In der Vereinschronik geblättert: Die höchsten Auswärts-Niederlagen

02.01.2024, 11:05 Uhr | 1635 Aufrufe
Mit dem Silvestertag ist das alte Jahr in die Geschichtsbücher verabschiedet worden. Blicken wir noch einmal kurz zurück - mit dem 1:6 bei Hansa II und dem 2:7 in Erfurt gab es 2023 heftige Einschläge im CFC-Gemüt zu vermelden. Bei dem Debakel in Erfurt, noch dazu nach eigener 2:0-Führung, sprach man sogar von einer „historischen Pleite“. Nun, wir sind einmal ins Archiv gestiegen und haben uns die Ergebnisse des CFC und seiner Vorgänger angeschaut. Die interessante Kunde: Die Fans des FC Karl-Marx-Stadt, des SC Motor Karl-Marx-Stadt und der BSG Chemie Kmst. mussten noch größere Enttäuschungen verkraften. Allerdings: Seit dem der Club als „Chemnitzer FC“ fungiert, war das 7:2 tatsächlich die höchste Auswärtsniederlage mit den meisten Gegentreffern (in Punkt- und Pokalspielen).

Betrachtet man die reine Tordifferenz (minus 5), gab es für den Chemnitzer FC noch zwei Partien, die zu den höchsten Niederlagen zählen - bei beiden Spielen stand nach 90 Minuten ein böses 6:1 an der Anzeigetafel. Eine davon fand, wie oben schon erwähnt, in dieser Saison statt (beim FC Hansa II), die andere in der Saison 2017-18 beim VfL Osnabrück. Dazu haben wir noch 4x das Resultat eines glatten 5:0 gezählt: Emden (2006), Essen (2003), Mainz 05 (2000) und Rostock (1994).

Die höchsten Auswärts-Niederlagen als Chemnitzer FC:

RL Nordost, Saison 2023-24
08.12.23, Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC 7:2
05.08.23, FC Hansa Rostock II - Chemnitzer FC 6:1

3. Liga, Saison 2017-18
09.02.18, VfL Osnabrück - Chemnitzer FC 6:1

Die Anhänger des FC Karl-Marx-Stadt traf es einmal ganz besonders derb, nämlich im November 1972 beim heftigen 8:1 bei Dynamo Dresden im Achtelfinale des FDGB-Pokals. Ironischerweise hatte der Club nach zwei Minuten sogar mit 1:0 geführt. Ebenso bitter war die 6:1-Niederlage bei Mielkes Lieblingsverein BFC Dynamo (1984) und das gleiche Resultat beim Carl-Heinz in Jena (1973). Dazu gab es noch in sechs FCK-Partien ein 5:0 zu ertragen: Malmö (1988/Intercup), Frankfurt/O. (1988), BFC (1981), Magdeburg (1977), Jena (1981, 1975).

Die höchsten Auswärts-Niederlagen als FC Karl-Marx-Stadt:

FDGB-Pokal, Achtelfinale, Saison 1972-73
25.11.72, SG Dynamo Dresden - FC Karl-Marx-Stadt 8:1

DDR-Oberliga, Saison 1984-85
27.10.84, BFC Dynamo - FC Karl-Marx-Stadt 6:1

DDR-Oberliga, Saison 1973-74
13.10.73, FC Carl Zeiss Jena - FC Karl-Marx-Stadt 6:1

Weiter zurück in der Zeitreise erreichen wir den SC Karl-Marx-Stadt, der am 1. Juli 1963 aus der Taufe gehoben wurde und aus dem zweieinhalb Jahre später am 15. Januar 1966 der FCK entstand. In der SCK-Zeit mussten die Club-Fans mal ein 5:0 bei Dynamo Dresden verdauen, obwohl in der dortigen Aufstellung mit Erler - Vogel - Feister bereits drei spätere Meisterspieler auf dem Rasen standen und mit Scherbaum der spätere Meistertrainer an der Seitenlinie agierte.

Die höchste Auswärts-Niederlage als SC Karl-Marx-Stadt:

DDR-Oberliga, Saison 1965-66
18.09.65, Dynamo Dresden - SC Karl-Marx-Stadt 5:0

Von 1956 bis 1963 hieß der Verein SC Motor Karl-Marx-Stadt und dort finden wir eine summarisch identische Auswärtspleite wie in der späteren FCK-Zeit. Die Jungs des SC Motor reisten 1957 zum SC Halle-Leuna und bekamen dort mit 8:1 eine kräftige Packung mit. Aber auch das 7:1 beim FDGB-Pokal in Jena (1960) war eine derbe Enttäuschung. Zwei Jahre zuvor hatte es an gleicher Stelle ein deftiges 6:0 gegeben.

Die höchsten Auswärts-Niederlagen als SC Motor Karl-Marx-Stadt:

DDR-Oberliga, Saison 1957
15.09.57, SC Chemie Halle-Leuna - SC Motor Karl-Marx-Stadt 8:1

FDGB-Pokal, Halbfinale, Saison 1960
04.09.60, SC Motor Jena - SC Motor Karl-Marx-Stadt 7:1

FDGB-Pokal, 2. Runde, Saison 1958
15.05.58, SC Motor Jena - SC Motor Karl-Marx-Stadt 6:0

Noch einen Schritt rückwärts auf der Zeitskala finden wir ab 1953 die BSG Chemie Karl-Marx-Stadt, die 1954 den umjubelten Aufstieg in die DDR-Oberliga gepackt hatte. Bei diesem Vorläufer fanden wir auch die höchste Auswärtsniederlage der Vereinsgeschichte. In der Übergangssaison 1955 mit nur 13 Spieltagen - die DDR stellte das Fußballjahr in Anlehnung an die „sowjetischen Freunde“ auf den Ganzjahresbetrieb um - reiste die Karl-Marx-Städter Chemie-Elf zum SC Dynamo Berlin und bekam dort satte neun Buden eingeschenkt. Allerdings wusste man auch an der Gellertstraße, dass es in dieser Übergangsrunde 1955 keinen Meister & Absteiger gab. Ätsch! So konnte man sich auch noch ein 6:0 bei Empor Rostock leisten (die Empor-Elf wurde 1954 aus Lauter/Erzg. an die Küste umgesiedelt).

Die höchsten Auswärts-Niederlagen als BSG Chemie Karl-Marx-Stadt:

DDR-Oberliga, Übergangssaison 1955
04.12.55, SC Dynamo Berlin - BSG Chemie Karl-Marx-Stadt 9:0
28.08.55, SC Empor Rostock - BSG Chemie Karl-Marx-Stadt 6:0

DDR-Oberliga, Saison 1954-55
25.12.54, SC Rotation Leipzig - BSG Chemie Karl-Marx-Stadt 6:2

Für die BSG Fewa Chemnitz (1949-1951) und die BSG Chemie Chemnitz (1951-1953) haben wir keine erwähnenswerten bösen Auswärtsklatschen - im Dezember 1952 gab es lediglich mal ein 0:3 in Meerane - im Archiv gefunden. Gut so! Und ein nachträgliches Lob an die alten Kämpen um Helmchen, Voigtländer, Kaiser und Schorr (alle einst PSV Chemnitz)!

Sollte es der aktuellen Mannschaft im neuen Jahr gelingen, einen netten & markanten Auswärtssieg einzufahren, werden wir gern erneut ins Archiv steigen und die gleiche historische Aufstellung mit den höchsten Siegen in der Ferne kredenzen. Wir sind schon ganz gespannt und drücken dem Tiffert-Team die himmelblauen Daumen für 2024!

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