Ausweiskontrollen beim Pokalfinale - der CFC nimmt Stellung

25.05.2022, 20:33 Uhr | 6000 Aufrufe
Wenige Tage nach dem gewonnenen Sachsenpokalfinale gegen die BSG Chemie Leipzig geht dieses in die mediale Verlängerung. Grund sind stattgefundene - nicht legitime - Ausweiskontrollen durch Personen aus dem Chemnitzer Ultra-Umfeld am Haupteingang Heinrich-Schütz-Strasse. Dabei hätte es lt. Polizei auch Fälle der Nötigung gegeben, in dessen Zusammenhang Ermittlungsverfahren eröffnet worden wären. Für die Chemnitzer Morgenpost war es sogar Anlass, am Mittwoch mit der zweifelhaften und reißerischen Schlagzeile "Falsche Ordner bedrohten Gästefans mit dem Tod" aufzumachen.

Zu dem ganzen Thema Ticket-Zoff beim Pokalfinale gab es bekanntermaßen eine Vorgeschichte. Nachdem klar war, dass der CFC dem Gast aus Leipzig aus Sicherheitsgründen nur etwas mehr als die ihm zustehenden 1.500 Tickets (1.800) geben würde, riefen die Leutzscher zur Generalmobilmachung und zum massenhaften Einkauf in die Heimbereiche. Und das obwohl der CFC sich explizit dagegen ausgesprochen und davor gewarnt hatte. Chemie selber goß in Form seines Präsidenten Öl ins Feuer und sprach von einem "Barcelona 2.0", wovor man in Chemnitz angeblich Angst habe.

Der CFC reagierte am Dienstag mit der folgenden Stellungnahme:

Vorfälle im Rahmen des Sachsenpokals inakzeptabel

In den vergangenen Tagen haben den Chemnitzer FC vermehrt Erfahrungsberichte vom Finale des Wernesgrüner Sachsenpokals am Samstag, den 21. Mai 2022 erreicht. Die darin mitgeteilten Erlebnisse und Vorkommnisse machen uns betroffen und sprachlos. Dieses Verhalten ist inakzeptabel und wird seitens des Vereins, seiner Gremien und auch der Geschäftsführung abgelehnt.

Der Chemnitzer FC als Veranstalter des Pokalfinals hat alles in seiner Macht Stehende getan, um ein würdiges und unterhaltsames, vor allem aber sicheres Spiel zu organisieren. Eine derartige Auslegung von zu schaffender Sicherheit war nicht im Interesse des CFC und wird auch niemals gewollt sein.

„Hier haben Fans eine Rolle eingenommen, die ihnen weder zusteht noch im Ansatz akzeptabel ist. Die selbsternannte Sicherheitskontrolle zu übernehmen war überambitioniert und stellte keine Unterstützung der Ordnungskräfte dar. Dafür können wir uns nur in aller Form entschuldigen“, so Romy Polster, Vorstandsvorsitzende des Chemnitzer FC.

Eine erste Auswertung zu den Vorfällen hat mit den Sicherheitsbehörden und der Polizei stattgefunden. Nach Erlangung der Kenntnis derartiger Vorfälle ist die Polizei noch vor Ort eingeschritten und hat sofortige Ermittlungsverfahren wegen Nötigung aufgenommen.

Mediale Drohungen seitens der Fans der BSG Chemie Leipzig im Vorfeld der Partie haben massiven negativen Einfluss auf die Vorbereitungen und Vorkehrungen zur Gewährleistung der Sicherheit im Stadion genommen. Die Aufrufe haben offensichtlich dazu beigetragen, dass bei den Heimfans ein übergroßes Schutzbedürfnis im eigenen Stadion erzeugt wurde, welches in keinem Fall zu einer derartigen Auslegung gegenüber allen Gästen im Stadion – An der Gellertstraße führen darf.

Marc Arnold, Geschäftsführer Sport des Chemnitzer FC: „Das ist nicht das, wofür der Chemnitzer FC steht. Wir stehen gegen jegliche Form der Gewalt und Ausgrenzung ein. Wer sich damit nicht identifizieren kann, hat in unserem Stadion nichts zu suchen. Der Weg zu einem großen, gemeinsamen Miteinander ist lang. Aber wir werden nicht resignieren und entschlossen dagegen vorgehen.“

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