Vorbericht

15. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
ZFC Meuselwitz
ZFC Meuselwitz
0:5
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Comeback beim ZFC auf der "Glaserkuppe" nach 7 Jahren …

von Timo Görner

… mit dem bislang letzten Auftritt dort. Der CFC reist zu einer Mannschaft in einer mittleren Krise nach zuletzt 3 Pleiten in Folge mit dem Absturz auf Platz 17. Trotz eines ligatauglichen Kaders, was die Aufgabe entsprechend schwierig gestaltet.

Werdegang des ZFC Meuselwitz:

Mai 2008 gastierte der CFC erstmals beim ZFC und machte mit dem 3:0 beim 5. der Tabelle einen "Big-Point" im Kampf um die Qualifikation für die neue 4. Liga in Form der Regionalliga Nord. Während die Himmelblauen viertklassig blieben, mussten die Thüringer am Ende in der Oberliga antreten und rutschten eine Etage tiefer. Nur 1 Jahr später waren die Rot-Weißen zurück, schafften im Zweikampf mit dem VfB Auerbach als Staffelsieger den Sprung nach oben. Seitdem ist man Bestandteil der Regionalliga. Zunächst der Staffel Nord bis zur erneuten Reform der 4. Ligen 2012 mit Platz 10, 11, 9 und folgend der neuen Regionalliga Nordost wo die Ränge 7, 10, bemerkenswerterweise 4 x 14 in Folge und 2017/2018 10 belegt wurden. 2010 ging der Landespokal nach Meuselwitz und ward die 1. Runde im DFB-Pokal 2011 erreicht. Der 1. FC Köln reiste in die thüringische Provinz und gewann vor 9.018 Zuschauern mit 2:0. Einen weiteren Höhepunkt erlebten die Verantwortlichen dann in der folgenden Spielzeit mit dem erneuten Gewinn des TFV-Pokals, Lohn diesmal Hertha BSC als Gegner. Vor 8.000 Zuschauern gab es ein 0:4 gegen die Hauptstädter. Derlei Ereignisse wieder nach Meuselwitz zu holen, ist und bleibt das Ziel. In den letzten 6 Jahren ging der "Pott" nach 6x Jena mit 5 Erfolgen für den FC Carl Zeiss und 1x für den SV Schott und sowie 1x nach Erfurt. Spätestens im Halbfinale war jeweils Schluss für die Rot-Weißen.

Die letzte Saison unseres Gegners: 

Endete mit Platz 10 und 8 Punkten Abstand auf den ersten Abstiegsplatz 16. Bei 5 Absteigern wären es 2 gewesen. Zum Auftakt wurde Aufsteiger Altglienicke (1:0) bezwungen, im 2. Spiel die erste Niederlage in Neugersdorf (1:3) kassiert. Zur Winterpause konnten die Thüringer mit Platz 7 und 27 Punkten zufrieden sein, bewegte man sich im positiven Saldo bei 7 Siegen und 6 Niederlagen. Grundstein für das ordentliche Abschneiden bis dahin die Heimbilanz, konnten 5 der 10 Duelle gewonnen werden. Nur Halberstadt und Viktoria Berlin gewannen auf der Glaserkuppe. Dagegen überzeugend die Auftritte gegen den BAK (4:0), Chemie Leipzig (4:1) und Neustrelitz (4:2) mit je 4 Toren. Auf Reisen lief es nicht so gut, es reichte, um nicht in den Abstiegskampf zu geraten. Überraschend der Sieg beim BFC (2:1), erwartet in Luckenwalde (2:0). Dazu kamen die torlosen Punkte bei Hertha BSC II und in Babelsberg. Ohne Zählbares reiste der ZFC aus Neugersdorf, Cottbus und dem "Jahn-Sportpark" ab, wo gegen die VSG verloren wurde. Schmerzlich das Aus im Landespokal-Viertelfinale beim 1:3 n. V. gegen Drittligist Jena, den man an den Rand des Ausscheidens brachte. Für die 17 Begegnungen 2018 galt es, zeitnah die Punkte für den Klassenverbleib einzufahren. Letztendlich wurden es 16 Punkte, ein Abwärtstrend. Dabei begann es gut gegen Lok (2:0), dem 4 sieglose Partien folgten, wobei es nach dem 2:3 beim designierten Absteiger in Neustrelitz und dem 0:2 in Leutzsch lange Gesichter gab. Keine nach den beiden Heimsiegen gegen Spitzenreiter Cottbus und den BFC. Mit soliden 38 Punkten sollte eigentlich kaum noch was anbrennen, war der einstellige Platz machbar. Der wurde nicht erreicht, weil bis zum Ende nur noch Auerbach (3:2) bezwungen wurde und 4x in Folge das 1:1 stand. Im eigenen Stadion waren 5 besser, wurden nur 4 Pleiten kassiert. Das Problem in 2018 waren die Dienstreisen, der ZFC konnte kein Spiel als Gast mehr gewinnen, verließ dafür 5x den Platz als Verlierer. 44:44 Tore insgesamt hießen für die Offensive "schlechterer Durchschnitt" und die Defensive "gut".

