Spielbericht

Nachdem das himmelblaue Rennpferd die Hürde Dresden am Montag beim flotten Galopp ins Finale des Sachsenpokals locker übersprungen hatte, scheute der Chemnitzer Rappen in Berlin und kam ohne Punkte und Beifall aus dem Rennen im Jahn-Sportpark zurück. Die Luft ist raus aus der der Regionalliga und die Gedanken gehen eigentlich bereits hin zum großen Pokalfinale gegen den Erzrivalen aus dem Lößnitztal. Trotzdem fügte sich die jetzt vierte Auswärtsniederlage in Folge unrühmlich in die schlechte Tendenz der letzten Auftritte in fremden Gefilden ein.

Der CFC schenkte die Partie nicht glattweg ab, aber es fehlte an Dynamik, Leidenschaft und Spannkraft. Unterm Strich hatte der Club die erste Hälfte durchaus im Griff, auch Chancen gab es (Garbuschewski, 33.), aber als ein Tabellendritter, der diesen Platz nach eigener Ansage unbedingt verteidigen möchte, sollte man etwas mehr Engagement an den Tag legen, bei allem Verständnis für die letzten "Ananas"-Spiele der laufenden Saison. Für den verletzten Jansen durfte Förster im Sturm ran und im Mittelfeld bekamen Becker und Vrtelka ihre Einsatzchance.

Dem Gastgeber merkte man an, dass es für ihn um wichtige Punkte für den Klassenerhalt ging. Spielerisch limitiert, suchte er totzdem seine Chance. Und die bekam er in der zweiten Hälfte, wo Türkiyemspor durch Avcioglu zwei seiner wenigen Chancen eiskalt nutzte. Kurz zuvor hatte Schädlich noch mit den Einwechslungen von Schlosser und Peßolat das Spiel seiner Schützlinge beleben wollen, doch das Gegenteil sollte eintreten. Nach dem 0:2-Rückstand mühte sich Chemnitz redlich, dass Unheil abzuwenden, aber außer dem Anschlußtor von Peßolat sollte nichts mehr gelingen.

Die erneute Auswärtsniederlage ist nicht prickelnd und auch nicht wirklich schön, aber mal ganz ehrlich - wen juckts wirklich? In der RL kann nun einmal nur der Erste aufsteigen und ob man am Ende als Zweiter oder als Zehnter über den Zielstrich schleicht, ist für das nächste Spieljahr mehr als Wumpe. Es gibt in dieser Saison nur noch EIN Spiel, wo es für den Club wirklich um etwas geht: Das Finale im Sachsenpokal! Sollten die Jungs dort etwas Großes reißen, ist die heutige Niederlage weniger Diskussionen wert als der berühmte Sack Reis in China.