Vorbericht

Weiter Punkte ansammeln vor der Winterpause und entscheidenden Wochen …

… auch außerhalb des Platzes. In Münster trifft der CFC auf einen Gegner, der sich zuletzt aus der sportlichen Umklammerung der Abstiegszone mit 3 Siegen in Folge ohne Gegentor befreien konnte. Erst ein Sieg in Münster steht zu Buche, letzte Saison gab es nach schwacher 2. Halbzeit ein 1:3 im vorletzten Spiel unter Karsten Heine.

Die letzte Saison unseres Gegners:

Der Abwärtstrend der 3 Jahre davor setzte sich fort, nach Platz 4,6,8 reichte es diesmal nur für den 9. Rang nach einer bis in die Endphase guten Herbstrunde 2015. Ab da und wieder in der Frühjahrsrunde die Talfahrt. Bis Spieltag 16 sah es gut aus, konnte man sich Aussichten auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga nach 1991 erhalten. Der SCP zum 7. Mal auf Aufstiegsplatz 2. Sowohl als Heimteam als auch als auswärts die Preußen im Spitzenfeld. Nur Mainz 05 II (0:1) konnte an der Hammer Straße gewinnen, dafür wurden 4 der 7 Duelle gewonnen. Bremen II, Köln (jeweils 3:1), Stuttgarter Kickers (4:2) und Kiel (2:0) geschlagen. Auch auf Reisen blieben die Preußen bis auf 1x unbesiegt, scheiterte in Magdeburg (3:0) und setzte 3 Siege dagegen, u. a. in Chemnitz. Der Optimismus wurde bereits in den letzten 5 Begegnungen vor der Winterpause leiser. Der Beginn der Talfahrt Richtung Niemandsland. Das 0:3 beim FCM war der Beginn, es folgten 5 sieglose Spiele. 3 Niederlagen in Folge vor dem Jahreswechsel gegen Aue (0:1), in Großaspach (1:3), enttäuschend Stuttgart II (1:2), verschlechterten die Ausgangsposition. Von 2 ging es auf 6, mit 5 Zählern auf die Plätze hinter Dresden. Das Aus für Ralf Loose, ersetzt durch Horst Steffen. Weitere erhebliche Veränderungen wurden nicht vorgenommen, 2 Abgänge und 1 Neuzugang im Angriff. Unter Steffen ging es erst mal wieder aufwärts mit 2 Siegen gegen Erfurt (2:0) und in Mainz (3:2). Es blieb Strohfeuer, der erneute Anschluss an die Spitze wurde nie mehr erreicht. Dafür waren nur 3 Siege zu wenig, ärgerlich gegen den CFC (3:1). Dazu gegen Absteiger Cottbus (3:0), in Wiesbaden (2:1). Dagegen standen 8 Niederlagen. Bei den Aufsteigern in Würzburg und Aue (0:3) blieben die Ostwestfalen chancenlos, ernüchternd auch die Auftritte bei den Stuttgarter Kicker (0:1), Fortuna Köln (1:2). Gegen die Sachsen-Anhalt Vereine Halle (0:1), Magdeburg (1:2) gab es in Münster auch 0 Punkte. Im eigenen Stadion blieben die Preußen durchschnittlich, ausgeglichen der Saldo (7-5-7). Auswärts knapp im negativen Bereich bei 5-8-6. 43:41 Tore stellten waren offensiv Mittelmaß, defensiv hingegen "gut". Im Landespokal kam das Aus bereits in der 2. Runde in Lotte (1:3). Eine erneut enttäuschende Saison, wo beide Ziele deutlich verfehlt wurden.

Delegierungen für diese Saison bislang:

Nach der erneut unbefriedigenden und vor allem enttäuschenden Frühjahrsrunde 2016 wurde der Kader kräftig umgebaut. 12 Akteure gingen, 12 wurden geholt.

