Clubsurfer holen mit Sepp-Herberger-Taktik souverän das Double !

08.04.2005 von Frank Neubert
Bereits lange bevor überhaupt der erste Ball rollte, wurde unter den beteiligten Teams des Vorjahres schon im Internet, auf einer für ihre verbalen Kraftausdrücke berüchtigten Plattform, über das 4. Hallenmasters des Rittersgrün-Komitees gefachsimpelt, gemotzt, geprotzt, und mit Toren, Siegen und Lorbeeren geprahlt. Eigentlich wäre dies aber gar nicht notwendig gewesen, da doch von vornherein feststand, dass die vierte Auflage in der Sporthalle der TU Chemnitz nur einen verdienten Sieger sehen würde - nämlich die Herren Clubsurfer !

So seh'n Sieger aus...Während die anderen Teams noch umherfragten und teils sogar bangen mussten, überhaupt eine Mannschaft auf die Beine zu bringen, war bei den CS schnell klar, dass man mit mindestens 10 kampferprobten Haudegen ins Feld ziehen konnte. Am Ende wurden es sogar 12, darunter als Gastspieler der willkommene "Blonde Blitz" namens Petzi. Bei den Strikers half Griesgram und seine Gang von cfc-fans.com nebst 3 Spielerinnen vom CFC-Damenteam mit aus, Rene und Carsten von Ossi18 hatten diesmal auf Zukäufe von der Erheiterung verzichtet, und das RK bot neben seinen Strategen um Placebo und Gerd auch wieder eine beachtliche Zahl an weiblichen Fans auf. Aber die waren sicher nur wegen den Clubsurfern da *g*...

Mit Zaunfahne, Sporttaschen und einem Vollkornbrot, verteilt in zwanzig handliche Flaschen, wurde die Kabine geentert und der vom RK ausgeheckte Spielplan beäugt. Gleich im ersten Spiel wollten sich die Gastgeber, welche sich ebenso mit Turniersiegerabsichten schmückten, mit den Clubsurfern messen. Nun gut. Die Altvorderen der CS beschlossen daraufhin, der eigenen Stärke vertrauend, die gute alte Bern54-Taktik von Sepp Herberger anzuwenden, da die eh keiner mehr kennt: Erstes Spiel hoch verlieren, Konkurrenz in trügerischer Sicherheit wiegen, und am Ende voll zuschlagen. Gesagt, getan.

Im ersten Spiel präsentierte man sich willentlich orientierungslos, verstolperte Pässe und Bälle, und baute den Gegner kräftig auf. Bereits nach 2 Minuten zappelte der Ball zum ersten Male hinter Herb, als Micha vom RK per Schlenzer zum 1:0 vollendete. Um das Vorhaben weiter zu beschleunigen, half nach 7 Minuten odl kräftig mit, das Leder zum zweiten Mal über die Linie zu befördern. Es lief alles nach Plan, und in der zweiten Hälfte wurden zur endgültigen gegnerischen Verwirrung fleissig die Positionen gewechselt. Charlie S. tauchte plötzlich im Sturm auf, während Petzi mit Drehhut verteidigte. Nach aussen hin ein perfekter Hühnerhaufen. Noch zweimal schlug es ein, dann stand es 4:0 für Rittersgrün und die Clubsurfer schlichen (scheinbar!) mit hängenden Köpfen vom Parkett.

Mit diebischer Genugtuung über den Geniestreich wurden in der Kabine die ersten Einsiedler entkront. Vor den anderen Teams wurde dies natürlich als Frusttrinken verkauft. Man stellte fest, dass beim ersten Auftritt genau 11 Clubsurfer zum Einsatz kamen - auch hier befand man sich demnach perfekt auf Herbergers Pfaden, weil, so der Guru: "11 Freunde müsst ihr sein!". In der Halle quälten sich die Strikers anschließend zu einem mühsamen 1:0 über Ossi18.

