts im langen Eck des Wolfsburger Gehäuses versenkte. Mit den folgenden Feierlichkeiten war vor allem die himmelblaue Abwehrreihe beschäftigt, weshalb der Wolfsburger Esswein im Gegenzug plötzlich frei vor Klömisch auftauchte, den Ball aber höflich neben das Gehäuse schickte. In der Folge kontrollierte Chemnitz das Geschehen auf dem Rasen und hatte kurz vor der Pause die Gelegenheit, den Zwischenstand durch Sonnenberg und Kellig deutlicher zu gestalten.
Aus der Kabine brachten die jungen Wölfe etwas mehr Zielstrebigkeit mit, weshalb sie im zweiten Abschnitt einige wenige Chancen mehr verbuchen konnten, die jedoch zumeist ebenso hochkarätig waren wie stümperhaft vergeben wurden. Chemnitz stellte hingegen das Spiel nach vorn nahezu völlig ein, kam jedoch nach Standards zu einigen Kopfballchancen mit gleichem Ergebnis wie die Wolfsburger. Die Auswechslungen deuteten gleichfalls darauf hin, dass die knappe Führung gehalten werden sollten, was auch gelang, bis die Defensive wenige Minuten vor Schluss bei eigenem Einwurf schlief und Brechler Klömich mit einem platzierten Schuss aus zentraler Position überraschte. Nun entdeckte Wolfsburg, dass die himmelblaue Defensive mit schnellen Angriffen zu überwinden war, doch hatte der Ausgleichsschütze bei leerem Tor ein Einsehen, dass ein Gästeerfolg des Guten denn doch zu viel gewesen wäre und traf nur die Querlatte. Pünktlich ertönte der Schlusspfiff und eröffnete Raum und Zeit für die Auswertung des Gesehenen.
Fazit: Ein schwaches RL-Spiel, in dem man den Chemnitzern das Fehlen bzw. die Schwächung offensiver Schlüsselspieler (Boltze, Schlosser) anmerkte und die fehlenden Bemühungen um das zweite Tor im zweiten Abschnitt ankreiden musste, den Wolfsburgern hingegen das lange Zeit wenig zielstrebige Kleinklein vorzuwerfen ist, weshalb die Punkteteilung gerechtfertigt scheint.
