Vorbericht

11. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:1
FC Energie Cottbus
FC Energie Cottbus

CFC gegen Cottbuser "Torfabrik" gefordert …

von Timo Görner

… denn der FC Energie Herbst 2021 überzeugt vor allem mit seiner Offensive. Die allerdings primär zu Hause im Vollbetrieb produziert. 2016 gastierten die Lausitzer letztmalig in Chemnitz, damals war es noch ein Drittligaduell. Fehler wie in Rathenow und gegen Lok kann und darf sich der CFC nicht erlauben.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:


Platz 9 mit 15 Punkten Rückstand – bei 2 Spielen weniger auf den Aufsteiger aus Berlin waren und sind nicht die Ansprüche des Ex-Erstligisten. Die Gesamtbilanz wurde durch einen schwachen Saisonstart gründlich verhunzt.

Die ersten 3 Spiele verloren, der FCE im Keller. Der Auftakt bereits ernüchternd, gegen Lichtenberg wurde in den letzten 3 Minuten aus dem Sieg das 1:2. Lange Gesichter auch nach Meuselwitz (0:2). Beide keine Spitzenmannschaften. Der FC Viktoria schon, holte sich ebenfalls den Sieg (1:2) in Cottbus. Die Leitung zog die Reißleine, Trainer Sebastian Abt musste gehen. Ex-Spieler Tim Kruse übernahm als Interim.

Unter ihm wurde die Sieglosserie beendet, in Auerbach (5:2) der erste Erfolg eingefahren. Die Trendwende schien auszubleiben, 0:2 gegen Halberstadt mit Heimniederlage 3 in Folge war eine Enttäuschung. Sie kam dann mit Dirk Lottner als neuen Cheftrainer.

Unter dem Ex-Kölner gab es nur die Schlappe gegen den BAK (0:3). Teil der mauen Heimbilanz. Daneben konnte der FCE sein Umfeld gegen den BFC (3:2) und in Jena (2:1) versöhnen. Positiv in Erinnerung auch die Auftritte in Babelsberg (1:0) und bei Vorjahresstaffelsieger Lok (1:1). Die Punktspielsaison wurde so beendet, wie die aktuelle begann - 1:1 gegen Luckenwalde.

Wie erwähnt war das Abschneiden aus eigenem Platz mit 2 Siegen und 4 Niederlagen bei 9:13 Toren unbefriedigend (13.) Für Cottbus ungewöhnlich. Auf Reisen sah es erfreulicher aus mit 11 Punkten aus 6 Spielen. Mehr holte nur der Meister. Defensiv überzeugend bei lediglich 6 Gegentoren in 6 Spielen.

Im Landespokal kam im Halbfinale das Aus, passend zur Heimschwäche mit dem 0:3 ausgerechnet gegen den Erzfeind aus Potsdam. Eine insgesamt enttäuschende Saison. Vom Ziel der Rückkehr in die 3. Liga hatte man sich weiter entfernt. Reaktion war der Umbau des Kaders und Trainerwechsel.

Delegierungen für diese Saison bislang:


Mit je 13 Ab – und 13 Neuzugängen war der Umbruch im Kader veritabel. Dazu gab es den Wechsel auf dem Trainerposten mit der erneuten Rückkehr von Claus-Dieter Wollitz.

Linksverteidiger Marcel Hoppe (21/Jena) blieb in der Staffel. Dominik Pelivan (25/2) im defensiven Mittelfeld wechselte zu uns. Florian Brügmann (30) im rechten Mittelfeld zog es zu Chemie. Im Angriff musste man Mittelstürmer Felix Brügmann (28/ Altglienicke) ziehen lassen, mit 5 Toren und 5 Vorlagen einer der Leistungsträger. Nils Stettin (25/Lotte) spielt in der West-Staffel, 3x erfolgreich. Gleiche Position wie Brügmann. Der Rest war meist Ergänzungsspieler.

Bei den Neuen finden sich u. a. 2 Kicker aus der 3. Liga.

