Schalke entzaubert Brasilianer beim Oldieturnier

Es scheint, als sei Chemnitz für 2 Weltstars kein gutes Pflaster. "Schön wäre ein Finale zwischen Chemnitz und uns, aber hoffentlich mit besserem Ausgang als beim letzten Mal, als ich in Chemnitz war.", sagte Otto Rehhagel, der die Weltauswahl betreute, bei der Vorstellung der Mannschaften. Seine Elf, unter anderem mit Wynton Rufer, der zusammen mit Rehhagel im Herbst 1992 das bittere DFB-Pokal-Aus in Chemnitz erleben musste, schaffte es zwar im Gegensatz zum CFC ins Final, unterlag aber dem FC Schalke 04.
Dass der S04-Traditionself der Turniersieg gelingen würde, damit hat höchsten die größten königsblauen Enthusiasten gerechnet. Nach schwachem Start, der Finalgegner, die Weltauswahl führt schnell mit 2:0, bog Schalke das Spiel und gewann schließlich gegen Sergio, Aldair, Rufer und Co. mit 4:3. Dabei zeigten die Knappen genau das, was man von ihnen kennt: Unbändigen Kampfgeist, der die Brasilianer entzauberte.

Im Spiel um den 3. Platz revanchierte sich der FCE Aue beim Chemnitzer FC für die Niederlage im Gruppenspiel. Nach einem 1:2 mussten die Himmelblauen diesmal mit leeren Händen nach Hause gehen. Zwar hatten die alten FCK/CFC-Haudegen den Rückstand durch Persigehls 1:1 egalisieren können. Doch knapp 3 Minuten vor dem Ende versetzte Aue den Chemnitzern den Genickbruch.

Fast schien es, als sei den Himmelblauen ein wenig die Luft ausgegangen. Denn schon im Halbfinale sorgte ein Gegentor Sekunden vor dem stets unüberhörbaren Schlusspfiff für das Ende der Chemnitzer Finalträume. Nach großem Kampf mit den Knappen und dem zweimaligen Ausgleich (Illing, Wienhold) der Schalker Führungen verstolperte Bittermann vor dem eigenen Tor den Ball und legte damit den Schalker Siegtreffer zum 3:2 auf.
Bis dahin gehörten die Hausherren eigentlich zu den Turnierfavoriten. Im ersten und mitreisenden Spiel hatten sie der da noch bärenstarken Mannschaft Spartak Moskaus ein 4:4 abgetrotzt, dann das Prestigeduell gegen Aue souverän mit 3:1 gewonnen und schließlich das schwache Chelsea-Team mit 6:3 versohlt. Doch der Gruppengewinn war schließlich nichts mehr wert.

In der 2. Gruppe überstrahlte natürlich die Weltauswahl das Geschehen. Die Mannschaft, betreut von Otto Rehhagel, in der unter anderem Paulo Sergio, Aldair, Wynton Rufer, Sergie Kirjakow, Michael Rummenigge oder auch Ansgar Brinkmann und Rehhagel-Filius Jens mitwirken wurden den Ansprüchen gerecht und zauberten auf dem Spielfeld mit feinster Klinge. Vor allem Paulo Sergio spielte sich in die Herzen der Zuschauer der fast ausverkauften Arena. Und das nicht nur, weil er Kabinettstückchen am laufenden Band lieferte, sondern auch Größe bewies und während der Partie AS Rom - Hertha BSC für den verletzten italienischen Torwart einsprang. Diese Verletzung verhalf auch dem vielen unbekannten Ersatztorwart des CFC, Jens Junghänel zum Abend seines Lebens. Der einstige Torhüter der FCK-Reserve stand für die beiden restlichen Partie für die Roma zwischen den Pfosten, konnte aber deren sang- und klangloses Ausscheiden nicht verhindern.

Joachim Müller und Wilfried Göcke war es auch im 16 Jahr gelungen, ein sehr gutes und unterhaltsames Turnier auf die Beine zustellen. Doch für die beiden wird es sichtlich immer schwerer die Massen noch zum Kommen zu bewegen. Vor allem die "lilanen Kollegen" machten sich doch in der Halle sehr rar. Damit fehlte natürlich ein wenig der zündende Funke für Stimmung auf den Rängen. Aber vielleicht lassen sich die Talbewohner wieder locken, wenn es in "dr Haamit" keine Bundesliga mehr gibt...

Statistik:

Die CFC/FCK-Oldies spielten u.a. mit: Kompalla - Bittermann, Wienhold, Mehlhorn, Bemme, Illing, Bähringer, Persigehl

Spiele Blaue Gruppe:
Chelsea - Aue 1:4, Moskau - Chemnitz 4:4, Chelsea - Moskau 1:6, Chemnitz - Aue 3:1, Aue - Moskau 3:2, Chelsea - Chemnitz 3:6

Spiele Rote Gruppe:
Schalke - Welt 4:6, Rom - Hertha 1:4, Welt - Rom 7:2, Hertha - Schalke 4:5, Rom - Schalke 2:7, Hertha - Welt 2:9

Halbfinale:
Chemnitz - Schalke 2:3, Welt - Aue 4:2

Spiel um Platz 3:
Chemnitz - Aue 1:2

Finale:
Schalke - Weltauswahl 4:3

Bester Spieler: Paulo Sergio (Weltauswahl)
Bester Torhüter: Christof Osigus (Schalke)
Bester Torschütze: Valery Karpin (Moskau, 8 Treffer)
Goaldrippler: Michael Rummenigge (Weltauswahl, 12 Berührungen)