Vorbericht

10. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
1. FC Köln II
1. FC Köln II
1:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

4. Gastspiel in der Domstadt beim offenen Scheunentor...

von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)

...denn die II. des Bundesligisten vom Rhein hat mit bereits 25 Gegentoren auch in dieser Saison enorme Abwehrprobleme. Bislang sieht die Bilanz dort durchwachsen (1:3, 2:1, 2:2) aus. Auch diesmal heißt es für beide Mannschaften Punkte im Abstiegskampf zu sammeln.

Die II. des 1. FC Köln in der letzten Saison:
6 Zähler trennten die Kölner vergangene Spielzeit von Platz 15. Mit Platz 11 wurde der 9. Rang aus der Saison 2002/2003 nur knapp (2 Punkte) verpasst.
Ein recht holpriger Start (1 Sieg aus 6 Spielen) ließ die Rot-Weißen erstmal in den Tabellenkeller rutschen (15.). Was sich anschloss waren 4 Erfolge in Serie, u. a. mit dem Derbysieg in Düsseldorf (2:0) und dem bemerkenswerten Heimsieg gegen Lübeck (3:0). Dazu blieb man auch beim CFC mit 1:0 siegreich. Damit verabschiedete man sich vorerst vom Abstiegskampf und marschierte ins oberste Drittel der Tabelle (6.). Bis zur Winterpause ging die Tendenz dann aber eher wieder Richtung Zittern und Bangen. Weniger Licht (Wolfsburg 6:1/A, Braunschweig 1:1/H) und etwas mehr Schatten (Osnabrück 0:4/A, Münster 1:4/A, Bremen II. 2:3/H) prägten den Verlauf bis zum Beginn der spielfreien Wochen. 4 Punkte betrug der Abstand auf die „rote Zone“. Kein unbedingt sorgenloses Polster.
Richtig durchatmen konnte man dann auch erst nach dem vorletzten Spieltag und einer denkwürdigen Partie (Kiel 3:2/H) im Südstadion als innerhalb von 7 Minuten mit 9 gegen 11 ein 0:2-Rückstand noch in ein 3:2 umgewandelt wurde. Mit 46 Punkten war der Klassenerhalt gesichert. Es war der 5. Sieg in der Frühjahrsrunde, denen 6 Niederlagen gegenüber standen. Der Auftakt in jene Restrückrunde ging daneben (St. Pauli 0:2/A). Wieder war es ein Wechselspiel von starken Auftritten (Kiel 3:2/H, Hertha II. 4:1/H, Dortmund 2:0/A) und eher mäßigen bis schwachen Präsentationen (Bielefeld II 1:1/H, Wolfsburg II. 1:4/H, Lübeck 0:5/A, Münster 1:2/H). Am Ende sollte es aber reichen.
Zu Hause stimmte mit 29 Punkten aus 18 Spielen und nur 3 Niederlagen insgesamt die Ausbeute. Auswärts reichte es zu 17 Zählern bei 11 Niederlagen mit 40 Gegentoren und 5 Siegen. Schwach war die Defensive (65) mit der zweitschlechtesten Bilanz der Liga, dafür hatte man die fünftbeste Offensive (58). Herausragender Akteur war der Italiener Giovanni Federico (25) mit 20 Toren in 34 Spielen. Ferner ist bemerkenswert, dass 2004/2005 insgesamt 5 verschiedene Torhüter aufgeboten wurden. Für den DFB-Pokal 2005/2006 qualifizierte man sich durch den Gewinn des "Netcologne-Cup" des Landesverbandes Mittelrhein mit einem 2:0 bei den Amateuren von Bayer 04 Leverkusen.

Die Saison 2005/2006 bislang:
Interessanteste Frage vor dieser Saison war, wie und ob man den Abgang von Federico wird kompensieren können. Die Prognosen lauteten denn auch wieder Kampf um den Klassenerhalt.
Der Auftakt in diese Spielzeit ging erstmal vollkommen in die Hose. In Erfurt wurden 3 Punkte nach einer relativ souveränen 2:0-Führung verspielt (3:4), es folgte eine bittere Heimklatsche (Emden 0:3) und ein klares 1:4 in Lübeck. Nach 3 Spieltagen leuchtete die „Rote Laterne“ bei der FC II. am Geißbockheim. Die Rehabilitierung kam dann ausgerechnet im „kleinen Derby“ gegen Düsseldorf (2:1/H). Es lief aber auch danach weiter nicht rund. Nur noch 1 Zähler wurde in den folgenden 4 Begegnungen geholt (Oberhausen 2:2/A) und 2 weitere Heimspiele vergeigt (Wuppertal 1:2, Hertha II. 1:5) sowie sich im anderen „kleinen Derby“ blamiert (Leverkusen 1:4/A). Mit schon wieder 25 Gegentoren in erst 8 Spielen hatte man erneut mit Defiziten in der Defensive zu kämpfen. Einen Hoffnungsschimmer verlieh am vergangenen Freitag der Sieg in Münster (2:0), der erst einmal wieder ein wenig Luft verschaffte.
Im DFB-Pokal war in Runde 1 Endstation gegen Bundesligist Hannover 96 (0:4). In den Landespokal greift man als Titelverteidiger erst Anfang Oktober ein.