Stammkeeper Niklas Lomb (23) kehrte nach der Ausleihe zu Bayer 04 Leverkusen zurück. In der Abwehr zog es Marco Pischorn (30) zu Verbandsligist SGV Freiberg, Felix Müller (23/Würzburg) schaffte den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Björn Kopplin (27) verließ den SCP ohne neuen Arbeitgeber. Marc Heitmeier (31) zog es zu Zweitligaabsteiger FSV Frankfurt/M. Im Mittelfeld endete die Ausleihe des Franzosen Charles Elie Laprevotte (23/SC Freiburg), Bilanz: 3 Tore, 2 Vorlagen. Der ebenfalls verliehene Luxemburger Chris Philipps (22) spielt wieder beim FC Metz in Frankreich. Im Angriff ist Marcel Reichwein (30) nicht mehr dabei, kam auf insgesamt 18 Treffer in 2 Jahren. Hat sich dem VfL Wolfsburg II in der Regionalliga Nord angeschlossen. Dort mit 11 Toren in 18 Spielen. Der Holländer Rogier Krohne (29) kehrte in seine Heimat zu Zweitligist FC Emmen zurück, erzielte 5 Tore.

Für das Tor kam Patrick Drewes (23) vom VfL Wolfsburg auf "Leihbasis" für 50.000 €. Vergangene Saison von den Niedersachsen an den Schweizer Zweitligisten FC Wil 1900 ausgeliehen und dort Stammkeeper. In der Abwehr wurde kräftig erneuert. Unser Ex-Kicker Jeron Al-Hazaimeh (24) kam von Aufsteiger Lotte, dort herausragend in der Regionalliga West mit 10 Toren. Auch Sebastian Mai (22/Zwickau) hat CFC-Vergangenheit von 2013 bis 2014 bei der II. und 1 Einsatz in Liga 3. Spielte ebenfalls bei einem Drittligaaufsteiger. Denis Mangafic (26) war beim FSV Frankfurt/M. aktiv, ohne Perspektive. Ole Kittner (29) als gebürtiger Münsteraner seit Ende 2013/2014 ohne Verein, bis dahin in Sandhausen. Letzter Einsatz am 18.11.2012. Es folgte eine lange Verletzungspause (Kreuzbandriss). Bennet Eickhoff (21) wurde aus der II. in der Westfalenliga befördert. Im Mittelfeld kamen mit dem Bulgaren Edisson Jordanov (23), Sandrino Braun (28) 2 Spieler von Absteiger Stuttgarter Kickers, vermutlich motiviert von Horst Steffen. Der Deutsch-Italiener Michele Rizzi (28) spielte beim Überraschungsteam Großaspach, dort Leistungsträger - 9 Tore + 7 Vorlagen. Als "Leihgabe" aus Dresden stieß Sinan Tekerci (22) dazu. Letzte Saison Ergänzungsspieler, mit wenig Chancen in der 2. Bundesliga mit verstärktem Kader. Bei den Stürmern ist Tobias Rühle (25) zu vermelden, wie Rizzi aus Großaspach gekommen. Einer der Top-Vorbereiter in 2015/2016 mit 10 Vorlagen, dazu 6 eigene Torerfolge. Tobias Warschewski (19) stammt aus der A-Jugend, überzeugte in der Bundesliga West mit 7 Treffern.

Der Trainer:

Mit Benno Möhlmann (62) übernahm zum 16.10.2016 ein "alter Hase" im Trainergeschäft und bekannter Ex-Bundesligaprofi. 1972 der Start als Profi bei den Preußen, danach ging es 1978 für 10 Jahre zum SV Werder Bremen. 1988 bis 1990 zum Hamburger SV. 230 Bundesligaeinsätze für die Grün-Weißen und 25 für die "Rothosen" stehen zu Buche. 1988 wurde er mit Werder Meister. Im gleichen Jahr begann er beim HSV als Co-Trainer, September 1992 bis Oktober 1995 war er Chef. Braunschweig, Fürth, Bielefeld, Ingolstadt, FSV Frankfurt, 1860 München die weiteren Vereine. In Fürth wurde er 3x verpflichtet. Scheiterte 2005, 2006, 2007, 2009 4x als 5. knapp am Aufstieg in die 1. Bundesliga. 2002 gelang es ihm mit Bielefeld. Letzte Station vor Münster die Münchner "Löwen" von Oktober 2015 bis April 2016. Mit dem SCP betreut Möhlmann erstmals einen Drittligisten.

