Spielbericht

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Tooor! Das erste nach 281 Minuten
Fast fünf Stunden (genau 281 Minuten) haben die Chemnitzer das gegnerische Tor bestürmt. Erfolg? Gleich null! Was hat man alles über die Gründe diskutiert. Beim neuen Anlauf Freitag war dann alles ganz anders. Keine 100 Sekunden - und es hieß gegen Halle 1:0 (am Ende 3:0). Endlich wieder ein Tor! Wie das?
Der Mann, der dieses Kunststück fertigbrachte: Der 21jährige Ojokojo Torunarigha (1,78m groß/70kg leicht) stürmte frech und schoß aus 12 Metern. Bisher war "Ojo", wie sie ihn der Einfachheit halber in Chemnitz nennen, keine feste Größe. Der Student aus Gabun spricht nur gebrochen Deutsch. Trainer Hans Meyer wußte nie genau, ob seine schwarze Perle denn auch die Anweisungen verstand und begriff. Schließlich holte Meyer eine Englisch-Dolmetscherin, und dann wurde die Unterredung laut und deutlich. Erinnert sich "Ojo": "Der Trainer sagte mir so richtig seine Meinung. Ich sollte vor allem endlich kämpfen."
Meyer nach dem Spiel: "Er lag deutlich über dem, was ich von ihm verlangen kann." Von dem ersten großen Spiel des dunkelhäutigen Stürmers profitierte dann auch Torsten Boer, der sich besonders über das 3:0 - ein satter 18m-Schuß ins rechte Eck - freute: "Was Ojo machte, hatte Hand und Fuß. Es hat Spaß gemacht, an seiner Seite zu spielen."
Das Spiel: Sehr schnell und temperamentvoll. In der ersten halben Stunde tolle Schüsse und viele Torchancen auf beiden Seiten. Schade, daß das nur 2100 Zuschauer sahen. Halle wurde unter Wert geschlagen. Trainer Donau haderte dann auch: "Was nutzt es, wenn wir zwischendurch so gut spielen wie in der ganzen Saison noch nicht, dann aber den Gegner selbst stark machen."
(Andreas Baingo)