Sie gingen:
11 Abgänge waren zu verzeichnen. Den bereits erwähnten Giovanni Federico (25, Mittelfeld/Angriff) zog es zum Karlsruher SC in die 2. Liga (bislang 3 Spiele, 1 Tor). Ebenfalls aufgestiegen ist Thomas Bröker (20, Sturm) der für 1 Jahr an Dynamo Dresden ausgeliehen wurde und noch einen Vertrag bis 2008 in Köln besitzt. Er erzielte letzte Saison 6 Tore bei 25 Spielen für die FC II. Mit dem Türken Ferhat Kiskanc (23, Mittelfeld) und Torwart André Maczkowiak (22), der von den erwähnten 5 Keepern die mit Abstand meisten Einsätze verbuchen konnte, wechselten zwei Spieler zu Staffelkonkurrent Rot-Weiß Essen. Beide sind momentan in Essen jeweils gesetzt. In die Profimannschaft berufen wurde Tobias Nickenig (21, Mittelfeld), er kam dort aber bislang nicht zu Zug und dürfte vorerst weiter in unserer Spielklasse die Töppen schnüren. Die anderen Abgänge betreffen weniger wichtige Spieler, die in untere Spielklassen abgingen. Ferner sei noch erwähnt, dass Timo Achenbach (23, Abwehr) Anfang August zur Spvgg. Greuter Fürth wechselte nach dem er sich in der 1. Mannschaft nicht durchsetzen konnte und 16x bei der II. zum Einsatz kam.

Sie kamen:
Der Bekanntheitsgrad hält sich für den Fanpage-Leser in absolut überschaubaren Grenzen. Für das Tor wurde aus der Oberliga Westfalen Benjamin Finke (23) geholt, der zuletzt auch dort die Nummer 1 war. Er ist bislang auch der einzige, der offiziell insgesamt 8 Neuzugänge, die sich dauerhaft als Stammspieler empfehlen konnten. 3 Spieler kamen aus der eigenen A-Jugend wie z. B. Stürmer Marius Laux (19, FC A-Jugend) mit 1 Einsatz von Beginn an bei zusammen 7 Berufungen.

Der Trainer:
Christoph John (46) hat auch in dieser Saison das Sagen bei den Kölnern. Er hat das Vertrauen der Vereinsführung. Mit Profitrainer Uwe Rapolder gibt es offiziell keine Probleme in der Zusammenarbeit. Sportliches Saisonziel ist der Klassenerhalt.

Die Mannschaft/Leistungsträger:
Mit 21,4 Jahren im Schnitt stellt der offizielle Kader einen der jüngsten dieser Staffel, 6 Spieler sind unter 20. Im Tor ist Neuzugang Benjamin Finke (23) momentan die Nummer 1. Feste Größen in der nominellen Abwehr waren bislang Sebastian Zinke (20) und Kevin Schöneberg (20). Hier wurden beim letzten Spiel in Münster der erfahrene Jürgen Heinrichs (28) und "Profikandidat" Tobias Nickenig (21) eingesetzt. Im Läuferbereich gilt Denis Epstein (19) als möglicher Aufrücker in die Profimannschaft. Enis Alushi (19) und Christian Schlösser (20) konnten sich hier neben Nickenig und Heinrichs durchsetzen. Im Sturm ist Daniel Chitsulo (22) aus Malawi mit 3 Toren in 9 Spielen bislang die Nr. 1, knapp dahinter der Italiener Silvio Pagano (20) mit 2 Treffern. Bemerkenswert ist hier "Siegens Aufstiegsheld" Patrick Helmes (21), der vergangene Saison 21x für die Sportfreunde in der Regionalliga Süd ins Schwarze traf. Er lief bislang 3x für die John-Truppe auf (1x DFB-Pokal) und traf in Oberhausen gleich doppelt. Gut möglich, dass er am Mittwoch mit eingesetzt wird. Bei den Profis schaffte er bislang nicht den erhofften Durchbruch. Ebenfalls in der 1. Mannschaft noch nicht etabliert ist der eigentlich recht erfahrene Roland Benschneider (25, Abwehr) mit 68 Spielen in Liga 2 (Bielefeld, Trier). Er spielte 4x in dieser Saison für die II. Mannschaft.

