Vorbericht

Der CFC in Luckenwalde mit dem Schwung aus dem Derby und …

… dem immer wieder angesprochenem Ziel, in der Rückrunde gegen jeden Gegner besser abzuschneiden als im Hinspiel. Und gegen den FSV aus und in Luckenwalde soll die Scharte des Heimspiel-Auftritts beim 1:2 ausgemerzt werden.

Die aktuelle Saison:

Auch im 4. Jahr nach der Rückkehr in die Regionalliga schlagen sich die Brandenburger achtbar, können bereits die kommende Spielzeit in dieser Klasse planen. Dazu erweisen sich die Blau-Gelben wie zuletzt gegen den BFC Dynamo immer wieder als Favoritenschreck und gerade in solchen Begegnungen als unangenehmer Gegner.

Der Start in die neue Saison optimal, der allerdings zu Beginn personell stark angeschlagene Berliner AK wurde mit 6:0 nach Hause geschickt. In der Folge erwies sich die Mannschaft als launisch. Herausragend im positiven Sinne die Siege gegen Erfurt (4:0), Lok (2:0), bei uns sowie im "kleinen Brandenburg-Derby" beim SV Babelsberg 03 (2:1). Tiefpunkte die Heimpleiten gegen Tabellenführer Greifswald (1:5) und Altglienicke (1:4) wie das 0:1 beim FC Hansa Rostock II. Auch in Jena (0:3) und beim BFC Dynamo (0:4) gab es nichts zu holen und war man weitestgehend chancenlos.

Zur Winterpause konnte eine ordentliche Ausgangsposition für das Frühjahr 2024 mit dem Ziel "Klassenerhalt vorzeitig" verbucht werden. Platz 7 wurde nach nur 15 Spielen aufgrund von 3 Spielabsagen mit 22 Punkten erreicht. Das Polster auf den ersten denkbaren Abstiegsplatz 15 bei deren 7 Zählern. In diesem Jahr blieb der FSV weiter stabil und auf einem guten Weg. Aus den 12 absolvierten Punktspielen wurden bis heute weitere 16 Zähler eingefahren, nach einem eher holprigen Start.

Durchwachsen wie angesprochen die Startphase mit 1 Punkt aus 4 Spielen. Dem spät erreichten 1:1 gegen Meister Cottbus durch direkt verwandelte Ecke kurz vor Abpfiff folgten 3 knappe Niederlagen. In Berlin war bei der VSG (2:3) und beim BAK (1:2) etwas Pech dabei, ärgerlich das 0:1 gegen Zwickau, als man über 60 Minuten dem Rückstand hinterherrannte. Das Team straffte sich, fuhr 2 wichtige Siege gegen Meuselwitz (1:0) und überzeugend in Eilenburg (3:0) ein. Mit dem 2:2 gegen Greifswald und 2:0 gegen den BFC am vorletzten Wochenende setzte man wieder dicke Achtungszeichen.

Somit kommt es am Samstag zu einem Duell der Tabellennachbarn 10. gegen 9.. Mit einem Sieg kann der FSV an uns vorbeiziehen. Im eigenen Stadion der Saldo knapp positiv: 6-2-5. 12 Mannschaften sind da erfolgreicher. Auswärts die 63er immerhin achtbestes Team. 40:43 Tore insgesamt stellen die neuntbeste Offensive und zwölftbeste Defensive. Im Landespokal war bereits im Achtelfinale Endstadion mit einem 1:3 bei Oberligist VfB Krieschow.

Delegierungen seit dem Hinspiel:

Je 2 Ab – und Neuzugänge sind zu nennen.

Daniel Hefele (22/SV Atlas Delmenhorst) im defensiven Mittelfeld wechselte in die Oberliga Niedersachsen, kam auf 15 Einsätze beim FSV. 4-mal in der Startelf. Blieb insgesamt 1 ½ Jahr in Luckenwalde. Mittelstürmer Benjamin Nwatu (20/RSV Eintracht 1949) ging auch eine Etage tiefer. Ab Mitte September nicht mehr im Kader. Beides damit nicht die großen Verluste.

