Spielbericht

21. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1966/1967
FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt
2:2
1. FC Union Berlin
1. FC Union Berlin

Pressestimmen

Fuwo

Neuling führte zweimal

Die harte Deckungsarbeit der Berliner ließ den Spitzenreiter nicht seinen Rhythmus finden

[..] [..] "Meines Erachtens übertrieben die Berliner ihre Kampfbereitschaft, sie waren über weite Strecken lediglich darauf bedacht, unsere Spielansätze zu zerstören", kommentierte FCK-Trainer Horst Scherbaum unter dem unmittelbaren Eindruck dieser fraglos verbissen geführten Auseinandersetzung. [..] Wir gestehen dem FCK, daß er es bei dieser Einstellung ungemein schwer hatte, seine Kombinationssicherheit zu erlangen, zumal er sich lange vom verschleppten Tempo der Berliner beeinflussen ließ und zudem mit dem frühzeitig angeschlagenen Lienemann ein schwerwiegendes Handikap zu tragen hatte. Von Aufstecken war beim Titelanwärter zwar nicht das geringste zu spüren (vor allem Erler, der immer wieder nachdrückende P. Müller gaben dafür die besten Beispiele), doch zielbewußte, torgefährliche Angriffshandlungen mußten auf Grund der bedingungslosen Deckungsarbeit des Gegners ganz zwangsläufig Seltenheitswert besitzen!

Fuwo-Rubrik „Zum Schiedsrichterkollektiv“: Es fehlte in einigen Fällen unsauber geführter Zweikämpfe am Nachdruck in den Entscheidungen. Nur so wäre es möglich gewesen, einen ruhigeren Spielablauf herbeizuführen.

(Dieter Buchspieß)

Freie Presse

Ein Spiel wars nicht zu nennen

[..] Der FCK, abermals zu einer guten spielerischen Leistung bereit, wurde durch die taktische Haltung der Berliner, ihren überbetonten kämpferischen Einsatz, vor allem aber wohl durch ihre jede spielerische Linie im Keime erstickende harte Gangart, völlig aus dem Rhythmus gebracht. [..] So sehenswert die beiden Ausgleichstore der Gastgeber auch waren, Erlers Schuß ins Dreiangel war für Blüher genauso unerreichbar wie Vogels Aufsetzer aus etwa 25 Meter, eine Kombination über mehrere Stationen kam kaum zustande. Dazu ließen die Berliner fast keinen Raum. Gelang dennoch ein sehenswerter Spielzug, dann fuhr die Union-Abwehr (Belger) oft rücksichtslos dazwischen, ohne daß Schiedsrichter Müller das rechte Strafmaß für die Sünder fand. Die Verletzungen von Lienemann, Peter Müller, Rüdrich und auch Albrecht Müller stellten den Gästen bei ihrem Karl-Marx-Städter Debüt leider kein gutes Zeugnis aus. Vielleicht sollte man gerade deshalb dieses Spiel, das eigentlich gar nicht als solches zu bezeichnen war, bald vergessen.

(Gerhard Oertel)

Sportecho

0:1 Uentz (23.): Hoge wird in der halbrechten Position unkorrekt zu Fall gebracht. Den fälligen Freistoß führt Prüfke aus und zieht den Ball weit nach links. Uentz ist zur Stelle und verwandelt mit einem Aufsetzer-Kopfball in die kurze Torecke.

1:1 Erler (27.): Auf Rechtsaußenposition tritt Vogel einen Freistoß. Der mit Effet hereingezogene Ball wird nur kurz abgewehrt, Erler schlägt ihn aus dem Lauf unhaltbar in die linke obere Ecke. Eine sehenswerte technische Leistung.

1:2 Quest (52.): Der Union-Stürmer läuft mit dem Ball frontal zum gegnerischen Tor und wird nicht energisch genug attackiert. Plötzlich schlägt er den Ball aus der Drehung heraus mit dem rechten Fuß hoch unter die Latte. Hambeck, sichtlich überrascht, kann das Leder nur noch abfälschen.

2:2 Vogel (68.): Der Außenstürmer wird mit einem kurzen Steilpaß angespielt und riskiert aus gut 20 Meter Entfernung einen Schuß. Der Aufsetzerball kann von Blüher nicht erreicht werden und findet sein Ziel in der rechten Ecke.


21. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1966/1967
Samstag, 22. April 1967, 15:00 Uhr
Ernst-Thälmann-Stadion, Karl-Marx-Stadt
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Müller (Kriebitzsch)
FC Karl-Marx-Stadt
T Hambeck
A Rüdrich
A Feister
A P. Müller
A A. Müller
M Posselt
M Schuster
M Steinmann
S Lienemann
S Erler
S Vogel

Trainer: Scherbaum
1. FC Union Berlin
T Blüher
A Hillmann
A Wruck
A Belger
A Betke
M Prüfke
M Uentz
M Hoge
S Ernst
S Quest
S Stoppok

Trainer: Schwenzfeier
Tore
0:1 Uentz (23.)
1:1 Erler (27.)
1:2 Quest (52.)
2:2 Vogel (68.)