Das Umfeld/Stimmung/Fans:
Der Besuch seit dem Regionalliga-Aufstieg 2002 war bislang stetig rückläufig. 2002/2003 sahen die Heimspiele der Kölner noch 1.700 im Schnitt, 2004/2005 waren es noch knapp 1.000. Diese Saison locken zumindest wieder zwei Derbys (Düsseldorf, Leverkusen). 7.000 strömten bislang zu den 4 Begegnungen im "Süd-Stadion", davon allein 4.200 gegen den "Kölner Erzfeind 1b" aus der Landeshauptstadt und 1.500 gegen Wuppertal. Gegen Emden (900) und Hertha II (500) waren es deutlich weniger. Gegen den CFC sollte man unter der Woche mit ungefähr der Besucherzahl wie gegen die Berliner rechnen. Aus dem "Süd-Stadion" des Lokalrivalen Fortuna will man ausziehen und strebt zumindest die Austragung "normaler Heimspiele" im "Franz-Kremer-Stadion" am Geißbockheim an. Dazu bei den „Reisetipps“ mehr...

Das Stadion

Noch immer spielen die FC-Amatuere im Südstadion. Da sich in den letzten Jahren daran nichts geändert hat, sei für Interessierte auf einen der letztjährigen Vorberichte verwiesen.

Doch es tut sich was in Sachen Spielstätte der FC-Reserve. Wie bereits im letzten Vorbericht angekündigt, will der FC Köln seinen besten Nachwuchs zurück ins Franz-Kremer-Stadion holen. Und was damals noch Vision war, wird nun Realität. Im Juni 2005 begutachtete der DFB die Anlage und fertige ein Maßnahmenprotokoll zur Herstellung der Regionalligatauglichkeit an. Zur Zeit werden die Anforderungen aus diesem Dokument umgesetzt. Im wesentlichen sind das: Die komplette Einzäunung des Areals. Die Errichtung von Blocktrennungen sowie einer Spielfeldumzäunung. Außerdem muss der Gästebereich einen separaten Eingang mit Kassen sowie eigene Toiletten und Versorgungsstände erhalten. Die Kosten hierfür betragen mindestens eine Viertelmillion EUR. Diese Summe hielt den Verein vor 3 Jahren noch von einem Umzug ab. Doch stetig sinkende Zuschauerzahlen im Amateurbereich ließen die FC-Verantwortlichen umdenken.
Die 2. Geißbockmannschaft wird also künftig (bis auf „Risikospiele“ wie gegen Essen oder Düsseldorf) wieder in unmittelbarer Tuchfühlung zum Stammsitz des FC auflaufen. Denn das Franz-Kremer-Stadion, das übrigens nach dem „Vater“ des 1.FC Köln benannt ist, liegt gleich neben dem FC-Vereinshaus „Geißbockheim“. Das reine Fußballstadion bietet Platz für rund 10.000 Besucher, ist aber nur für 5.000 zugelassen. Über die ganze Länge der Hauptgeraden erstreckt sich eine schmucklose Betontribüne mit Sitzbänken auf 10 Reihen. Die anderen 3 Seiten sind mit jeweils 9 Stehtraversen bestückt. Und eine kleine Flutlichtanlage spendet abends ein wenig Licht.
Auch wenn sicher nicht tausende Zuschauer mehr in das Kremer-Stadion kommen werden, so wird der FC den Umzug sicher nicht bereuen. Denn schon allein das Spielen macht in diesem reinen Fußballstadion sehr viel mehr Spaß, als im weitläufigem Südstadion.