Delegierungen für diese Saison bislang: 

Es hat sich einiges getan, gleich 13 Spieler verließen die Thüringer. 11 kamen.

Torwart Steven Braunsdorf (26) wechselte nach Berlin-Charlottenburg zu Oberligist CFC Hertha 06. In der Abwehr sind Denny Krahl (27/Bautzen), David Urban (26/Lok Leipzig), Felix Müller (21/Nordhausen) nicht mehr dabei und blieben in der Nordost-Staffel. Im Mittelfeld nahm Yves Brinkmann (26/BFC Dynamo) seinen Abschied, Janik Mäder (22/Zwickau) schaffte den Sprung in die 3. Liga. Brinkmann empfahl sich mit 6 Toren und 4 Vorlagen für die eigentlich ambitionierten Berliner, Mäder mit 5 Treffern und 8 Vorlagen für den nahen Drittligisten. Im Angriff zog es Yanick Haag (23) zurück in die Heimat zum FC 08 Villingen in die Oberliga Baden-Württemberg. Er kam auf immerhin 6 Torerfolge. Der Rest spielte keine oder keine wichtige Rolle.

Im Kasten stieg Chris Kroner (19) aus der II. der Landesliga auf, stammt aus der CFC A-Jugend. 6 stießen für das Mittelfeld dazu. Alexander Dartsch (24) war bereits im Frühjahr 2017 für den ZFC als "Leihgabe" am Ball. Der Japaner Hiromu Watahiki (31) spielte beim 1. FC Lok, sein Landsmann Rintaro Yajima (25) bei Erzrivale Chemie. Felix Beiersdorf (20) kam ebenfalls aus Leipzig, verliehen von RB. Vergangene Saison so in Österreich bei Zweitiligist SC Wiener Neustadt. Henrik Ernst (32) war letzte Saison Kapitän von Hannover 96 II in der Nord-Staffel. Der Grieche Kyriakos Andreopoulos (24) kickte bislang nur in seiner Heimat, spielte bei Zweitligist AO Trikala. Hat die U17 bis U21 durchlaufen mit 18 Einsätzen. Vom gleichen Club kam für den Sturm Nikolaos Giannitsanis (24), auch er bislang nur in Griechenland. Aus dem Umland hingegen Tim Bunge (22/Chemie Leipzig), der Albaner Romario Hajrulla (19/Wismut Gera) und Paul Grzega (20) als "Leihgabe" aus Jena.

Der Trainer: 

Heiko Weber (53) hat in der 4. Saison das Sagen. Als Spieler waren Jena und Münster seine Stationen im Profibereich, 2003 das Ende beim FC Thüringen Weida. Dort begann er 2000 als Spielertrainer. Danach folgten Cottbus II, Aue, Jena mit den Aufstiegen in die damals drittklassige Regionalliga Nordost und 2. Bundesliga. Über Markranstädt 2015 der Wechsel an die Glaserkuppe. Weber ist im Umfeld teilweise umstritten, konnte aber in engen Situationen wie auch in dieser Saison zur richtigen Zeit liefern.

Die Mannschaft: 