Dafür wechselten Manndecker Mathis Bruns (19/1. FC Union Berlin) und im rechten Mittelfeld Fabio Schneider (21/Greifswald) zum FSV. Schneider beim GFC ohne Einsätze und Perspektive, Bruns war von den "Eisernen" an die Stuttgarter Kickers in der Südwest-Staffel ausgeliehen. Kam dort aber auch nicht zur Spielpraxis. Beide Wechsel in der Winterpause. Levin Mattmüller (19) hingegen kam Ende November 2023, war vereinslos seit Ende der Vorsaison. Bis dahin in der U19 des 1. FC Union Berlin.

Die sportliche Leitung:

Michael Braune (38) hat auch im Rückspiel das Sagen, dies seit Beginn 2021/2022. Sein Vertrag läuft noch bis Ende der kommenden Spielzeit, er sitzt aktuell sicher im Sattel. Das Spiel gegen uns ist sein 110. als Cheftrainer des FSV 63. Die Bilanz ausgeglichen mit je 43 Siegen und Niederlagen bei 180:159 Toren. Als Co-Trainer unterstützt nach wie vor Rainer Stock (39), ehemaliger Spieler der Brandenburger. Paul Pflug (32) kümmert sich um die Keeper.

Das Spieler-Kollektiv:

Im Tor war zuletzt unser Ex-Keeper Kevin Tittel (30) die Nr. 1. Zuvor erhielt in 2 Begegnungen Florian Palmowski (22) den Vorzug, der auf 5 Einsätze in der Liga kommt. Jonas Dieseler (24) durfte 2-mal im Pokal ran.

In der Abwehr vertrauen die Trainer bei den Manndeckern meist auf Edgar Kaizer (19/1), Lucas Vierling (26/2) und Sofiene Jannene (21). Daneben kämpfen noch Jonas Böhmert (20), Routinier Lucas Albrecht (33), Justin Ullmann (20) und Mathis Bruns (20) um einen festen Platz. Der FSV spielt in der Regel mit einer Dreierkette. Gegen den BFC begann man hier mit Vierling – Kaizer – Böhmert. Nominelle Links – und Rechtsverteidiger gibt es so nicht im Kader.

Im defensiven Mittelfeld konnte sich Levin Mattmüller (20) nach dem Wechsel zum FSV November 2023 etablieren. Dazu kommt mit Leon Hellwig (33) ein erfahrener Akteur, 3 Torvorlagen. In der offensiven Zentrale gibt es mehrere Optionen. Kapitän Christian Flath (30/7) spielt eine starke Saison, an 13 Treffern beteiligt. Seit fast 5 ½ Jahren in Luckenwalde, ausgebildet beim FC Hansa. Erzielte im Hinspiel das 1:2. Dazu kommt Phil Butendeich (23/1), der 6-mal aufgelegt hat. Sowie Niklas Geisler (23/2), er 5-mal. Für Fabio Schneider (21) hat sich der Wechsel aus Greifswald im Winter gelohnt. Auch wenn ohne Torbeteiligung in 10 Einsätzen. Rechts ist Oliver Maric (21/2) gesetzt. Klar vor Clemens Koplin (29). Links wiederum Luca Dahlke (20/3) knapp vor Tim Göth (25/1).

Im Sturm hat Michael Braune einen der Top-Stürmer der Liga in der Sturmmitte mit Jorden Winter (20/10). Er wird nach dieser Saison zu Hannover 96 II wechseln, damit eventuell in der 3. Liga spielen. Gegen den BAK am 1. Spieltag mit "Viererpack". Letzter Treffer allerdings eine Weile zurück, am 12.11.2023 gegen Erfurt. Auch Simon Gollnack (22/4) agiert passabel, im Nachwuchs der SG Dynamo Dresden "groß geworden". Ebenfalls zu beachten Till Plumpe (23/4), in den letzten 3 Spielen je 1-mal erfolgreich. Timm Koch (20/1) gilt als Nr. 4.

Der FSV hat einen ordentlichen Kader, in dem wie beim CFC mehrere junge Spieler zum Stammpersonal zählen mit Kaizer, Mattmüller, Schneider, Dahlke, Winter. 23,3 Jahre im Schnitt sind somit auch eines der jüngeren Aufgebote dieser Staffel. Der CFC liegt bei 23,7.

