Spielbericht

1:1 beim BFC. Ein Punkt beim Spitzenreiter, der bis dato alle seine fünf Heimspiele siegreich gestalten konnte und dabei nur zwei Gegentore kassierte. Vor der Partie hätten CFC-Coach Daniel Berlinski sowie alle, denen der CFC am Herzen liegt, das Ergebnis mit Kusshand genommen. Nach 90 Minuten – inklusive Nachspielzeit – wiederum blickt man etwas wehmütig auf das Resultat. BFC-Stürmer Bolyki erzielte in der Schlusssekunde mit seinem sechsten Saisontor den schmeichelhaften Ausgleich; die himmelblaue Führung war Pagliuca vorbehalten, welcher nach einer Stunde traf.

Fitness bestimmt Formation

Die Hürde hätte nach exakt vier Wochen ohne Liga- und Sachsenpokalspiel für den Chemnitzer FC nicht höher sein können. Für die Himmelblauen ging es zum BFC Dynamo, ins altehrwürdige „Sportforum Hohenschönhausen“, wo man zuletzt in der Saison 1998/1999 – damals noch gegen den FC Berlin – antrat. In der Sommervorbereitung 2015 und 2016 fanden freundschaftliche Vergleichen zwischen dem BFC und CFC statt.
Zwischen dem Auswärts-Unentschieden bei der BSG Chemie Leipzig und dem Re-Start beim BFC Dynamo lagen exakt vier Wochen. Für CFC-Coach Daniel Berlinski galt es entsprechend die elf Akteure mit dem besten Fitnesszustand zu finden. Bickel und Köhler standen zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Feld. Mit Shala, Pagliuca, Caciel und Simon Noah Roscher wurden vier etatmäßige Angreifer aufgeboten. Die letzten beiden mussten auf den Außenpositionen im Mittelfeld agieren. Die Kapitänsbinde trug Zickert. Auf BFC-Seite waren mit Blum und Hoppe zwei Ex-Himmelblaue in der Anfangself vertreten.

Zwischen Konzentration & Kampf

Die erste Möglichkeit in der Partie hatten die Himmelblauen, nach vier Minuten landete ein Freistoß von Bickel auf dem Tornetz. Das Team von Berlinski spielte anschließend frech und forsch, die guten Gelegenheiten oblagen jedoch dem Spitzenreiter. Die beste hatte Geurts, welcher gegenüber Jakubov das Nachsehen hatte. Weiterhin besaßen Hoppe, Beck sowie Siebeck in der ersten Halbzeit die Chance, die Führung zu erzielen. Die himmelblauen Kicker wehrten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten und gingen dank einer konzentrierten und kämpferischen Leistung ohne Rückstand in die Kabine.

Pagliuca trifft ins Tor, Caciel nur den Pfosten

Erwartungsgemäß blieben die Gastgeber nach dem Seitenwechsel weiter druckvoll, jedoch fehlte im Abschluss die Genauigkeit, wie beispielsweise bei einem Beck-Kopfball. In der 60. Minuten erhielt der CFC einen Freistoß, dieser wurde durch hoch nach vorn geschlagen, von Zickert auf Pagliuca abgelegt – und dieser traf und damit den BFC mitten ins Herz. Für einen Moment war es mucksmäuschenstill im weiten Rund. Vier Zeigerumdrehungen später hatte Caciel – nach feinem Bickel-Zuspiel – das 2:0 und damit die Entscheidung auf dem Fuß, sein Schuss prallte jedoch nur an den Pfosten.

BFC drückt – ohne Erfolg. Bis zur Schlusssekunde.

Nach dem überraschenden Rückstand reagierte der BFC wütend und kam durch Beck zum Ausgleich, dem Schiedsrichter Marko Wartmann aus Großvargula aber die Gültigkeit verwehrte; der Toptorjäger stand hauchzart im Abseits. Große Gelegenheiten hatten weiterhin: Bolyki schoss – nach Zickert-Fehler – den Ball in den Berliner Nachhimmel, wenige Augenblicke später fand Geurts keinen Vollstrecker bei seiner Hereingabe. Kurz vor Schluss packte dann Blum die Brechstange aus, mit welcher der BFC-Kapitän Jakubov ebenfalls nicht überwinden konnte. Doch dann kam die 94. Minute und in dieser herrschte im himmelblauen Strafraum Tohuwabohu. Bolyki behielt den Durchblick und traf zum bitteren Ausgleich aus CFC-Sicht, deren beherzter Auftritt leider nur mit einem Punkt belohnt wurde.

Dritte „Englische Woche“ für die Himmelblauen

Mit dem bitteren Last-Minute-Remis beim BFC Dynamo ist der Chemnitzer FC mit einem kleinen Achtungserfolg in dritte „Englische Woche“ der Spielzeit gestartet. Am Mittwoch, den 29. September, wird diese beim FSV 63 Luckenwalde fortgesetzt. Die Brandenburger haben im heimischen „Werner-Seelenbinder Stadion“ bis dato fünf Auftritte absolviert, davon jeweils zwei Siege und Remis eingefahren. Die einzige Heimniederlage hagelte es gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC Berlin. Anpfiff zu dieser Partie ist 19 Uhr. Am Sonntag, den 03. Oktober, empfangen die Himmelblauen um 13 Uhr im „Stadion – An der Gellertstraße“ den FC Eilenburg.

CFC-Ultras bleiben Auswärtsspiel fern

Unter den 2.000 Zuschauern im ausverkauftem „Sportforum Hohenschönhausen“ sahen leider nur 50 Schlachtenbummler aus Chemnitz den Auftritt ihres Teams. Grund für das Fernbleiben war die Preispolitik, so kostete ein unüberdachter Stehplatz mehr als 20 Euro. Die Berliner Ultras solidarisierten sich mit den Gästen aus Sachsen und zeigten zu Spielbeginn das Spruchband „Kein Zwanni für’n Steher!“. Die CFC-Anhänger präsentierten wiederum zu Beginn der zweiten Halbzeit den Vers: „Eure Rechnung geht nicht auf – Fussball muss bezahlbar sein!“. Insgesamt wurden dem CFC 200 Tickets zur Verfügung gestellt.

Wertung: 3,0

Beste Himmelblaue: alle, außer Shala

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