Im Tor wurden Till Brinkmann (30) und Elias Bethke (19/U19) vermeldet. Brinkmann bis Ende 2020/2021 in Verl, ohne Perspektive. Für die Abwehr kamen 2 Innenverteidiger mit Jonas Böhmert (17/U 19) und dem US-Amerikaner Shawn Kauter (25/BAK). In der Mittelfeld-Zentrale kehrte Joshua Putze (25/Fürstenwalde) zum zweiten Mal nach 2017 zurück. "6er" Jonas Hildebrandt (24/RW Essen) spielte von 2008 bis 2013 im Cottbuser Nachwuchs. Der offensive Montenegriner Arnel Kujovic (19/U19) stieß 2020 aus der Hertha-Jugend zum FCE. Malcolm Badu (24/Spartak Moskau II) auf Rechts kam aus Russland. Im Angriff wurden 5 verpflichtet. Als Linksaußen der Grieche Nikos Zografakis (22/Sandhausen) und Theo Harz (18/U19). Für den rechten Flügel wurde Luca Schulz (22/Rostock) ausgeliehen. Der Russe Maximilian Pronichev (23) kam mit Hildebrandt, hängende Spitze. Klassischer Mittelstürmer ist Erik Engelhardt (23), auch bei Hansa aktiv.

Die sportliche Leitung:


Claus-Dieter Wollitz (56) sollte nicht mehr vorgestellt werden müssen. Er übernahm zum 3. Mal nach 2009 und 2016. Die Zeit in Magdeburg bis Juni 2020 war wohl ein "Missverständnis". Er der Nachfolger von Dirk Lottner (49), der nur 7 Monate amtierte. Eigentlich mit guter Bilanz von 5 Siegen - 3 Remis - 1 Niederlage. Unterschiedliche Vorstellungen gaben den Ausschlag für die vorzeitige Trennung.

Torwart-Trainer ist seit 2017 Anton Wittmann (27), zuvor beim BFC Dynamo. Als sportlicher Leiter fungiert Maximilian Zimmer (29), aktiv in Kaiserslautern, Babelsberg, beim BAK und von 2017 bis 2019 in Cottbus. Tobias Röder (24) ist für die Videoanalysen und Gegnerbeobachtungen zuständig.

Das Kollektiv:


Im Tor ist Toni Stahl (22) die Nr. 1. Dahinter kommen Till Brinkmann (25), Elias Bethke (18) und Corbinian Moye (17). 2015 ging Stahl aus der Energie-Jugend zu RB Leipzig, kam dann über die U23 des britischen FC Fulham wieder zurück.

In der Abwehr sind als Innenverteidiger der US-Amerikaner Shawn Kauter (25) und Jan Koch (25) gesetzt. Der drittligaerfahrene Matthias Rahn (31) spielt verletzungsbedingt in dieser Saison keine Rolle. Auf der linken Seite ist Kapitän Axel Borgmann (27) Eckpfeiler. Auf Rechts Jonas Hofmann (24). Borgmann bei Schalke ausgebildet, Hofmann in Nürnberg.

Als "6er" konnten sich "Eigengewächs" Tobias Eisenhuth (20/2) und Jonas Hildebrandt (27) etablieren. Offensiv zentral gelang es Joshua Putze (25), 2 Tore und Vorlagen. Dazu kommen Niclas Erlbeck (28/1) und Niklas Geisler (20/1). Auf der rechten Seite vertrauen die Trainer Malcolm Badu (24/3) mit 5 Torbeteiligungen. Die gleiche Position hat "Allrounder" Tobias Hasse (25) gelernt. Kann auch Linksverteidiger, Rechtsaußen.

Im Angriff ragen zwei heraus. Der Russe Maximilian Pronichev (23) traf 5x und legte 5x auf. "Glücksgriff" bei den Neuen wie Erik Engelhardt (23/4). Er noch torgefährlicher mit 7 Vorlagen. Die Breite im Sturm zeigt auch der Grieche Nikos Zografakis (22/4) auf Linksaußen. Wo auch der Montenegriner Max Kremer (32/2) zu Hause ist. Auf Rechts sind Janik Mäder (25) und Luca Schulz (22) bislang ohne Bedeutung.

25 Akteure stehen im Kader, 21 Feldspieler plus 4 Keeper. 1 mehr als beim CFC. 23,9 Jahre im Schnitt sind unter dem unsrigen mit 25,1.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:


Elias Bethke fällt wegen muskulären Problemen aus. Abwehrchef Shawn Kauter zog sich eine Knieverletzung zu, Matthias Rahn plagt sich mit der gleichen Problematik. Jan Koch kämpft mit Leistenproblemen. Joshua Putze musste bei TeBe zuletzt wegen Achillessehnenproblemen passen. Bis auf Bethke Ausfälle die schmerzen.

