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Stahmann verletzt - Magdeburg kämpfte danach erst recht

Auf der Tribüne in Chemnitz saß Eduard Geyer, Trainer der früheren DDR-Auswahl. Jetzt in Diensten des Zweitliga-Tabellenführers Schalke 04. Sein Urteil zur Pause: "Das Spiel wird erst interessant, wenn ein Tor fällt." Er hatte recht. Denn mit der Magdeburger Führung wurde das Spiel des bisherigen Dritten (Chemnitz) gegen den Zehnten plötzlich besser. Fußball zum Anschauen! Auch wenn er nicht immer nach dem Geschmack der Chemnitzer Fans war.

Jähes Entsetzen bei Magdeburg: Libero Dirk Stahmann scheidet mit einer Platzwunde am Kopf aus. Doch wie die Gäste diesen Schock wegsteckten, nötigte Respekt ab. Frank Siersleben übernahm Stahmanns Rolle - kein Bruch im Magdeburger Spiel. Im Gegenteil: Die Mannschaft riß sich noch mehr zusammen. Mit dem Führungstor belohnte sie sich und kontrollierte fortan im wesentlichen das Spiel. Zumeist waren die Gäste immer einen Tick eher am Ball.

Zwar bemühten sich die Chemnitzer, den Spieß noch umzudrehen. Doch ohne ihren Regisseur Rico Steinmann fehlte es an Zielstrebigkeit und Ideen, die kompakte Magdeburger Abwehr zu knacken. Was dennoch aufs Tor kam, erledigte mit Ausnahme eines Lattenknallers nach einem Freistoß von Ulf Mehlhorn der blendend aufgelegte Magdeburger Schlußmann Dirk Heyne. "Wir haben bei unserem ersten Auswärtssieg spielerisch und kämpferisch überzeugt. Das 2:0 war schon vorher fällig", meinte Magdeburgs Trainer Siegmund Mewes. Für den zuletzt stark kritisierten 40jährigen war dieser Sieg eine zusätzliche Bestätigung in seinem Job.

Für Chemnitz ging eine lange Erfolgsserie zu Ende: Zehn Spiele ohne Niederlage konnten sich sehen lassen. "Besonders nach dem 1:1 in Rostock tut diese Niederlage weh", gab Trainer Hans Meyer zu. "Wir haben alles versucht, wurden aber immer hektischer. Als Profi muß man auch Niederlagen wegstecken können. Das müssen wir nun beweisen."

(Peter Hennig)