Die aktuelle Saison bislang:

Heisst derzeit Abstiegskampf und erneuter Trainerwechsel. Der bereits seit der Frühjahrsrunde 2016 umstrittene Horst Steffen musste am 04.10.2016 gehen. 3 Tage nach Aalen (0:1/A), gleichbedeutend mit Platz 19, 7 Punkten aus 10 Begegnungen. Nach den ersten 4 Spielen sieglos, das brisante Derby gegen Osnabrück zum Auftakt (0:1) verloren. Erste Pleite gegen den Erzfeind seit September 2011. Ohne Punkte auch die Auftritte in Rostock (0:1), Großaspach (0:2). Lediglich gegen Duisburg (1:1) gelang wenigstens 1 Punkt per Elfmeter. In Runde 5 mühte man sich zum 1:0 gegen Mainz 05 II, ging erstmals in Führung. Nach 3 weiteren Niederlagen in Halle (1:2), gegen Magdeburg (2:3), in Frankfurt (1:4) blieb der letzte Platz. Das 4:0 gegen Werder II verlängerte die Amtszeit von Steffen um ein paar Tage. Der Neuanfang mit Benno Möhlmann mühevoll, gegen Wiesbaden (2:2) rettete ein Elfer kurz vor Ende 1 Punkt, in Lotte (0:1) war man unterlegen. Sieglos auch Spiel 3 gegen Kiel (1:1), wieder durch Elfer zum Remis. Die Lage weiter ernst, 4 Punkte fehlten als Schlusslicht zum rettenden Ufer. Nach den letzten 3 Begegnung gestaltet sich die Situation deutlich besser. In Köln (1:0) gelang unter Möhlmann der erste Dreier, gegen Erfurt (4:0) war eine starke 1. Halbzeit (3:0) Grundlage. In Zwickau blieb der SCP die glücklichere Mannschaft, da der Gastgeber erstklassige Torchancen vergab und 3x die Latte traf. 3 Siege, die man am Ende als "Bigpoint" im Abstiegskampf zumindest bis zur Winterpause bezeichnen kann. Damit ging nur 1 der letzten 6 Duelle verloren, bei 9:4 Toren. Mit den Heimspielen gegen den CFC, Paderborn hofft man auf Anschluss ans Mittelfeld. Der Heimsaldo mit 3-3-2 knapp im Positiven. 15:8 Tore sind zweitbeste Heimoffensive. Die letzte Heimpleite kassierten die Preußen am 17.09.2016. Auswärts sieht es schlechter aus, sind nur Bremen II, Zwickau erfolgloser. Den 2 Siegen in der Fremde zuletzt in Folge stehen 6 Niederlagen bei 4:11 Toren gegenüber. Im Landespokal Westfalen steht der SC nach 2:1 im Achtelfinale gegen Oberligist SuS Neuenkirchen im Viertelfinale. Trifft dort auf Regionalligist SV Rödinghausen. Stärkste Konkurrenten auf dem weiteren Weg sind Lotte und Paderborn.

Die Mannschaft:

Im Tor ist Maximilian Schulze Niehues (28) die Nr.1. Dahinter Patrick Drewes (23) als "Leihgabe" aus Wolfsburg, ohne Einsatz. In der Abwehr hat sich Neuzugang Sebastian Mai (22) etablieren können, steuerte 3 Vorlagen bei. Dahinter sind Benjamin Schwarz (30/1), der Franzose Stéphane Tritz (29), mit Jeron Al-Hazaimeh (24) sowie Ole Kittner (29) 2 Neuzugänge und Lion Schweers (20) zu sehen. In den letzten 4 Spielen waren unter Möhlmann in der Viererkette Tritz - Kittner - Mai - Al-Hazaimeh gesetzt. Stärkster Mannschaftsteil auch in dieser Saison das Mittelfeld, in dem der Franko-Portugiese Amaury Bischoff (29), der Deutsch-Italiener Michele Rizzi (28), Sinan Tekerci (22), Routinier Mehmet Kara (33) den Ton angeben. Gefolgt vom Bulgaren Edisson Jordanov (23), Sandrino Braun (28). Mit Lennart Stoll (20) kämpft ein junger Spieler um den Sprung in den Stammkader. Wie Danilo Wiebe (22) aus der Jugend des 1. FC Köln stammend, der diese Saison bislang deutlich weniger zum Einsatz kommt. Bischoff glänzte 3x als Torschütze, Rizzi ebenfalls 3x und gleichfalls als Vorbereiter. Tekerci in 2 Fällen. Im Angriff ist Adriano Grimaldi (25) der torgefährlichste Akteur, der allerdings für den Freitag vermutlich ausfallen wird. Bilanz: 9 Spiele – 5 Tore. Die weiteren Torschützen sind Jesse Weißenfels (24/2), "Jungspund" Tobias Warschewski (18/2). Tobias Rühle (25) ist noch ohne Tor. Im letzten Heimspiel gegen Erfurt begann Warschewski, in Zwickau Rühle. 25 Spieler stehen im Kader, 1 mehr als der CFC. 25,5 Jahre im Schnitt sind relativ erfahren.