Beim zweiten Auftritt galt es nun, mit breiter Brust die wahre Stärke zu demonstrieren, um die Gegner aus ihrer vermeintlichen Sicherheit in aufgeregte Bestürzung zu versetzen. In Erinnerung an das Herberger-Motto "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" kam mit den eben angetretenen und somit ausgelutschten Ossi18 der rechte Gegner vor den Bug. Schon in der ersten Spielminute kam Drehhut zu der Ehre, dass erste Turniersiegertor der CS erzielen zu können. Derart in Fahrt, ließ sich der bajuwarische himmelblaue Außenposten nicht lumpen, 60 Sekunden später gleich noch zum 2:0 zu vollstrecken. Sicher ist halt sicher. Ossi18 erschreckte den guten Herb kurzzeitig mit einem Lattentreffer, was von Matze87 mit einem eben solchen postwendend beantwortet wurde. Windhund ISO wirbelte auf der linken Seite, traf aber alles, außer das Tor. Vor Wut probierte er mit (später gestandenen) schmerzvollen Resultat sogar aus, wie seine blanke Faust auf die Hallenwand wirkt. Der leibhaftigen Viererabwehrkette der CS, JeHe, war es dann vorbehalten, aus dem Hinterhalt das 3:0 zu markieren. Den Sack schnürte dann endgültig Matze87 zu, der zum Endstand von 4:0 erhöhte.

Alles lief perfekt nach Turniergewinn-Plan. Das Torverhältnis war wieder ausgeglichen, die Gegner sichtlich beeindruckt und die wegen der Toreflut stolzgeschwellten Bierbäuche sorgten in der Kabine für regelrechte Enge. Auch diesmal standen genau wieder 11 CS-Spieler auf dem Parkett, da O.C. an der Seitenlinie Manöverstudien betrieb und dafür das vom Ast gekletterte und unverhofft hinzugestossene Faultier im Mittelfeld auf Pirsch ging. Wie gut die Taktik funktionierte, zeigte sich im überraschenden 1:1 der Rittersgrüner gegen die Strikers. Kopfblockade nennt man das. Auch das nachfolgende Spiel konnte das RK nicht zum Sieg nutzen - nach einer 2:0-Führung und den Turniersieg schon vor Augen, verkrampften die Jungs vom Komitee erneut und kamen gegen Ossi18 nur zu einem 2:2, was in der Endabrechnung lediglich 5 Punkte bescherte.

Nach diesem Spiel wurde im Nachhinein versucht, den Clubsurfern einen Wettskandal anzudichten, indem behauptet wurde, das Team von Ossi18 mit dem Versprechen von diversen Flüssigkeiten bestochen zu haben und somit dieses 2:2 und die Leistung von Ossi18 manipuliert zu haben. An dieser Stelle sei höchstamtlich versichert, dass die Clubsurfer mit dieser Geschichte absolut nichts zu tun haben, jede Verantwortung von sich weisen, und dafür jederzeit auch eidesstattliche Versicherungen unterschreiben würden. Es wurde Carsten & Co. lediglich angedroht, einen Kasten Bier unterjubeln zu wollen, falls das Spiel remis endet. Was für nette, urbane Chemnitzer Tugenden *g*...

Im letzten Spiel gegen die Sky Strikers ging es somit darum, die so erfolgreiche Herberger-Taktik endgültig zum Turniersieg umzusetzen. Dabei galt es zu beachten, dass auch die jungen Hüpfer der Strikers mit einem Sieg den Pott hätten holen können. Es wurde ein hartes Ringen zwischen Jung und Alt, zwischen Anrennen und Erfahrung, und vor allem zwischen den Stürmern der Clubsurfer und der Torfrau der Strikers, Ivonne Hesse - ihres Zeichens Torfrau beim Damenteam des CFC. Obwohl der Ball gemäß Herberger bekanntlich rund ist, wollte er einfach nicht vom Fuße eines Drehhut, himmelblau01, ISO und Petzi ins Eckige der Strikers hinein. Vier Ecken in Folge und ein Lattentreffer von Petzi reichten nur zu einem Halbzeitstand von 0:0. Es sollte noch verrückter kommen, denn kurz darauf markierte Kathleen Buchmann von den CFC-Damen das 1:0 für die Strikers. Als dann himmelblau01 zum Faschingsauftakt die Halle verliess, und die CS wieder (nur) zu elft waren, ging der Plan auf: Drehhut ballerte zum hochverdienten Ausgleich ein. Nur 4 Minuten später legte JeHe seine ganzen ehrlich erworbenen Kilos in einen Hinterhaltschuß, welcher mit brachialer Gewalt zum 2:1 im Tor der Strikers einschlug. Kurze Zeit später war Schluß und der komplette Haufen der CS lag sich siegestrunken in den Armen. Der Triumph eines genialen Planes war perfekt.

