Fanszene e.V. sucht Zeugen zur Polizeigewalt in Bayern

29.08.2017, 08:09 Uhr | 1125 Aufrufe
Bevor am Samstag in Unterhaching der Ball rollte, war es bereits zu widerwärtigen Szenen vor den Stadiontoren gekommen. Laut Stellungnahme des Fanszene e.V. vom Sonntag ging die anwesende Polizei aggressiv und völlig überzogen gegen die angereisten Fans aus Chemnitz vor. Augenzeugen schilderten Fußtritte in Gesichtshöhe, massiven Einsatz von Pfefferspray (woraus nach Vermutungen in den sozialen Medien die zwei verletzten Beamten resultieren) und einen kleinen Polizeibeamten, der provozierend mit dem Schlagstock in der Hand heranwinkende Gesten machte. Laut bayerischer Polizei (siehe deren Erklärung) wären die Fans bei der Anreise unangenehm aufgefallen, so daß von allen Personen die Identität festgestellt werden sollte. Zu diesem ganzen Drumherum sucht der Fanszene e.V. Zeugen, die sich bitte an die unten stehende Mailadresse wenden sollen. Lobend erwähnt werden die Ordner der SpVgg, die sich helfend um die Gästefans gekümmert haben.

Stellungnahme des "Fanszene Chemnitz e.V." zu den Vorkommnissen in Unterhaching

Die Aufgabe der Polizei bei Fussballspielen besteht darin, ohne Gewaltanwendung deeskalierend zu handeln. Der gestrige Einsatz im Münchner Vorort hat dem in keinster Weise entsprochen.

Bereits bei der Ankunft wurden die Anhänger, welche per Zug anreisten, einer in dem Maße völlig überzogenen Personenkontrolle unterworfen. Schon hier spürte man ein hohes Maß an Grundaggressivität seitens der Beamten. Im Stadion wurden Fanclub-Fahnen ohne triftigen Grund aus den Händen der Anhänger gerissen, was einen Tumult zur Folge hatte.

Daraus resultierten willkürliche körperliche Angriffe der Polizei, welche sich in Schlagstockeinsätzen, Fußtritten in Gesichtshöhe (!) sowie dem völlig überzogenen Einsatz von Pfefferspray aus nächster Nähe äußerten. Hierbei wurden auch Kinder und Frauen ohne Rücksicht bedroht und teilweise verletzt.

Eine sachliche Klärung war zu keiner Zeit gegeben und wurde von Seiten der Beamten nur mit höhnischem Gelächter und weiteren Provokationen abgetan. Der "Fanszene Chemnitz e.V." fordert eine entsprechende, ordnungsgemäße und selbstreflektierende interne Aufarbeitung seitens der bayrischen Beamten und behält sich bei etwaigen Sanktionen gegen einzelne Fans weitere Schritte vor.

Selbst der im Gästeblock eingesetzte Ordnungsdienst der Spielvereinigung Unterhaching zeigte sich entsetzt über das aggressive Verhalten der eingesetzten Polizeibeamten und erkannte, dass die Provokationen nur einer weiteren Eskalation dienen sollten. Über den Ordnungsdienst selbst können wir im Übrigen nur gute Worte verlieren - am freundlichen und entspannten Auftreten der in Unterhaching eingesetzten Ordner, die bei Temperaturen von über 30 Grad sogar Gästefans mit Wasser versorgten, könnten sich einige Ordnungsdienste in Deutschland ein Beispiel nehmen.

Sollten uns Anhänger Beweismaterial und/oder Erfahrungsberichte in Bezug auf das strafrechtliche Verhalten der Polizei mitteilen wollen, so kann dieses gern an info@fanszene-chemnitz.de gesendet werden. Wir werden uns gemeinsam mit dem "Fanprojekt Chemnitz" und der Fanbeauftragten um eine korrekte Aufarbeitung der Geschehnisse bemühen.

Allen geschädigten Fans des Chemnitzer FC wünschen wir eine schnelle Genesung.

Quelle: Fanszene Chemnitz e.V.

Straftaten durch Gästefans beim Drittligaspiel SpVgg Unterhaching gegen Chemnitzer FC

Am 26.08.2017, um 14.00 Uhr, wurde im Stadion am Sportpark die Drittligabegegnung zwischen der SpVgg Unterhaching und dem Chemnitzer FC ausgetragen.
Von den insgesamt 350 Gästefans reisten 50 Fans mit dem Zug an.
Auf dem Weg vom S-Bahnhof Fasanenpark zum Stadion sangen diese 50 Fans Lieder mit rechtem Gedankengut, woraufhin von allen Personen die Identität festgestellt werden sollte.
Durch den Einsatzleiter wurde dies den Fans mitgeteilt. Daraufhin wurde er Mehrfach beleidigt. Hier wurde eine Anzeige gestellt.
Zudem konnte bei einem Fan der Gastmanschaft eine Schutzbewaffnung in Form eines Mundschutzes aufgefunden werden.
Kurz vor Anpfiff kam es am Eingang des Gästebereichs zu einer Auseinandersetzung, nachdem Gästefans versuchten, ein Transparent vor der Polizei zu verstecken.
Hierbei wurde auch unmittelbarer Zwang angewendet. Zwei Polizeibeamte wurden leicht verletzt, blieben jedoch weiterhin dienstfähig.

Insgesamt kam es im Zeitraum von ca. 20 Minuten zu elf Festnahmen wegen verschiedensten Straftaten (Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Gefangenenbefreiung, Beleidigung, Körperverletzung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen).

Hier sind weitere Ermittlungen durch die Kriminalpolizei erforderlich.

Während und nach dem Spiel kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen.
Das Spiel endete 4:2 für die Heimmannschaft.

Quelle: www.polizei.bayern.de

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