Vorbericht

38. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
5:0
SV Tasmania Berlin
SV Tasmania Berlin

Punktspiel-Abschluss gegen Schlusslicht im Tiefflug …

von Timo Görner

… denn der SV Tasmania hat seit 18 Spielen nicht mehr gewonnen, zuletzt vor fast 7 Monaten. Der CFC ist wie in Auerbach der Favorit, will sich auf das Sachsenpokal-Finale einstimmen.

Das aktuelle Spieljahr unseres Gegners:


Begann ganz vielversprechend mit dem Auftaktsieg gegen Babelsberg (2:0) und 5 Punkten nach 3 Spieltagen. Bei Lichtenberg und gegen Hertha BSC II gelang jeweils ein 1:1. In den folgenden 5 Begegnungen blieben die Neuköllner ohne Sieg. Es gab Klatschen beim BFC (0:6), in Jena (0:5) und gegen Luckenwalde (0:4). Einzig gegen Rathenow (3:3) wurde noch mal gepunktet.

Tasmania kam bis zur Winterpause noch zu 2 Siegen, gegen Auerbach beim 3:1 und überraschend gegen Cottbus mit 2:1. Eine ganz ordentliche Bilanz gegen die Brandenburger Vereine. Insgesamt kam aber zu wenig bei den Spielen rum. Schmerzlich die Niederlagen in Eilenburg (0:3), Meuselwitz (0:1). Dabei gab es Lichtblicke wie das 1:1 gegen Altglienicke, das torlose Remis bei TeBe. Der CFC wiederum löste die Aufgabe am "Ostpreußendamm" souverän. Ordentlich das Gastspiel bei Herthas II, 3:2 nach 0:2 zum 3:5.

Für die Frühjahrsrunde war mit 13 Punkten noch nicht alles verloren. Der verhaltene Optimismus verflog schnell, Tasmania blieb 4 Spiele ohne Tor und Punkte. Chemie, Lichtenberg, der BFC kamen als Gast zu 3 Punkten, in Luckenwalde gab es auch nichts. Aufstiegstrainer Abu Njie warf das Handtuch nach 11 sieglosen Partien in Folge mit 2 Punkten. Thomas Franke von Lokalrivale TeBe übernahm, dem aber nicht die Wende gelingen sollte.

Er startete mit der 9. Niederlage in Serie, wieder ohne Treffer beim wichtigen Duell in Rathenow. Seine Bilanz ernüchternd mit 1 Punkt aus 12 Spielen bei 9:43 Toren. Knapp gegen Jena (0:1), Eilenburg (1:2) und in Fürstenwalde (1:2). Nicht ligareif die Auftritte in Auerbach (1:9), Cottbus (0:5) und letztes Wochenende gegen Meuselwitz (0:6). Ausgerechnet gegen Lok wurde der 1 Zähler eingeheimst, den Blau-Gelben der Aufstiegskampf mitentscheidend verhagelt.

Tasmania in allen Bereichen Schlusslicht. 102 Gegentore ergeben einen Schnitt von fast 3. Auswärts wurden 2 Remis erreicht, bei TeBe und im "Poststadion" beim SV Lichtenberg. Außerhalb Berlins gab es nur Pleiten. 28 Treffer wurden erzielt, keiner hat weniger.

Im Berlin-Pokal war Endstation im Achtelfinale, bei Oberligist CFC Hertha 06 (1:2). Zuvor wurde der einzige Auswärtssieg gezeitigt. 9:2 bei Bezirksligist FC Blau-Weiß Berolina Mitte.

Delegierungen seit dem Hinspiel:


Es gab 5 Ab – und 4 Neuzugänge. Dazu den Trainerwechsel.

Ende Februar 2022 nahm Stammkeeper Robert Schelenz (35) seinen Abschied, beendete seine Laufbahn nach über 9 Jahren und 238 Einsätzen für die Neuköllner. Die anderen 4 spielten keine Rolle, kamen maximal zu ein paar Kurzeinsätzen.

