Testspielsieg beim VfB Leipzig

07.07.2001, 12:55 Uhr | 979 Aufrufe
Ronny John von www.vfb-leipzig.de berichtet:

Die CFC-Cracks vor dem Anpfiff - links Testspieler KayaIm dritten Testspiel der Saisonvorbereitung gab es die zweite Niederlage für den VfB! Die
Leipziger verloren vor 439 zahlenden Zuschauern (darunter ca. 30 CFC-Fans) im
Bruno-Plache-Stadion gegen den Zweitliga-Absteiger Chemnitzer FC mit 1:2 (0:0). Im
Rahmen eines Stadionfestes, welches "Radio Leipzig 91 Punkt 3" mitorganisierte und eines
Fanturniers waren sicherlich doppelt so viele Zuschauer im Stadion wie offiziell angesagt. Die
Leipziger hielten gegen die kompakten Chemnitzer lange gut mit und bestimmten besonders in
der ersten Hälfte das Spielgeschehen, aber ohne sich große Chancen zu erspielen. Die Gäste
nutzten dagegen das Chaos nach dem vierfach Wechsel beim VfB um den nicht unverdienten
Sieg "heraus zu schießen"! Aber nun kurz zum Spielverlauf:
VfB-Trainer Achim Steffens musste heute auf Neuzugang Rock Embingou verzichten, der
wegen Kreislaufproblemen fehlte. Dafür rückte zum ersten Mal in der Vorbereitung Christian
Schmidt in die Mannschaft, der sein Können auf der linken Außenbahn (die nach dem Ausfall von Nico Kanitz verweißt ist) zeigen sollte und wohl auch in den Punktspielen auf dieser Seite
eingesetzt werden wird. Auf Seiten der Chemnitzer richteten sich die Blicke vor allem auf
Neuzugang Ralf Hauptmann (vom 1.FC Köln), der ja fast in Probstheida gelandet währe. Die
erste Chance im Spiel sollten dann auch die Gäste aus Chemnitz haben, aber VfB-Keeper
Gunnar Grundmann konnte den Ball sicher gegen den völlig freien Marcel Podvzus parieren.
Nach knapp 20 Minuten dann die Chance für Daniel Ferl das Führungstor zu erzielen, doch
sein Kopfball aus 8 Metern (nach einem Eckball) konnte CFC-Keeper Holger Hiemann mit
einer Glanzparade noch zur Ecke klären. Nach einer halben Stunde konnte sich
VfB-Neuzugang Mike Sadlo auf der linken Seite durchsetzen, aber Holger Hiemann konnte
den Ball wieder entschärfen. Das war's dann aber auch schon mit Chancen in der ersten
Hälfte... Bei hochsommerlichen Temperaturen (man kam schon im stehen kräftig ins schwitzen)
standen beide Abwehrreihen relativ sicher und ließen so kaum Torraumszenen zu!
In der zweiten Halbzeit schwanden auf beiden Seiten etwas die Kräfte und es boten sich mehr
Strafraumszene: In der 52. Minute sorgte Thorsten Görke mit einem Freistoß von halb links für
Gefahr und zwei Minuten später hätte Mike Sadlo (nach einem langen Pass) beinah per Kopf
das Führungstor erzielt, doch der Ball ging über den Keeper und leider auch am Tor vorbei. Als
nach einer Stunde beim VfB gleich viermal gewechselt wurde, brach in der Deckung das "totale Chaos" aus und die Chemnitzer erspielten sich beinah im Sekundentakt Torchancen. In der 61.
Minute vergab Marcel Podvzus, nach Flanke von rechts von Christian Fröhlich, kläglich per
Kopf aus 3 Metern, indem er den Ball sogar noch neben das Tor setzen konnte. Zwei Minuten
später musste VfB-Keeper Gunnar Grundmann (wohl bester Leipziger heute) zweimal gegen
Christian Fröhlich sein Können beweisen. In der 64. Minute rettete dann der eingewechselte
Jörg Rosenkranz gerade noch so auf der Linie. Dann war das Glück aber aufgebraucht: Nach
einem Eckball von links kommt Daniel Göhlert völlig frei aus 5 Metern zum Kopfball und es
steht verdientermaßen 1:0 für den CFC! Noch war aber die Drangphase der Gäste nicht
überwunden - Sekunden später stand es nach einer schönen Einzelleistung von Christian Fröhlich, die er mit einem Traumtor von links ins lange Eck krönte, schon 2:0 für die
Chemnitzer. Damit war die "Luft raus" und erst zum Ende des Spiels hin kam der VfB wieder zu
Chancen! In der 88. Minute scheiterte erst Nico Knaubel mit einem Schuss aus 14 Metern,
welcher an die Querlatte prallte. Danach traf Daniel Ferl aus 8 Metern von halb rechts zum 1:2
Anschlusstreffer (nach Vorarbeit von Peter-Sebastian Gunkel).
Fazit: Bis zum vierfach Wechsel nach einer Stunde sah das Spiel vom VfB recht ordentlich aus,
auch wenn durch die zahlreichen Verletzten nach "vorne" nicht viel lief. Dafür zeigte sich die
Abwehr verbessert, obwohl sich auch diesmal einige gute Chancen für die Chemnitzer boten -
aber im VfB-Tor stand ja noch ein überragender Gunnar Grundmann. Trotzdem: Es fehlt an
Alternativen - eine Verpflichtung von Backhaus und Goch wird wohl notwendig sein, oder?!
Statistik:
VfB Leipzig - Chemnitzer FC 1:2 (0:0)
Zuschauer: 439 im Bruno-Plache-Stadion, Leipzig
VfB Leipzig: Grundmann - Brestrich, Göhrke (75. Künast), Groth, Kipping, Weißenberger (60. Knaubel), Räbsch (60. Baum), Schmidt (60. Rosenkranz), Ferl, Weiß (60. Gunkel), Sadlo - Coach: Steffens
CFC: Hiemann - Kaya (27. Werner), Hauptmann (46. Walther), Ahlf, Renn (46. Meyer), Bittermann, Tchipev, Podzus, Mehlhorn, Fröhlich, Göhlert (75. Chudzik)
Schiri: Schößling (Leipzig)
Gelbe Karte: Ahlf
Tore: 0:1 Göhlert (65.), 0:2 Fröhlich (66.), 1:2 Ferl (89.)
Und hier noch einige Anmerkungen von Timo:

