Spielbericht

22. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1977/1978
FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt
1:0
BSG Sachsenring Zwickau
BSG Sachsenring Zwickau

Pressestimmen

FuWo

Nach der Halbzeit kam Bewegung ins Spiel

Frühzeitig hat sich der FCK aller Sorgen entledigt, vielleicht doch noch in den Sog des Abstiegs hineingezogen zu werden. "Warum die Mannschaft in der ersten Halbzeit jedoch darauf verzichtete, ihre Vorteile wie Antrittsschnelligkeit und Beweglichkeit zur Geltung zu bringen, bleibt mir rätselhaft", meinte Ex-Torhüter Dieter Löschner später im Kabinengang. In der Tat: Wer Zwickaus routinierte, ausgewogene Deckung aus dem Sattel heben will, der muß das Tempo suchen und bestimmen, sich zu einer überdurchschnittlichen läuferischen Leistung zwingen. So, wie es der FCK im zweiten Abschnitt überzeugend demonstrierte!

Torschütze Bähringer versucht sich erneut gegen LippmannErfahrene Akteure wie J. Schykowski, Blank, Stemmler oder Reichelt sind nicht so schnell aus der Fassung zu bringen. [..] Ruhe, Sicherheit am Ball, bedächtige Paßfolgen im Mittelfeld. Nahezu 45 Minuten lang setzte Zwickau auf diese Weise die Akzente, und das überraschte die 8.000 bei Gewitterregen ausharrenden Zuschauer doch sichtlich. Aber mit fortschreitender Zeit wurden die Gesichter auf der Sachsenring-Bank sorgenvoller - auch das von Geburtstagskind Alois Glaubitz [..]: "Wir erkannten die Schwächen auf der linken Deckungsseite des FCK zwar, aber Bräutigam und auch Schellenberg nutzten die Räume nicht, die sich ihnen auftaten." Bevor Bähringer den ersten FCK-Warnschuß setzen konnte (Pfosten, 18. Minute), hatten die beiden später dann von P. Müller und Uhlig beherrschten Zwickauer Stoßstürmer durchaus das 1:0 vor ihren Füßen. [..]

Leerlauf bei J. Müller ist gleichbedeutend mit Leerlauf in der gesamten FCK-Mannschaft! Diese Erkenntnis wog im ersten Abschnitt schwer, und zwar gegen den sich vor allem über Sorge und Wiedensee immer wieder abmühenden Klub! Mit zurückgewonnener Spannkraft des Mittelfeldakteurs, mit dem gegen Reichelt nun spritzig-entschlossen stürmenden Ihle und dem auf jede Gelegenheit zum Torschuß lauernden Bähringer erzwang der FCK die schließlich spielentscheidenden Vorteile. Und als der von Lippmann nicht energisch attackierte stämmige Rechtsaußen in der 52. Minute zum zweiten, jedoch keinesfalls letzten Mal Maß nahm, da ahnten die total durchnäßten Anhänger aus beiden Lagern: Zwickaus Chance, wenigstens einen Punkt zu entführen, war vertan. Da hätte wenigstens einer der drei Angreifer zu jener Treffsicherheit finden müssen, die Bähringer an diesem Tag gegenüber allen anderen auszeichnete...

(Dieter Buchspieß)

Foto: Fuwo Nr. 19 vom 9. Mai 1978

Trainerstimmen

Manfred Kupferschmied (FuWo)
"Ein bewegtes, insgesamt gutklassiges Treffen mit einer beträchtlichen Steigerung unsererseits nach dem Wechsel. Mit dem nun von uns diktierten Tempo hatte Zwickau offensichtlich Mühe. J. Müller wurde stärker, Wiedensee bot eine insgesamt gute Leistung, Ihle belebte die Szenerie später entscheidend."

Hans Speth (FuWo)
"Wir erzielen auswärts leider keine Tore, obgleich unsere Konzeption wohl eindeutig darauf hinzielte und wir auch drei gute Kontermöglichkeiten im ersten Abschnitt besaßen. Beim entscheidenden Tor griff Lippmann zu zögernd an. Diesen "Gefallen" darf man Bähringer nicht erweisen!"

22. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1977/1978
Samstag, 06. Mai 1978, 15:00 Uhr
Dr.-Kurt-Fischer-Stadion, Karl-Marx-Stadt
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Bude (Halle)
FC Karl-Marx-Stadt
T Krahnke
A Sorge
A Uhlig
A P. Müller
A Lettau
M Eitemüller
M Wiedensee (78. Petzold)
M J. Müller
S Bähringer
S A. Müller
S Ihle

Trainer: Kupferschmied
BSG Sachsenring Zwickau
T Croy
A Stemmler
A Reichelt
A Schwemmer
A Wohlrabe (30. Lippmann)
M J. Schykowski
M Blank
M Braun
S BräutigamGelbe Karte (75. Dietzsch)
S Schellenberg
S Nestler

Trainer: Speth
Tore
1:0 Bähringer (52.)