Im Tor kamen Tom Pachulski (21) und Chris Kroner (26) zum Einsatz, Pachulski flog nach dem 1:3 gegen Fürstenwalde raus. Wurde seitdem durch Kroner ersetzt wie auch in Halberstadt. In der Abwehrkette gelten die Manndecker Pierre le Beau (32) und Henrik Ernst (32) als feste Größen. Auf der rechten Seite wurde in den letzten 5 Begegnungen unser Ex-Kicker Fabian Stenzel (32) aufgeboten, der mit 2 Toren und 2 Vorlagen Leistungsträger ist. Zuvor war das defensive Mittelfeld seine Stammposition. Quasi im Tausch mit Kapitän Sebastian Albert (31). Auf Links hat sich Fabian Raithel (22) etabliert. Vize-Kapitän Le Beau flog bei Germania vom Platz, fällt damit für den Sonntag aus. Im Mittelfeld erhielt Luca Bürger (22) auf der linken Seite den Vorzug, bereitete 3 Treffer vor. Der Japaner Rintaro Yajima (25/2) ist der Mann für die offensive Zentrale, kommt wie Bürger auf 3 Vorlagen. Dazu hier Michael Rudolph (32). Auf Rechtsaußen war mit René Weinert (33) das Urgestein des ZFC gesetzt – seit 13 Jahren hier und seit Ende September nicht mehr im Kader. Bilanz: 3 Vorlagen. Neben Stenzel und Albert kämpft Hiromu Watahiki (31) um den Stammplatz. Für Alexander Dartsch läuft es durchwachsen, stand erst 2x in der Startelf und sucht noch seine feste Position. Zumindest stehen 2 Tore. Im Angriff ist unser Gegner gut aufgestellt. Nikolaos Giannitsanis (24) bietet 6 Treffer in 11 Spielen mit 4 in den letzten 5 Partien, der junge Albaner Romario Hajrulla (19) konnte sich 5x feiern lassen. Die Nr. 3 ist Andy Trübenbach (27/2). Mit 21 Akteuren stellt man neben Bautzen den kleinsten Kader und zweitältesten mit dem Schnitt von 26,4 Jahren. Erfahrene Aktive wie le Beau, Stenzel, Albert, Weinert, Ernst, Rudolph neben interessanten jungen Spielern siehe Raithel, Hajrulla. Das Team verkauft sich derzeit deutlich unter Wert.

Die Bilanz gegen den ZFC Meuselwitz:

Spricht deutlich für den CFC, der 6 der bisherigen 8 Spiele für sich entscheiden konnte und lediglich in der Saison 2008/2009 in der damaligen Regionalliga Nord mit 1:3 in Meuselwitz verlor, denen ein 3:0 und 4:0 in der Aufstiegssaison 2010/2011 gegenübersteht. Wenn der CFC in Meuselwitz gewann, spielte man im Folgejahr in einer neuen Liga. 19:8 Tore wurden bislang verbucht.

Die aktuelle Saison bislang:

Es kriselt, die Mannschaft steckt im Abstiegssumpf als Vorletzter nach 3 Niederlagen in Folge. Die ersten 4 Spiele heimstark und weiter auswärtsschwach mit Klatschen bei Lok und in Nordhausen zum Thüringen-Derby (0:3) und Heimsiegen gegen Rathenow (4:0), Hertha BSC II (3:0). Die Unzufriedenheit im Umfeld wuchs mit der Negativserie von 4 weiteren Pleiten in Folge, zumal auf eigenem Platz nach dem mageren 2:2 gegen Altglienicke keine Punkte gegen Viktoria Berlin (0:2) eingefahren wurden wie gegen das sieglose Kellerkind Fürstenwalde (1:3). Auch das 1:3 in Bischofswerda enttäuschte. Der ZFC mittlerweile auf Rang 17, 3 Punkte vor Rathenow. Die "Weber raus!" Rufe nach dem Gastspiel von Fürstenwalde waren Zeichen der Stimmung gegen den Trainer im Kontext der durchwachsenen Frühjahrsrunde. Eben jetzt konnten Coach und Team liefern, stürmten in Babelsberg und gegen den BFC zum 4:1. "Zipse" wieder "über dem Strich" dran am gesicherten Mittelfeld. Ein Strohfeuer, unser Gegner musste die 3 weiteren Spiele abgeben. In quasi "letzter Sekunde" in Erfurt (1:2), mit 7 Gegentoren gegen Auerbach (2:4) und in Halberstadt (1:3). Ergibt 6 Niederlagen in 8 Spielen. Die Diskussionen um den Trainer dürften lauter werden. Im eigenen Stadion ist die Bilanz ausgeglichen mit 3-1-3 und im Plus an Toren (16:12). Als Gast läuft es wie im Frühjahr unbefriedigend, nur Rathenow ist schlechter. 3 Punkte aus 7 Spielen sind abstiegsreif. 24:29 Tore sehen die Offensive im Spitzenbereich als starker viertbester Angriff, wobei die beiden 4:1-Siege das Ranking bestimmen. Was krankt, ist die Abwehr, mehr Tore kassierte nur Optik. Im Landespokal kommt es am 17.11.2018 zur Revanche gegen Jena, den Wunschtermin 18.11. am Volkstrauertag blockten die Behörden ab. Mit einem Sieg bliebe Nordhausen als stärkster Konkurrent, Erfurt hat sich ja dort bereits verabschiedet.

