Zukunftsaussichten / Mitgliederversammlung / Satzungsänderung
Auch wenn viele sagen, dass die MV jetzt gerade stattfinden muss: Ich bin mir da nicht mehr sicher. Wenn Siemon nicht in den nächsten Tagen durch das Amtsgericht abgelöst wird, wird er niemals abgelöst. Welches Interesse haben wir dann noch, diese absolut unerträgliche Situation weiter zu verlängern? Wie lange wollen wir uns noch von Siemon und Konsorten das Messer ins Herz stoßen lassen? Veränderungen fallen vielen unnötig schwer. Aber warum sollten wir die verhasste GmbH im Stadion unterstützen oder mit unseren Eintrittsgeldern Sobotziks Gehalt finanzieren? Unser Verein ist diese Woche gestorben, besser gesagt ermordet worden. Trauern können wir, aber dann müssen wir es akzeptieren und den Blick nach vorn richten.
Nicht die rechtliche Hülle bewahrt die Tradition, sondern es sind die Menschen. Die Leute, die seit Jahren mit dem Chemnitzer Fußball mitfiebern, ihn im Stadion nach vorn gepeitscht haben, ihn ehrenamtlich unterstützt oder für ihn die Fußballschuhe geschnürt haben. Nichts davon kann uns Siemon nehmen, wenn wir neu beginnen. Die Emotionen und Geschichten rund um den Fußballclub Karl-Marx-Stadt / Chemnitzer FC sind unsere Emotionen und Geschichten und leben dort weiter, wo wir sind. Wer heute auf Lok Leipzig schaut, sieht auch den ersten Deutschen Meister, den FDGB-Pokalsieger und den Europapokalfinalisten, selbst wenn diese Verbindungen formal und rechtlich gar nicht bestehen. Der Zeitpunkt für einen Neuanfang ist optimal, weil zur Aufstellung eines neuen Vereins noch ein ganzes Jahr Zeit bleibt. Nur Mut braucht es!
Sollte man weiter auf eine wundersame Rettung hoffen, muss über die Satzungsänderung zur Beitragspflicht nachgedacht werden, die auf der Mitgliederversammlung bekanntlich mit folgender Einschränkung beschlossen werden soll:
Dies erfolgt mit der Maßgabe, dass die Beiträge während der Dauer des Insolvenzverfahrens ausschließlich für den Amateurbereich und Nachwuchs des Vereins verwendet werden dürfen.
Urplötzlich legt Siemon aber alle Anstrengungen auf eine Zerschlagung des Nachwuchsleistungszentrums - und beginnt damit genau nach Ablauf der Dreiwochenfrist, vor der die Einladung erfolgen muss und vor der noch Änderungen am Wortlaut der Satzungsänderung hätten kommuniziert werden können. Ich bitte deshalb RAML und den Notvorstand dringend um eine genaue rechtliche Prüfung, ob durch Siemons Aktionen die Voraussetzungen für die Einschränkung nicht wegfallen (nach dem Motto: kein Nachwuchs, keine Beschränkung, Entscheidung über Mittelverwendung durch den Insolvenzverwalter). Falls es auch nur den geringsten Zweifel daran gibt, dass Siemon einen Weg gefunden hat, sich das Geld unter den Nagel zu reißen, muss mindestens die MV verschoben und eine rechtssichere Formulierung gefunden werden!