Die aktuelle Saison bislang:


Mit Platz 8 und 13 Punkten auf Spitzenreiter BAK sind die Lausitzer derzeit weit weg von der Tabellenspitze, haben durch bekannten Umstände aber 3 Spiele Rückstand. Theoretisch könnte man diesen auf 4 verkürzen. Allerdings sind die offenen Gastspiele beim CFC, Lok und in Jena keine einfachen Aufgaben.

Der Auftakt wieder schwierig, gegen Luckenwalde reichte es nach 0:1 zum Remis. Beim BFC musste man in Minute 90+2 den 1 Punkt abgeben. Die Sieglosigkeit wurde diesmal schon an Spieltag 3 beendet, 1:0 gegen Abstiegskandidat Rathenow.

Folgend wurden Auerbach (5:0) und Fürstenwalde (6:1) aus dem "Stadion der Freundschaft" gefegt und beim BAK der Sieg 4 in Folge bei beeindruckenden 15:1 Toren eingefahren. Der FCE wieder oben, holte sich dann aber den Dämpfer gegen Altglienicke ab - 0:3.

Bis zum heutigen Tag blieben die Rot-Weißen unbesiegt, leisteten sich aber ärgerliche Patzer in Halberstadt (0:0) und bei TeBe (2:2). Davor musste Aufsteiger Eilenburg beim 0:9 für die Pleite gegen die VSG "büßen". Zuletzt war hier der kriselnde ZFC Meuselwitz ebenfalls chancenlos.

Die Heimschwäche der Vorsaison wurde überwunden, nur der BFC ist zu Hause erfolgreicher. 25 Tore im heimischen Revier sind Nr. 1. 16 der 21 Punkte holte unser Gegner hier. Auswärts kann man nicht so zufrieden sein. In 4 Spielen gab es den Sieg beim BAK neben der Niederlage beim BFC.

31:9 Tore insgesamt sind offensiv Platz 1 in der 4. Liga Nordost, defensiv ebenfalls mit Lok und Luckenwalde. Allerdings haben diese 2 bzw. 3 Begegnungen mehr. Im Landespokal, erklärtes Ziel der Brandenburger steht man im Viertelfinale am 13.11.2021 bei Landesligist Fortuna Babelsberg nach einem knappen 4:3 n. V. in Rathenow.

Perspektive für das Spieljahr:


Energie hat vor allem in der Offensive das Zeug, ganz oben mitzuspielen. Dort sind aber auch die vermutlich größten Konkurrenten aus Berlin vom BFC und BAK sowie Lok und Jena sehr gut besetzt. Man mischt bis fast zuletzt oben mit, für den ganz großen Wurf wird es aber vermutlich nicht ganz reichen. Tipp: Platz 3 bis 5.

Die Bilanz gegen den FC Energie Cottbus:


Bemerkenswerterweise gab es erst 23 Spiele. Zu DDR-Zeiten stiegen die Cottbuser 5-mal in die Oberliga auf, 4-mal ging es gleich wieder runter. Erst 1989 schaffte man den Klassenerhalt. Somit hielten sich die Treffs in Grenzen.

10-mal gewann Himmelblau, zuletzt am Gründonnerstag 2016 in der 3. Liga beim denkwürdigen 4:0 vor 10.000. Ein Schritt für den CFC zum Klassenerhalt war, die Lausitzer stiegen am dramatischen Saisonende ab. Danach trennten sich die Wege, im Vorjahr kam es nicht zum Duell. An der Gellertstraße ist der Saldo ausgeglichen mit 3 Siegen, 5 Remis und 3 Niederlagen - 15:10 Tore.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:


Die finanzielle Lage ist seit Jahren angespannt, daran konnte auch die vorrübergehende Rückkehr in die 3. Liga 2019/2020 nicht viel ändern. 4 Spielzeiten in der Viertklassigkeit seit 2016 haben Spuren hinterlassen.

Bei der Mitgliederversammlung 25.06.2021 wurden rote Zahlen verkündet, dem dafür verantwortlichen Vorstand die Entlastung verweigert. Februar 2021 drohte die Insolvenz. Tendenz damals: ein Fehlbetrag von 2,4 Mio. € zum 30.06.2021. Die Vorgänger gingen mit einer Unterdeckung des Etats in die Saison. Nur mit viel Kampf gelang es Sebastian Lemke an der Spitze mit seiner Mannschaft die Pleite zu verhindern. Auch eine Sonderumlage für die Mitglieder von 120 € half und brachte 250.000 €. Damit konnte die Finanzierung des Nachwuchsleistungszentrums sichergestellt werden.