Das Krankenlager/Strafbank/Parteistrafen:

Pierre le Beau sah in Halberstadt nach 35 Minuten die Rote Karte wegen einer Notbremse, sollte damit am Sonntag gesperrt sein.

Prognose: 

Der Kader ist eigentlich zu gut für den Abstieg. Kann man das Potential abrufen, sollte der vorzeitige Klassenverbleib drin sein. Steigern muss man sich in der Defensive und auswärts.

Das Umfeld:

Der Zuschauerschnitt ist seit Jahren rückläufig wie bei fast allen der "kleineren" Regionalligisten. Auch hier zum einen, weil Vereine wie Magdeburg, Jena, Zwickau nach oben gingen. Zum anderen aber auch, weil man mit der sportlichen Leistung nicht immer zufrieden war. Letzte Saison wurden im Schnitt 612 begrüßt, ein stetiger Rückgang zu den 741, 749, 857 und 2x 986 zuvor. Auch hier war Chemie Leipzig mit 1.987 Besuchern der attraktivste Gegner, ebenso Erzrivale Lok die Nr. 2 bei 1.514. Für Auerbach am Ende der Saison interessierten sich nur 401, für Halberstadt 402. Die Heimstätte des ZFC ist nach wie vor die "Bluechip-Arena" an der Bergsiedlung 39 oder wie bekannt auf der "Glaserkuppe". Mit einer Kapazität von 5.260 Zuschauern, von denen 1.216 Platz nehmen dürfen. Eine solide Anlage, zu der auch noch ein Rasenplatz und eine "Plastikwiese" neben Kegelbahn, Minigolfanlage und Kinderspielplatz gehören. 2008 konnte die Nord-Tribüne für 515.000 € überdacht werden. 2009 wurden hier Spiele der U17-EM ausgetragen. Dem Verein steht weiter Hubert Wolf (48) vor, Chef der "bluechip Computer AG" mit der Zentrale in Meuselwitz. Er steht für die wirtschaftliche Stabilität des Regionalligisten. Als Vize fungiert mit Holm Pinder (47) ein ehemaliger Zweitligakicker des VfB Leipzig und FSV Zwickau, angestellt im Unternehmen. Teil des personellen Konzepts von Wolf in den letzten Jahren, Spieler mit beruflicher Perspektive außerhalb des Fußballs zum ZFC zu locken.
15. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
Sonntag, 04. November 2018, 13:30 Uhr
Bluechip-Arena, Meuselwitz
Zuschauer: 2.246
Schiedsrichter: Wessel (Berlin)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

ZFC Meuselwitz Chemnitzer FC
17Tabellenposition1
13
14
0,9
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
42
14
3,0
4 (28,6%)
9 (64,3%)
Siege
Niederlagen
14 (100,0%)
0 (0,0%)
24 : 29
1,7 : 2,1
Tore
Tore pro Spiel
38 : 10
2,7 : 0,7
4:0 gegen FSV Optik Rathenow (H)Höchster Sieg4:0 gegen FSV Optik Rathenow (A), FC O'lausitz Neugersdorf (H)
0:3 gegen 1. FC Lok Leipzig (A), FSV Wacker Nordhausen (A)Höchste Niederlage
s-S-n-N-nDie letzten SpieleS-s-S-s-S
3 Niederlagen in Folge
3 Spiele in Folge ohne Sieg
Aktuelle Serien14 Siege in Folge
14 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele861119:8
Heimspiele440010:4
Auswärtsspiele42119:4
Ligaspiele861119:8
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2006/2007Oberliga Nordost-Süd2. SpieltagChemnitzer FC - ZFC Meuselwitz3:2 (1:0)
2006/2007Oberliga Nordost-Süd17. SpieltagZFC Meuselwitz - Chemnitzer FC1:1 (0:1)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd12. SpieltagChemnitzer FC - ZFC Meuselwitz3:1 (1:0)
2007/2008Oberliga Nordost-Süd27. SpieltagZFC Meuselwitz - Chemnitzer FC0:3 (0:1)
2009/2010Regionalliga Nord12. SpieltagZFC Meuselwitz - Chemnitzer FC3:1 (0:0)
2009/2010Regionalliga Nord29. SpieltagChemnitzer FC - ZFC Meuselwitz3:1 (1:0)
2010/2011Regionalliga Nord4. SpieltagChemnitzer FC - ZFC Meuselwitz1:0 (1:0)
2010/2011Regionalliga Nord21. SpieltagZFC Meuselwitz - Chemnitzer FC0:4 (0:1)