In dem...
...Zusammenhang empfehle ich das Buch "Samstags um halb 4 - Die Geschichte der Bundesliga" des Historikers Nils Havemann. Er weist nach, dass die Klagen über zu viel Geld und Kommerzialisierung im Fußball bis in die
Weimarer Republik zurückreichen (auch wenn damals noch nicht das Wort "Kommerzialisierung geläufig war). Nach dem Zweiten Weltkrieg und spätestens mit der Gründung der Bundesliga 1963 nahm diese Entwicklung dann immer mehr Tempo auf. Solange wir alle - ich schließe mich da mit ein, auch wenn ich mittlerweile schon deutlich reduzierter Fußball konsumiere - weiterhin brav ins Stadion gehen und Sky/DAZN/Amazon/Magenta bezahlen, wird sich daran auch rein gar nix ändern. Der Markt gibt's her, so unschön all die Auswüchse auch sein mögen. Und sind wir ehrlich, selbst wenn in Deutschland die Fans weniger ins Stadion pilgern würden: die Bundesliga schielt längst nach Amerika und Asien als wichtigste Märkte, und diese Sogwirkung zieht sich auch in untere Ligen (Wettbewerbsdruck, Kostendruck, Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten). Bin zwar ein großer Befürworter globaler Prozesse, globalem Austauschs und Kosmopolitismus, aber natürlich gehen damit auch Entwicklungen einher, die z.B. im Fußball nicht ganz so dolle sind. Aber so sieht's nun mal aus... Und das z.B. die Basketballer schauen müssen, wo sie finanziell bleiben im Schatten des Fußballs, schlägt sich eben in solchen Vereinsnamen wieder. Wenn in dieser Sportart (und anderswo) Profibedingungen herrschen sollen bei gleichzeitig deutlich geringerem Interesse von Zuschauern und Rechteverwertern, dann geht's halt nur so...