Den Spielbericht haben wir diesmal übernommen, weil er das Geschehen auf dem
grünen Rasen bis auf ein paar kleine "Unterschlagungen" durchaus
widerspiegelt. Bleiben noch ein paar Worte zum ganzen Drumherum in
Probstheida. Zum einen war von Aggressionen der "erlebnisorientierten"
VfB-Freunde wenig zu spüren und die Befürchtungen für dieses Spiel für die
anreisenden CFC-Freunde, auch hier auf der Fanpage geäussert, erwiesen sich
als unbegründet. Am Ende war es ein kleines Häuflein von handgezählten 35
Leuten mit "himmelblauem Herz", die sich im Gästeblock des wohl bald auseinanderfallenden "Plache-Stadions" einfanden. Diese komplettierten die
Zuschauerzahl auf offiziell etwas mehr als 400. Zunächst war es für uns
erstmal ein kleines Problem, den Weg zum Gästeblock zu finden, da sich am
Eingang des Selbigen in der beschaulichen Kleingarten-Kolonie an der Dösner
Strasse eigentlich nix tat, so wurde halt erstmal der Weg durch den Eingang
unterhalb der Anzeigetafel genommen, da dieser so schön offen stand. So bin
ich auch mal in den Genuss gekommen, auf dem Rasen der Anlage zu
lustwandeln. Weiter wurde der Weg durch den wohl mittlerweile gesperrten
Block Richtung Tribüne genommen, durch Unkraut, Disteln und alle möglichen
Sorten Gräser, was mich als z. Z. krass betroffenen H-Schnupfer
ausserordentlich begeisterte. Auf dem Bereich hinter der Tribüne feierte das VfB-Fanvolk eine Art "Stadionfest" mit allerlei Zeuchs wie Fanclub-Turnier
usw.. So wurde quasi "durch den Feindsektor" spaziert, den CFC-Schal
vorsichtshalber mal im Verborgenen. Irgendwann wurden dann noch weitere
CFC-Fanatiker gesichtet, die mutig im VfB-Block gegenüber dem Haupteingang
campierten und auf "Anweisungen höhergestellter Persönlichkeiten" warteten,
wie z. B. dem "modischen Ordner" am Eingang (man kennt das ja : weisses
Hemd, kurze Jeanshosen, schwarze fast knielange Socken, braune Sandalen,
"gepflegtes Äusseres").
Nach einer Weile trödelten dann VfB-Fanclub-Kicker
vorbei, die sogleich "Infiltrierung feindlicher Fussballfreunde" witterten
und sich selber als "Absteiger" beschimpften, was mich nachzählen liess, wie
oft der 1. FC Lokomotive denn seit 1991 abgestiegen ist (bin auf 3 mal
gekommen). Mittlerweile wurden zwei CFC-Freunde auf der Gegengerade zum "Running Gag", in dem einer permanent versuchte, unter den Abgrenzungen der
Blöcke durchzukriechen und sich zu uns "vorzukämpfen". Nun ja, irgendwann
wurde dann halt beschlossen, doch noch den Gästeblock aufzusuchen und
landete man schliesslich irgendwann dort, empfangen von einem sympathischen,
bürgernahen Polizeibeamten, der uns in den Gästeblock begleitete. Als
Hundefreund und treuer Zuschauer einer Serie im deutschen Fernsehen habe ich
bedauert, keine "Wurschtsemmeln" mitgebracht zu haben, da sich in der Höhe
der Anzeigetafel ein ebenso netter und sympathischer Polizeihund "Marke
Rex".
Jedenfalls hatte sich dann irgendwann zu Spielbeginn ein Haufen von 35
Fans sowie ich schätze mal 20 Handys eingefunden, Pläne für eine "Uffta!"
und eine Choreograhie wurden schnell wieder verworfen und man machte sich in
der 1. Halbzeit einen Gag draus, den VfB-Keeper "Gunnar !"-Grundmann zu
bejubeln und zu beklatschen. Der VfB-Anhang, vollständig auf dem Dammsitz
befindlich", glänzte durch eine "starke Anfangsphase" in den ersten 10 min.
und wurde alsbald mit "Sachsen und der VfB !"-Parolen aus dem CFC-Block
begrüsst. Lustiger Haufen mit Oberliga-Niveau. Auch ansonsten war mein
Eindruck vom Leipziger Fussball, zumindestens in Probstheida, ein eher
trauriger.
Th@nx for Spielbericht und Bild an Ronny John

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