Als Nachfolger Schelenz kam der Bosnier Elvin Kovac (22), bis Februar 2021 bei Zweitligist HNK Čapljina. Der Türke Enes Aydin (25/FFV Sportfreunde 1904) kam aus der sechstklassigen Verbandsliga Hessen bzw. kehrte von diesem zurück. Stationen davor u. a der BAK und TeBe. Auf der gleichen Position als Innenverteidiger spielt Mikail Balaban (18/FC Hennef U17). Bilal Gündogdu (21) ist "10er", sein Ex-Verein Manisa FK spielt in der zweiten türkischen Liga.

Mitte Februar dann der Wechsel beim Cheftrainer.

Die sportliche Leitung:


Thomas Franke (34) übernahm das Amt am 15.02.2022 als Nachfolger des zurückgetretenen Abu Njie (48). Als Spieler aktiv u. a. in Cottbus, Offenbach, Dresden, bei TeBe. Bei Energie kam er 2009 zu 3 Spielen in der 2. Bundesliga, für Dynamo auf 10 Einsätze in der 3. Liga 2010/2011. Letzte Station als Spieler bis Ende der Vorsaison TeBe. Danach wurde er dort Nachwuchskoordinator.

Das Kollektiv:


Im Tor trat Elvin Kovac (22) wie schon erwähnt die Nachfolge von Schelenz an. 38-mal in 11 Spielen schlug es hinter ihm ein. Nr. 2 der Thailänder Jack Krause (24) mit 4 Einsätzen vor Ünal Kocak (31). Als 4. Keeper steht der Grieche Christos Amarantidis (20).

In der Innenverteidigung fehlt ein Eckpfeiler. Die meisten Berufungen kann Kapitän Lucas Bähr (31/1) vorweisen. Dahinter kommen Ali Tanis (19), Julian Loder (32), der Gambier Malik Ceesay (20/1) und Mikail Balaban (18). 2 Routiniers und 3 "Jungspunde". Winter-Neuzugang Enes Aydin (25) war 5-mal gesetzt, danach nicht mehr im Kader. Links kann Mert Sait (24/1) genannt werden. Aber auch er kein durchgängiger Stammspieler. Rechts verteidigt meist Maurice Froelian (28), klar vor Elias Tamim (21).

Im Mittelfeld ist als "6er" Damir Bektic (25) wichtig, 2020 aus Cottbus gekommen. Mit Abstand hinter ihm Pascal Wedemann (28/1). Maximilian Storm (23/1) kann zentral offensiv und defensiv. Eine ganz ordentliche Saison hinter dem Angriff spielt Daniel Kaiser (31/1), 5 Torbeteiligungen. Der Schwede Kolja Oudenne (20) bereitete 3-mal vor. Sporadisch in der Anfangself Bilal Gündogdu (21/1). Links sollte der erfahrene Otis Breustedt (26/1) helfen, blieb allerdings eher unter den Erwartungen.

Der Topstürmer der Tasmania ist Mittelstürmer Martin Kascha (21/5), 2022 allerdings erst mit 1 Torerfolg. Thomas Brechler (36/2) kann sich in der zentralen Spitze knapp dahinter einordnen. Rechtsaußen Nigel Bier (29/4) belegt Platz 2 vor dem Türken Serhat Polat (21/3) auf dem anderen Flügel. Es fehlt also die richtige Durchschlagskraft, deshalb auch nur 28 Tore. Die anderen im Angriff spielen kaum eine Rolle.

30 Spieler sind das drittgrößte Aufgebot der Liga, viel Masse. Aber am Ende zu wenig Klasse um im Abstiegskampf der Regionalliga zu bestehen. 24,4 Jahre im Schnitt. Die Verträge von 19 Spielern laufen zum Saisonende aus. Ein Umbruch im Kader ist zu vermuten.

Einkaufsbilanz:


17 Neue gab es bis heute.

Davon sind Elvin Kovac, Maximilian Storm (Hertha BSC II), Kolja Oudenne (Hertha 03 Zehlendorf) als feste Größen etablieren. Im Angriff waren Serhat Polat (Ludwigsfelder FC) und Nigel Bier (Sparta Lichtenberg) einigermaßen erfolgreich.