Bei der Siegerehrung übergaben die Vorjahressieger von Ossi18 den Pokal an den Cheffe der Clubsurfer, welcher die begehrte Trophäe mit seiner Truppe nun schon zum zweiten Male in Besitz bringen konnte. Im Angesicht der aktuellen Diskussion um Meistersterne könnten die CS ab dem 5. RK-Turnier im Jahre 2006 eventuell dann schon einen Stern aufbügeln ;o). In bester Sekt- und Feierlaune stellten die (jetzt) Clubsäufer aber fest, dass zumindest ein legendärer Spruch von Herberger an diesem Nachmittag nicht stimmen konnte: "Der nächste Gegner ist immer der Schwerste". Dies konnte überhaupt nicht sein, denn die 12 anwesenden Clubsurfer brachten zusammen ein stolzes Wettkampfgewicht von 1,065 Tonnen auf die Waage, womit man _selbst_ den schwersten Gegner überhaupt darstellte ;-). Einen glücklichen Moment erlebte noch der Herr Griesgram, welcher bei seiner Tour durch die leere Halle von Drehhuts Freundin am "polnischen Einkauf" der CS-Flagge gehindert wurde. Glücklich vor allem deshalb, weil 1 Tonne Lebendgewicht einen Griesgram zur Sonderbriefmarke gemacht hätte ;o)...

Nach dem Turnier zogen die meisten Anwesenden in den Pub "Imagine", wohin das RK zum Umtrunk und Quiz eingeladen hatte. Der Kneiper zeigte sich äusserst spendabel und kredenzte den durstigen Hallensportlern ein Freigetränk. Nachdem der erste Durst gelöscht und die ersten Happen verschlungen waren, lud Karsten zum traditionellen Wissensquiz ein. Diesmal versuchte man die Dauererfolge der Clubsurfer mit diversen Heimatwissen auszuhebeln, was jedoch erneut nur darin endete, dass Platz 1 bis 3 von den intelligenten Bierbäuchen (Herb, Charlie S., O.C.) belegt wurden. Somit holten die Herren Clubsurfer nicht nur zum zweiten Male den RK-Pokal, sondern auch das Double aus sportlichen und geistigen Wettkampf. Der Pokal wurde aus den Händen der Sieger zu später Stunde zur Freude der Saufelche auf seiner angestammten Aussichts-Plattform im Imagine platziert. Der Abend endete mit Live-Musik und mehreren Herren, welche sich um die Bar scharten und diverse Alkoholika vernichteten. Ob am Ende der Musikus wegen den Gästen, oder die Gäste wegen des Alokolhols, und wenn überhaupt, allein noch nach Hause gegangen werden konnte, darüber legt der Schreiber des Berichtes den wohltuenden Mantel des Schweigens.

PS: Ein vielfacher Dank geht an das Rittersgrün-Komitee für das erneut glänzend organisierte Turnier und die insgesamt sehr viel Freude und Spass bereitende Veranstaltung !!

PPS: Falls einige Passagen des Berichtes unwahr erscheinen, oder gar abgehoben klingen, so ist dies durchaus gewollt und bedarf keiner ausführlichen Widerrede ;o)...


Bericht: Frank Neubert

4. RK-Hallenmasters

Für die Clubsurfer liefen auf:
ISO, Petzi, JeHe, dFT, Charlie S., Herb, Drehhut, cr97, himmelblau01, odl, matze87, O.C.

Ergebnisse:
Rittersgrün-Komitee4:0
Sky Strikers1:0
Clubsurfer4:0
Rittersgrün-Komitee1:1
Rittersgrün-Komitee2:2
Clubsurfer2:1

Der Abschlußstand:
4. Hallenmasters des RK
PlatzTeamPunkteTore
1Clubsurfer66:5
2Rittersgrün-Komitee57:3
3Sky Strikers43:3
4Ossi1812:7


Ehrungen:
Bester Torwart: Ivonne Hesse (Sky Strikers)
Bester Torschütze: Gert Schlegel (Rittersgrün-Komitee)
Bester Spieler: Gert Schlegel (Rittersgrün-Komitee)
Bester Chancentod: ISO (Clubsurfer)

» Die Bilder zum Turnier

Mirko vom RK bei der Eroeffnung des Turnieres Das Team der Clubsurfer - spaeter kam noch das Faultier hinzu... Souveraener Beobachter des Geschehens: Petzi Anstoss zum Spiel gegen Ossi 18.
Es ist perfekt. Die CS gewinnen das letzte Spiel und damit auch das Turnier. Brachte nicht nur uns fast zur Verzweiflung: die Keeperin der Strikers Ivonne Hesse Ein verdienter Sieger beim Preis fuer den besten Chancentod: ISO O.C. nimmt den Pokal entgegen
Der Pokalsieger 2005 :o) Dritte Halbzeit im Imagine Auch der singende Saufelch feierte kraeftig mit - bevor er entfuehrt wurde. Gut gelaunte Strikers