Verfahren gegen Ex-Stürmer Steve Rolleder eingestellt

Bereits im Vorjahr hatte der nach Lübeck wechselnde CFC-Stürmer Steve Rolleder wegen eines nächtlichen Zwischenfalles aus dem Herbst 2003 vor Gericht gestanden. Nach dem Verlassen einer Diskothek soll Rolleder damals einen kleinwüchsigen Körperbehinderten derart übel beleidigt haben, dass die Staatsanwaltschaft daraufhin eine Störung des öffentlichen Friedens und "Volksverhetzung" erkannt haben wollte. Im Juni 2005 wurde der Stürmer in einer ersten Verhandlung mangels Glaubwürdigkeit der Belastungszeugen freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft, welche eine dreimonatige Freiheitsstrafe auf Bewährung forderte, legte jedoch Berufung ein. Diese Berufungsverhandlung wurde im Dezember 2005 erst verschoben, und vorgestern schließlich mit einem Vergleich beendet. Rolleder meldete sich eine halbe Stunde vor Verhandlungsbeginn telefonisch aus Lübeck, dass er an Kreislaufproblemen leide, und daher nicht nach Chemnitz habe fahren können. Gericht und Staatsanwaltschaft entschieden daraufhin, den Prozess nicht nochmals zu verschieben, und einigten sich mit Rolleders Anwalt auf die Einstellung des Verfahrens. Allerdings unter der Auflage, dass der ehemalige CFC-Stürmer 200 Euro an einen Chemnitzer Behinderten- und Freizeitsportverein zahlt. Geht die Zahlung ein, ist der Fall damit erledigt. Als pikant stellte sich allerdings heraus, dass auf Nachfrage der Freien Presse beim VfB Lübeck die Auskunft erteilt wurde, dass Rolleder am Montagnachmittag ohne Probleme am Trainingsauftakt des Regionalligisten teilgenommen hatte.