"Erst ab 2.500 Zuschauern ist ein Heimspiel im Plus ", die Aussage vom Vorstand. So gesehen sieht es gut aus. Mit 4.276 im Schnitt sind die Cottbuser Nr. 1. Deutlich vor dem Zweiten Chemie (3.381). Dabei stehen die Auftritte des BFC, von Jena, Lok noch aus. Den besten Besuch gab es gegen Altglienicke (5.000) vor Rathenow (4.860). Das Spiel gegen Meuselwitz besuchten 3.701.

Auf dem Trikot prangt der Slogan "Wir sind Energie Cottbus", die Fans als Sponsor. Der bisher hier aktive Geldgeber verzichtete dafür auf seine Präsenz, blieb aber als Unterstützer in Funktion des "Premium-Partners" erhalten. Neben der regionalen Sparkasse, den beiden lokalen Anbietern von Strom und Gas u. a. Neben Sebastian Lemke als Chef gehören dem Vorstand noch Vize Hagen Ridzkowski und Ex-Energie-Kicker Ralf Lempke an. René Markgraf wacht mit dem Verwaltungsrat über die Abläufe.
11. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Mittwoch, 20. Oktober 2021, 19:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 2.666
Schiedsrichter: Lossius (Bonn)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC FC Energie Cottbus
11Tabellenposition8
11
8
1,4
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
13
7
1,9
3 (37,5%)
3 (37,5%)
Siege
Niederlagen
4 (57,1%)
2 (28,6%)
9 : 8
1,1 : 1,0
Tore
Tore pro Spiel
17 : 7
2,4 : 1,0
3:1 gegen Tennis Borussia Berlin (H), SV Lichtenberg 47 (A)Höchster Sieg6:1 gegen FSV Union Fürstenwalde (H)
0:2 gegen VSG Altglienicke (H)Höchste Niederlage0:3 gegen VSG Altglienicke (H)
n-N-u-u-NDie letzten Spieles-N-u-s-s
6 Spiele in Folge ohne SiegAktuelle Serien2 Siege in Folge
3 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele23108536:22
Heimspiele1135315:10
Auswärtsspiele1273221:12
Ligaspiele2298534:22
Pokal-/Relegationsspiele11002:0

Rückblick auf die letzten 15 Spiele

1988/1989DDR-Oberliga13. SpieltagBSG Energie Cottbus - FC Karl-Marx-Stadt3:1 (3:0)
1988/1989DDR-Oberliga26. SpieltagFC Karl-Marx-Stadt - BSG Energie Cottbus2:2 (1:0)
1989/1990DDR-Oberliga1. SpieltagBSG Energie Cottbus - FC Karl-Marx-Stadt0:0 (0:0)
1989/1990DDR-Oberliga14. SpieltagFC Karl-Marx-Stadt - BSG Energie Cottbus3:1 (2:1)
1990/1991NOFV-Oberliga4. SpieltagChemnitzer FC - FC Energie Cottbus1:1 (0:0)
1990/1991DFV-Pokal2. RundeFC Energie Cottbus - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
1990/1991NOFV-Oberliga17. SpieltagFC Energie Cottbus - Chemnitzer FC0:2 (0:1)
1996/1997Regionalliga Nordost13. SpieltagChemnitzer FC - FC Energie Cottbus1:3 (1:3)
1996/1997Regionalliga Nordost30. SpieltagFC Energie Cottbus - Chemnitzer FC1:0 (0:0)
1999/20002. Bundesliga7. SpieltagFC Energie Cottbus - Chemnitzer FC2:4 (1:1)
1999/20002. Bundesliga24. SpieltagChemnitzer FC - FC Energie Cottbus1:2 (1:0)
2014/20153. Liga11. SpieltagChemnitzer FC - FC Energie Cottbus0:1 (0:1)
2014/20153. Liga30. SpieltagFC Energie Cottbus - Chemnitzer FC2:2 (1:1)
2015/20163. Liga3. SpieltagFC Energie Cottbus - Chemnitzer FC0:1 (0:0)
2015/20163. Liga22. SpieltagChemnitzer FC - FC Energie Cottbus4:0 (1:0)