Die Route

Der Weg nach Köln ist noch der gleiche, wie eh und je: In Chemnitz geht's auf die A4 Richtung Erfurt und immer gerade aus bis nach Hessen. Dann fährt man über das Kirchheimer (31/86) und Hattenbacher (88/1) Dreieck auf die A5 gen Frankfurt. Am Reiskirchener Dreieck (8) auf die A480 wechseln und sich ab der Anschlussstelle Wettenberg (1) über die B429 und B49 Richtung Wetzlar vorarbeiten. Die Anschlussstelle Wetzlar-Ost (30) nutzen, um die Siegerlandautobahn A45 Richtung Siegen zu befahren. Die Südumfahrung Gießen über das Gambacher Kreuz bringt keine Punkte, da die Strecke zwischen dem Reißkirchener Dreieck und dem Gambacher Kreuz eine einzige Baustelle ist.
Ab dem Kreuz Olpe (28/28) geht es dann weiter auf der A4 Richtung Köln. Am Kreuz Köln-Ost (16/27) fährt man auf die A3 Richtung Bonn/Frankfurt. Nach ca. 3 km geht es am Dreieck Heumar (28/15) wieder auf die A4 Richtung Aachen.
Gleich hinter der Rheinüberquerung nimmt man die erste Abfahrt, das Kreuz Köln-Süd (2/12) um die A555 Richtung Innenstadt zu befahren. Am unmittelbar folgenden Verteilerkreis Köln wird die Autobahn zur Bonner Straße. Die fährt man ein paar Kilometer stadteinwärts. Nach einer Bahnunterführung biegt man die erste Straße links, dem Bonner Wall ein. Man erreicht schließlich die Vorgebirgsstraße und biegt in diese links ein (An der Kreuzung muss hinten rechts der Volksgarten zu erkennen sein). Nach einer weiteren Bahnbrücke biegt man rechts in den Vorgebirgsglacisweg ein und darf sich dort so gleich eine der Parkflächen gegen eine kleine Gebühr erwerben.
Bei der Anreise sollte man bedenken, dass man in den Feierabendverkehr hinein fährt und das auch noch in einem Ballungsgebiet mit weit mehr als 1 Mio. Bewohnern. Also besser viel Zeit einplanen, der Start in Chemnitz empfiehlt sich nach dem Mittag zwischen 12 und spätestens 13 Uhr.

Baustellenreport
  • A4 zwischen Hohenstein-Ernstthal (65) und Glauchau-West (63) 2 Baustellen auf insgesamt 4 km
  • A4 zwischen Gera-Leumnitz (59) und Gera (58) auf 5 km
  • A4 zwischen Stadtroda (55) und Jena-Göschwitz (53) auf 8 km
  • A4 zwischen Walthershausen (41) und Eisenach-Mitte auf 5 km
  • A4 zwischen Refrath (18) und dem Kreuz Köln-Ost (16/27) auf 1 km
  • A5 zwischen Hattenbacher Dreieck (1/88) und Alsfeld-Ost (2) auf 3 km
  • A4 zwischen Reichshof/Bergneustadt (26) und Bielstein (24) auf insgesamt 3 km

10. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2005/2006
Mittwoch, 21. September 2005, 19:30 Uhr
Südstadion, Köln
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


1. FC Köln II Chemnitzer FC
48,88 %Chancen gegeneinander51,12 %
14Tabellenposition17
7
9
0,78
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
6
8
0,75
2 (22,22 %)
6 (66,67 %)
Siege
Niederlagen
2 (25,00 %)
6 (75,00 %)
13:25
1,44:2,78
Tore
Tore pro Spiel
12:18
1,50:2,25
2:0 gegen SC Preussen Münster (A)Höchster Sieg3:2 gegen Bayer 04 Leverkusen II (A)
1:5 gegen Hertha BSC II (H)Höchste Niederlage1:3 gegen Hertha BSC II (H),
FC Carl Zeiss Jena (H)
1 Sieg,
1 Spiel nicht verloren
Aktuelle Serie2 Niederlagen,
seit 2 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele62227:7
Heimspiele31112:1
Auswärtsspiele31115:6
Ligaspiele62227:7
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2002/2003Regionalliga Nord17. SpieltagChemnitzer FC - 1. FC Köln II2:0 (0:0)
2002/2003Regionalliga Nord34. Spieltag1. FC Köln II - Chemnitzer FC3:1 (1:1)
2003/2004Regionalliga Nord2. SpieltagChemnitzer FC - 1. FC Köln II0:0 (0:0)
2003/2004Regionalliga Nord19. Spieltag1. FC Köln II - Chemnitzer FC1:2 (1:1)
2004/2005Regionalliga Nord10. SpieltagChemnitzer FC - 1. FC Köln II0:1 (0:1)
2004/2005Regionalliga Nord29. Spieltag1. FC Köln II - Chemnitzer FC2:2 (2:0)