Ansonsten eher durchwachsen. Fazit: zu wenig Erfolg.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:


Mittelstürmer Dominik Böttcher (27) muss seit Ende August wegen einer Knieverletzung pausieren.

Perspektive für das Spieljahr:


Ist nicht weiter schwierig, eher interessant die für die kommende Spielzeit in der Oberliga Nordost Nord. Denkbar, dass die Regionalliga erstmal eher in weite Ferne rückt.

Die Bilanz gegen den SV Tasmania Berlin:


Sieht nur das Hinspiel.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:


Mit dem Abstieg geht das Stadien-Szenario in der Hauptstadt in die nächste Runde. In der Oberliga geht es für Tasmania definitiv zurück in den "Werner-Seelenbinder-Sportpark". Viktoria droht nach 1 Jahr in der 3. Liga die Regionalliga, der FCV wird dann seine Zelte im "Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark" wieder abbrechen und diese an der eigentlichen Heimstätte im "Stadion Lichterfelde" aufschlagen. Wo Tasmania eben wieder weg ist. Damit wäre die traditionsreiche Arena auf dem Prenzlauer Berg wiederum allein frei für den eventuellen Drittligisten BFC. Andererseits wäre die Frage, wo Hertha 03 Zehlendorf bei einem Sprung in die 4. Liga spielt. Im "Ernst-Reuter-Stadion", in Lichterfelde oder Moabit. Darüber wird sich dann der Senat wieder den Kopf zerbrechen. Den CFC Hertha 06 als Aufstiegskandidat gibt es ja auch noch.

Alles in allem war die Regionalliga für den kleinen Verein eine Herausforderung, die man sportlich nicht stemmen konnte. Was fehlt war der Rückhalt auf den Rängen, 291 Zuschauern im Schnitt sind der zweitschwächste Zuspruch der Liga. Ein Grund die Verpflanzung 11 km östlich nach Lichterfelde. Den besten Besuch gab es gegen Cottbus mit 676 Fußballfreunden. Darunter ein entsprechender Anteil Gästefans. Zum Ortsderby gegen Dynamo kamen auch noch mal 592. Den Minusbesuch vermeldeten die Verantwortlichen gegen Eilenburg mit 103 . Am Sonntag wird der Gästeblock vermutlich komplett leer bleiben.

Wie der Weg des SV Tasmania weitergeht, wird sich zeigen. Ob man die Regionalliga sofort wieder anpeilt, erscheint fraglich. Die Strukturen waren insgesamt teilweise nicht ligatauglich. Die Verlängerung der Verträge ist wie beim CFC nur in wenigen Fällen fix. So bleiben Daniel Kaiser und Nigel Bier, zwei ganz solide Kicker dieser Saison, dem Club erhalten.
38. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Sonntag, 15. Mai 2022, 13:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 2.131
Schiedsrichter: Wilske


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC SV Tasmania Berlin
5Tabellenposition20
69
37
1,9
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
17
37
0,5
19 (51,4%)
6 (16,2%)
Siege
Niederlagen
3 (8,1%)
26 (70,3%)
62 : 37
1,7 : 1,0
Tore
Tore pro Spiel
28 : 102
0,8 : 2,8
5:1 gegen VfB Auerbach (H)Höchster Sieg3:1 gegen VfB Auerbach (H)
1:4 gegen VSG Altglienicke (A)Höchste Niederlage1:9 gegen VfB Auerbach (A)
s-s-U-u-sDie letzten SpieleU-n-N-n-N
7 Spiele in Folge ungeschlagenAktuelle Serien4 Niederlagen in Folge
23 Spiele in Folge ohne Sieg
2 Spiele in Folge ohne eigenen Treffer

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele11002:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele11002:0
Ligaspiele11002:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2021/2022Regionalliga Nordost19. SpieltagSV Tasmania Berlin - Chemnitzer FC0:2 (0:0)