Das Krankenlager/Strafbank:

In der Abwehr fällt derzeit Simon Scherder (23) bereits seit der Vorbereitung auf die Saison 2015/2016 aus. Grund: Kreuzbandriss, danach erst Schädigung der Kreuzbandplastik und dann nach Wiedereinstieg Riss der Selbigen. Rückkehr unbekannt, letztes Spiel am 23.05.2015 gegen Dortmund II. Im Mittelfeld ist Philipp Hoffmann (24/Patellasehnenriss) seit Anfang Mai 2016 nicht einsatzfähig. Im Angriff laboriert Adriano Grimaldi (25) seit Ende Oktober an Oberschenkelproblemen. Fiel zuvor Anfang Oktober wegen Muskelfaserriss aus, letzter Einsatz am 24.09.2016 gegen Bremen II mit 2 Treffern zum 4:0.

Prognose:

Mit dem soliden Kader und "Trainer-Fuchs" Benno Möhlmann sollte man sich bis zur Winterpause aus der Abstiegszone fernhalten können und im weiteren Saisonverlauf zumindest auf Platz 10 bis 13 landen.

Das Umfeld:

Die unbefriedigende Entwicklung der letzten 4 Jahre hat für Bewegung gesorgt. Nach der vergangenen Spielzeit trat zunächst der 10 Jahre amtierende Vereinschef Dr. Marco de Angelis zurück, unter dessen Führung die Rückkehr in die Drittklassigkeit gelang. Um dem Verein neue Impulse durch eine neue Führung zu ermöglichen. Mitte Oktober nahmen dann Nachfolger Georg Krimphove und Aufsichtsratschef Thomas Bäumer ihren Hut, sollten eigentlich noch bis Jahresende amtieren. Ende Oktober verkündete dann auch mit Carsten Gockel der langjährige Preußen-Kicker und Vorstand Sport wie Geschäftsführer seinen Abschied, umstritten aufgrund der Personalpolitik. Als neuer Präsident übernahm Christoph Strässer (67), Rechtsanwalt und SPD-Politiker in Münster. Dazu stieg Ex-Nationalspieler und Bundesligaprofi Christoph Metzelder in den Aufsichtsrat ein, wie auch mit Walther Seinsch (74). Ehemaliger Vorstandsvorsitzender des FC Augsburg. Zuständig für den sportlichen Bereich. Dieser nahm sich sogleich der zweiten großen Baustelle an, dem altehrwürdigen "Preußen-Stadion" das seit Jahren in der Diskussion um Modernisierung oder Neubau. Unmittelbar nach der Neuformierung der Führung wurden Pläne für ein 40.000 Zuschauer Stadion bekannt. Die Kommune wurde um ein Grundstück kontaktiert. Was das Verlassen der Hammer Straße bedeuten würde, da dort aufgrund Auflagen maximal 22.000 Besucher erlaubt sind. Die Kosten beliefen sich auf 80 Mio. €, Finanzierung ungeklärt. Maßgeblich verantwortlich für die Pläne Seinsch, unter dessen Führung der FCA eine neue Arena bekam. 6 Wochen nach Antritt als Aufsichtsratchef erklärte Fabian Roberg seinen Rücktritt, verärgert über die forschen Stadionpläne und wirtschaftliche Schieflage des Vereins. Aktuell steht der Zuspruch bei 7.038 im Schnitt – Platz 5. Etwas weniger als letzte Saison mit 7.220. 2014/2015 waren es 9.143. Beleg für die Unzufriedenheit im Umfeld. "Kassenschlager" natürlich das Auftakt-Duell im Derby gegen Osnabrück (11.530), diesmal mit Gästefans. Über dem Schnitt noch mal Duisburg mit 9.544 in der Anfangsphase. Danach ging es runter auf 6.600 und weniger. Tiefpunkt Mainz 05 II mit 5.112. Am Freitag sollte man nach den letzten 3 Siegen durchaus wieder mit rund 6.500 rechnen.