Einkaufsbilanz:

Immerhin 15 Neuzugänge gab es bis heute, 12 zum Saisonstart.

Gleich 3 neue Torhüter gegen 3 Abgänge dort wurden verpflichtet, hier komplett ausgetauscht. Von den 3 konnte sich Kevin Tittel (30) am Ende durchsetzen. Dazu schafften "Leihgabe" Edgar Kaizer, Niklas Geisler (beide Cottbus), Oliver Maric (FC Viktoria Berlin) und Jorden Winter (RB Leipzig U19) den Durchbruch. Mehreren Spielern gelang zeitweise der Sprung in den Stammkader, aber nicht überwiegend mit Lucas Albrecht (Altglienicke), Jonas Böhmert (Cottbus). Bei den "Nachzüglern" schaut es bislang für Fabio Schneider (Greifswald) und Levin Mattmüller (Union Berlin U19) ganz gut aus.

Der Rest spielt (noch) keine Rolle. Gesamtfazit: gut. Zu beachten ist, dass 3 Kader aus dem U19-Bereich kamen. Von denen hat Jordan Winter zweifellos positiv überrascht.

Krankenlager / Strafbank:

Simon Gollnack (22) im Angriff fehlte zuletzt wegen muskulärer Probleme.

Prognose:

Am Ende reicht es für Platz 10 bis 12.

Bilanz gegen unseren Gegner:

6 Duelle gab es bislang und bis zur Niederlage im Hinspiel keine Niederlage für den CFC bei 3 Siegen. Die alle im eigenen Stadion mit 3:1 – 4:0 – 2:0. In Luckenwalde war der CFC bis jetzt 2-mal zu Gast. Beide Male endeten die Begegnungen Remis mit 1:1 und 0:0.

Das Umfeld / Wirtschaft/ Stimmung:

Beim FSV 63 Luckenwalde wird seit Jahren unaufgeregt gearbeitet. Ambitionen auf die 3. Liga gibt es verständlicherweise nicht. Der Status, sich sportlich und wirtschaftlich stabil in einer Regionalliga Nordost zu behaupten, die in den letzten Jahren stetig anspruchsvoller und stärker geworden ist, darf die Verantwortlichen stolz machen. Die Beispiele Auerbach, Halberstadt, Bischofswerda, Bautzen, Bischofswerda, Neugersdorf, welche mittlerweile in der Oberliga oder tiefer spielen, sind bekannt. Für alle diese genannten Clubs wäre es enorm schwierig, die 4. Liga zu halten. Nicht nur sportlich.

755 Zuschauer im Schnitt vermelden die Brandenburger für diese Spielzeit. Den besten Zuspruch gab es im letzten Heimspiel gegen den BFC Dynamo bei 1.469 zahlenden Fußballfreunden. Darunter ein veritabler Anteil an Gästefans, Berlin ist ja auch nur knapp 80 km entfernt. Chemnitz hingegen fast 250 km. Die 1.000er Grenze wurde noch 2-mal geknackt. Gegen Erfurt und Lok mit jeweils 1.002. Und alle 3 Spiele wurden "Zu Null" gewonnen. Den Minusbesuch vermeldeten die Verantwortlichen gegen Meuselwitz – 304. Nach dem CFC gastieren noch der FC Viktoria, Hansa II und zum Abschluss die BSG Chemie in Luckenwalde. Das kleine, aber schmucke " Werner-Seelenbinder-Stadion" im äußersten Nordwesten der Stadt fasst offiziell 3.000 Zuschauer. 2.680 Besucher schauen auf Stehplätzen zu, der Rest auf der überdachten Sitzplatztribüne.

Hauptsponsor des FSV ist die städtische Wohnungsgesellschaft. Das bereits seit Jahren. Daneben unterstützen in der oberen Ebene der Sponsorenstruktur ein Energieversorger, Autohaus sowie kleine und mittelständische Unternehmen den Regionalligisten. Man ist solide aufgestellt, kann diese Spielklasse dadurch meistern. Das Ziel, den Verein weiter hier zu etablieren, ist klar im Blick und die Perspektiven sind gut. Vereinschef ist Dirk Heinze (57), Geschäftsführer eines Reisebüros in der Stadt mit weiteren Niederlassungen welches auch als Sponsor beim Verein engagiert ist.